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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Überwachungskameras zweifelsfrei erkannt und ist auch davon überzeugt, dass sie die Frau auf den Fotos aus dem Central Park ist. Wenn ich doch nur das Thema ihrer gespaltenen Persönlichkeit anschneiden könnte, dachte Pater Aiden, vielleicht kümmern sich Alvirah und Willy dann darum, dass sie die richtigen Medikamente bekommt … Aber ich darf nichts sagen, selbst wenn es ihr helfen könnte.
    Er würde dafür beten, dass irgendwie die Wahrheit ans Licht kommen würde und ihr Sohn gerettet werden könnte. Falls es dafür nicht schon zu spät war. Nach einer Weile schlummerte er schließlich doch ein. Kurz vor Morgengrauen wachte er erneut auf. Zans Gesicht stand ihm vor Augen. Und noch etwas war da. Etwas, was er geträumt hatte und was ihn beunruhigte. Er spürte in sich erste leise Zweifel, ohne den Grund dafür zu kennen.
    Wieder sprach er flüsternd ein Gebet für sie und für ihren Sohn, bevor er abermals einschlief, bis ihn der Wecker zur Acht-Uhr-Messe in der Unterkirche hochschrecken ließ.
     
    Kurz vor halb zehn, während Pater Aiden die Post auf seinem Schreibtisch durchging, wurde ihm ein Anruf durchgestellt. Alexandra Moreland war dran. »Pater«, sagte sie, »ich muss mich kurz fassen. Mein Anwalt wird gleich kommen und mich zur Polizei begleiten. Die in Matthews Fall ermittelnden Beamten wollen mich sprechen, und soweit ich weiß, werden sie mich verhaften. Ich wollte mich bei Ihnen für mein Verhalten letzten Abend entschuldigen und Ihnen danken, dass Sie für Matthew gebetet haben. Folgendes wollte ich Ihnen noch sagen: Heute Morgen war ich kurz davor, eine Überdosis Schlaftabletten zu nehmen, aber die Art und Weise, wie Sie mich gestern angesehen und wie Sie meine Hände gehalten haben, hat mich davon zurückgehalten. Seien Sie beruhigt, es wird nicht wieder vorkommen. Ich muss Ihnen danken, und bitte beten Sie für Matthew, und wenn es Ihnen nichts ausmacht, legen Sie auch für mich ein gutes Wort ein.«
    Damit beendete sie das Gespräch. Erstaunt saß Pater Aiden an seinem Schreibtisch. Genau daran habe ich mich zu erinnern versucht, dachte er: wie sich ihre Hände angefühlt haben.
    Aber warum?
    Was hatte es damit auf sich?

40
    Nach dem gemütlichen Essen mit ihrer Freundin Rebecca und nicht zuletzt wegen der mehreren Gläser Wein, die sie beide dazu genossen hatten, hatte Penny tief und fest geschlafen und sich sogar den Luxus gegönnt, ihre morgendliche Tasse Kaffee mit ins Bett zu nehmen. Gegen die Kissen gelehnt, sah sie sich im Fernsehen die Nachrichten an. Erneut wurden kurz die Fotos von Zan Moreland gezeigt, wie sie ihr Kind aus dem Buggy nahm, daneben Aufnahmen von ihr auf einer Bahre, die zu einem Krankenwagen gebracht wurde.
    »Sofern die Fotos nicht manipuliert wurden, müsste meiner Meinung nach Alexandra Morelands Verhaftung unmittelbar bevorstehen«, erklärte der Rechtsexperte des Senders in Today.
    »Man hätte sie schon gestern verhaften sollen!«, raunzte Penny dem Fernseher entgegen. »Worauf warten sie denn noch, auf einen Fingerzeig Gottes?« Kopfschüttelnd stand sie ein zweites Mal auf, zog einen warmen Morgenmantel an, brachte die Tasse in die Küche und machte sich an die Zubereitung ihres gewohnt herzhaften Frühstücks.
    Bernie rief an, als sie gerade mit ihrer letzten Toastscheibe das restliche Eigelb von ihrem Teller wischte. Er klang verstimmt und erzählte ihr, die Reparatur seines Lasters würde noch zwei Stunden dauern, er käme daher nicht vor dem Nachmittag. »Ich hoffe, du und Rebecca habt mir noch was vom Schmorfleisch übrig gelassen.«
    »Für dich ist noch mehr als genug da«, versicherte ihm Penny, bevor sie sich verabschiedete. Männer, dachte sie und schüttelte nachsichtig den Kopf. Er ist doch bloß sauer, weil er in King of Prussia festsitzt, und jetzt sucht er einen Grund, um seine schlechte Laune an mir auszulassen. Ich hätte ihm sagen sollen, dass Rebecca und ich alles ratzeputz weggefuttert haben und es heute Abend Tiefkühlpizza gibt.
    Als sie den Geschirrspüler volllud, sah sie, dass am Ende der Anfahrt der Briefträger gerade die Post einwarf. Nachdem sein Wagen verschwunden war, schnürte sie den Gürtel des Morgenmantels fester und eilte nach draußen. Es war zwar bereits Frühling, aber man wusste ja nie, dachte sie sich, öffnete den Briefkasten, nahm den kleinen Packen Briefe heraus und eilte noch schnelleren Schritts zurück in die Wärme des Hauses.
    Die ersten Umschläge waren Schreiben von Wohltätigkeitsvereinigungen. Einer

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