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Ich gegen Dich

Titel: Ich gegen Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Downham
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sie.
    »Nicht, wenn sie aus dem Kühlschrank kommt. Hast du Majonnaise?«
    Sie reichte ihm welche, zusammen mit einem Messer aus einem hölzernen Block auf dem Küchenschrank. Er säbelte Brotscheiben ab, die er mit Majo bestrich, schnitt den Kopfsalat und die Tomaten. Er mochte, dass sie ihm zusah, wusste, dass das cool wirkte. Er nahm den Käse aus seiner Schachtel und legte dünne Scheiben mit dem Salat auf das Brot.
    »Gibt's vielleicht schwarzen Pfeffer und Salz?«
    Sie kam mit den Mühlen an und erledigte das. Beim Mahlen wiegte sie sich in den Hüften, und ihr Rock schwang mit. Es sah hübsch aus, wie ihr Rock sich bewegte, so als wäre er ein Teil von ihr.
    Er schnitt die Sandwiches einmal schräg durch, wickelte sie in Folie und trat mit einer Verbeugung vom Tisch zurück.
    »Bittesehr, die Dame.«
    »Du könntest ein Koch sein«, sagte Ellie, »so viel Mühe, wie du dir gegeben hast.«
    Sie lächelten sich zu.
    »Wollen wir dann los?«, fragte er.
    Nach einem Blick auf ihr Handy setzte sie sich an den Tisch, zog ein Päckchen Tabak aus einer Schublade, Papier, ein Feuerzeug und ein Bröckchen Dope.
    »Was soll das werden?«, fragte er.
    »Was glaubst du wohl?«
    Sie hatte keine Ahnung, wie man eine Tüte baut, so viel stand fest. Sie vergaß, den Shit zu erhitzen, dann, als es ihr einfiel, stopfte sie das Papier viel zu voll und kriegte es kaum gerollt. Er wollte ihr sagen, dass sie so was nicht zu machen brauchte, um sich sein Interesse zu sichern, wusste aber nicht, wie.
    »Ich hab nicht gewusst, dass du rauchst«, war alles, was er herausbrachte, während sie das Papier anleckte und zuklebte.
    »Tu ich auch nicht.«
    »Wie würdest du das dann nennen?«
    Sie betrachtete den Joint in ihrer Hand, als hätte er nicht das Geringste mit ihr zu tun, und zuckte kurz die Schultern. »Einen Ausnahmezustand.«
    Dann bastelte sie noch den Filter, indem sie einen Pappstreifen von dem Rizla-Päckchen abriss und ihn klein zusammenrollte.
    »Das wird zu fest«, sagte er.
    Sie rollte ihn auf und fing von vorn an. Zwischendurch linste sie immer mal zu ihm rüber, aber er tat, als merkte er es nicht. Er würde sich von ihr nicht verwirren lassen. Oder von der ganzen Situation. Andauernd hörte er irgendwelche Geräusche, obwohl er vollkommen stillsaß. Der Nachmittag schien voll davon zu sein, und er hatte keine Ahnung, ob sie etwas zu bedeuten hatten oder nicht. Vielleicht waren es die alltäglichen Geräusche in einem Haus – Boiler und Heizkessel und die ganzen blankpolierten Geräte. Aber vielleicht hatten sie auch etwas zu bedeuten. Vielleicht waren es Geräusche, auf die es ankam, selbst von weitem. Das Geräusch eines Autos, das die Auffahrt hochfuhr, oder von Schritten auf dem Kies oder einem Schlüssel im Schloss.
    »Und, wo sind die anderen alle?«, fragte er. Er konnte es nicht lassen, musste sich Klarheit verschaffen.
    »Bei der Arbeit.«
    Er streifte sie mit einem Blick. Das war eine Lüge. Reiche Leute arbeiteten nicht am Wochenende.
    »Und mein Bruder spielt Golf.«
    Die Röte stieg Mikey von der Brust in Hals und Gesicht.
    »Geschafft«, sagte sie und wedelte ihm lächelnd mit dem fertigen Joint unter der Nase herum.
    »Und, willst du ihn im Auto rauchen?«
    »Nein, das machen wir hier.« Sie schob ihn ihm zu. »Walte deines Amtes.«
    Er zündete an, zog ein paar Mal durch und reichte die Tüte weiter. Sie paffte einmal kurz, ohne auf Lunge zu ziehen, und gab sie ihm zurück.
    Er schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt, da steh ich nicht wirklich drauf.«
    Sie guckte überrascht, drückte das ganze Ding auf einer Untertasse aus und nahm den Wein. »Willste davon noch was?«
    Warum hauten sie nicht ab? Jackos Auto stand draußen, das Picknick war fertig. Zur Beruhigung nahm er ein paar kräftige Schlucke aus der Flasche.
    »Gehen wir jetzt?«, fragte er.
    Sie checkte ihr Handy. »Wir wär's mit 'ner Führung?«
    »Wie jetzt? Eine Führung durchs Haus?«
    »Klar, warum nicht?«
    Und sie stand auf, schnappte sich die Weinflasche und ging einfach aus der Küche.
    Wie ein Makler ohne Hoffnung auf einen Verkauf sagte Ellie die Namen von Zimmern auf, die hinter geschlossenen Türen lagen. Garderobe, Arbeitszimmer, Bad, Gästezimmer. Vor dem Zimmer ihres Bruders verlangsamte Mikey den Schritt. Es war immer noch als Tatort versiegelt. Er legte eine Handfläche auf die Tür. Ellie ging weiter.
    Sie landeten in ihrem Zimmer, setzten sich nebeneinander aufs Bett. Bücher und Arbeitsbögen lagen auf Schreibtisch und

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