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Ich folge deinem Schatten

Ich folge deinem Schatten

Titel: Ich folge deinem Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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gezeigt und den Mädchen, mit denen Glory hier in New York zusammengewohnt hat.«
    »Mr. Grissom, natürlich können wir sie auf Fingerabdrücke untersuchen, aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass wir nichts Brauchbares finden werden, egal, ob Ihre Tochter oder jemand anderes sie versendet hat. Denken Sie doch mal nach. Sie haben die Karte Ihren Freunden und Glorys Wohnungsgenossinnen gezeigt. Davor hatten Postangestellte und Ihr Briefträger sie in der Hand. Viel zu viele Leute sind mit der Karte in Berührung gekommen.«
    Toby zeigte auf den Bogen mit Glorys Fotoabzügen, die er auf einer Ecke des Schreibtisches entdeckte. »Etwas ist meiner Tochter zugestoßen«, sagte er. »Ich weiß es.« Mit Sarkasmus in der Stimme fragte er dann: »Sicherlich haben Sie schon Bartley Longe angerufen, oder?«
    »Ich hatte gestern Nachmittag Wichtigeres zu erledigen, Mr. Grissom. Aber ich versichere Ihnen, Bartley Longe steht ganz oben auf meiner Prioritätenliste.«
    »Sparen Sie sich Ihre Versicherungen, Detective Johnson«, entgegnete Toby. »Ich rühre mich nicht vom Fleck, solange Sie nicht zum Hörer greifen und einen Termin mit diesem Longe vereinbart haben. Und wenn ich deswegen meine Maschine verpasse. Ich habe nämlich vor hierzubleiben, bis Sie diesen Typen aufgesucht haben. Wenn Sie mich verhaften wollen, bitte schön. Aber unternehmen Sie was in dieser Sache. Ich werde diese Dienststelle nicht eher verlassen, bis Sie auf dem Weg zu Longe sind, und drucksen Sie nicht herum und kommen Sie nicht auf die Idee, sich bei ihm für Ihren Besuch zu entschuldigen, weil Glorys Vater so eine Nervensäge ist. Lassen Sie sich nicht abwimmeln und besorgen Sie sich die Namen der Theaterleute, mit denen dieser Typ sie angeblich zusammengebracht hat, und finden Sie heraus, ob diese Leute Glory jemals getroffen haben.«
    Der arme Kerl, dachte sich Wally Johnson insgeheim. Ich bringe es nicht übers Herz, ihm zu sagen, dass seine Tochter aller Wahrscheinlichkeit nach eine Edelnutte ist, die mit irgendeinem reichen Gönner zusammenlebt. So griff er also zum Hörer, ließ sich die Nummer von Bartley Longe geben, wählte und nannte seinen Namen, als sich die Rezeptionistin meldete. »Ist Mr. Longe zu sprechen?«, fragte er. »Es ist sehr wichtig, ich möchte mich umgehend mit ihm treffen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er noch in seinem Büro ist«, antwortete die Rezeptionistin.
    Wenn sie sich nicht sicher ist, dachte Johnson, heißt das, dass er in seinem Büro ist. Er wartete. Kurz darauf meldete sich wieder die Rezeptionistin.
    »Er ist leider schon gegangen. Ich richte ihm aber gern etwas aus«, flötete sie.
    »Ich will ihm nichts ausrichten lassen«, erwiderte Johnson ungerührt. »Wir beide wissen sehr wohl, dass Mr. Longe da ist. Ich kann in zwanzig Minuten bei Ihnen sein. Ich muss ihn unbedingt persönlich sprechen. Brittany La Montes Vater ist bei mir und möchte einige Antworten, nachdem seine Tochter verschwunden ist.«
    »Einen Moment, bitte …« Nach einer kurzen Pause war die Rezeptionistin wieder in der Leitung. »Wenn Sie sofort vorbeikommen, wird Mr. Longe auf Sie warten.«
    »Wunderbar.« Johnson legte auf und betrachtete mitfühlend Toby Grissoms ausgezehrtes Gesicht. »Mr. Grissom, es kann einige Stunden dauern, bis ich wieder hier bin. Gehen Sie doch in der Zwischenzeit irgendwo etwas essen, und finden Sie sich nachher wieder hier ein. Um wie viel Uhr, sagten Sie, geht Ihre Maschine?«
    »Um fünf.«
    »Es ist jetzt kurz nach zwölf. Einer unserer Leute könnte Sie nachher zum LaGuardia fahren. Ich werde mit Longe sprechen und mir, wie Sie gesagt haben, eine Liste jener Leute geben lassen, mit denen er sie angeblich bekanntgemacht hat. Aber es ist nicht sonderlich sinnvoll, wenn Sie noch länger in New York bleiben. Sie sagten, Sie bekommen Chemotherapien. Die sollten Sie nicht verpassen. Das wissen Sie.«
    Plötzlich schien Toby jegliche Kraft zu verlassen. Der lange Weg in der Kälte, den er trotz allem genossen hatte, forderte jetzt seinen Tribut. Und er hatte Hunger. »Wahrscheinlich haben Sie recht«, sagte er. »Es muss hier irgendwo einen McDonald’s geben.« Mit einem humorlosen Lächeln fügte er noch hinzu: »Vielleicht gönne ich mir einen Big Mac.«
    »Das ist eine gute Idee«, stimmte Wally Johnson mit ein, erhob sich und griff sich Glorys Foto auf dem Schreibtisch.
    »Das müssen Sie nicht mitnehmen«, sagte Grissom wütend. »Der Kerl weiß ganz genau, wie Glory aussieht. Glauben Sie

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