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Ich gegen Dich

Titel: Ich gegen Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Downham
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Teil des Plans. Gleich würden die Eltern mit Handschellen und Fesseln antanzen, dicht gefolgt von den Bullen.
    »Das findest du komisch?« Tom löste die Arme und kam einen Schritt auf Mikey zu. »Willst du mich verarschen?«
    »Ganz ruhig, Mann.«
    »Was sonst?«
    »Ich sag bloß, ruhig bleiben.«
    Tom machte noch einen Schritt auf ihn zu. »Du hast in unserem Haus gekifft. Hab ich gleich gerochen, als ich reinkam.«
    »Lass«, sagte Ellie zu ihm. »Es hat nichts mit dir zu tun.«
    Er zeigte in ihre Richtung, wie sie da in BH und Rock stand, ehe er sich wieder Mikey zuwandte. »Hast du meine Schwester angefasst?«
    Mikey machte einen Satz nach vorn und stieß Tom die Finger fest in die Brust. »Hörst du jetzt gefälligst auf, mir Sachen vorzuwerfen?«
    Tom schlug seine Hand weg. »Fass mich nicht an.«
    »Warum? Was willst du dagegen machen?« Mikey schubste ihn mit der flachen Hand.
    »Ich hab gesagt, fass mich nicht an!«
    Mikey konnte spüren, wie das Herz des Wichsers unter seiner Hand hämmerte. Durch die unvermutete Nähe zu ihm – sein Schweißgeruch, sein heißer Atem in Mikeys Gesicht – stürzte wieder alles auf ihn ein. Ellie hatte vielleicht einen Plan, aber er auch: das Arschloch aus dem Verkehr ziehen, das Karyn das angetan hatte. Darauf war er seit Wochen aus, und jetzt endlich bot sich ihm die Gelegenheit. Er packte Tom Parker am Kragen und rammte ihn mit dem Rücken gegen die Wand.
    »Nein«, verlangte Ellie. »Lass ihn in Ruhe.«
    Mikey holte mit der Faust aus und ließ sie auf die weiche Haut von Toms Lippen niedersausen. Seine Hand war feucht, als er sie zurückzog, und auf Toms weißes Shirt tropfte Blut.
    Mikey lachte ihm ins blasse weiße Gesicht. »Ich mach dich kalt«, sagte er. Es hörte sich wahr an. Der Adrenalinstoß war berauschend. Er boxte ihn nochmal, diesmal auf die Nase. Tom stöhnte, was sich weinerlich anhörte, und schlug sich die Hände vors Gesicht. Zwischen seinen Fingern sickerte Blut hervor.
    »Das war für meine Schwester«, sagte Mikey. »Das war für Karyn.«
    Tom wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Nase. »Du bist Karyns Bruder?«
    »Als ob du das nicht gewusst hättest!«
    Ellie zog Mikey an der Jacke, aber er schüttelte sie ab. Sie hatte ihm eine Falle gestellt, und damit klappte es nicht wie geplant – Pech für sie. Er war unbesiegbar, und Tom Parker war ein viel leichterer Gegner, als er je gedacht hätte.
    Mikey schubste ihn nochmal. »Und, schon am Ende?«
    Tom schüttelte den Kopf und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab.
    »Doch, bist du. Du bist am Ende. Komm schon, solltest du hier nicht gewinnen? So sollte es doch laufen, oder?«
    Mikey brachte sich in Schwierigkeiten. Er wusste es und konnte sich trotzdem nicht zurückhalten. Er spürte einen schrecklichen Nervenkitzel in der Brust, als Tom aufschaute, während ihm Blutblasen aus dem Mund quollen.
    »Deine Schwester ist 'ne Schlampe«, sagte Tom.
    Mikey holte mit dem Arm aus, um ihm noch eine reinzuhauen, aber Tom kam ihm zuvor, zog das Knie hoch und rammte es in Mikeys Bauch. Nach Luft schnappend, krümmte der sich; alle Luft entwich ihm in einem entsetzlichen Stöhnen.
    Tom riss ihn an den Haaren hoch und knallte ihm die Faust ins Gesicht – laut wie ein Hammer; seine Handknöchel bohrten sich in Mikeys Auge.
    »Vor der Tür«, fauchte Tom. Als wären sie in der Schule, als ließe sich irgendwas davon unter Kontrolle bringen. Seine Stimme trudelte, während er Mikey die Treppe hinunterstieß.
    »Was macht ihr?«, kreischte Ellie. »Tom, nicht!«
    Halb fiel, halb stolperte Mikey, seine Ellenbogen und Knie prallten von dem Geländer und der Wand ab. Im Flur unten klappte er zusammen, und plötzlich stürzte sich Tom auf ihn, zerrte ihn am Jackenkragen hoch und schleuderte ihn durch die Haustür.
    Die Luft machte einen Riesenunterschied. Es hatte zu regnen aufgehört; draußen war es überraschend heiß geworden. Aus einem Auge konnte Mikey nichts sehen, und er rang immer noch nach Atem, aber so würde er hier nicht weggehen, wie er da nach Luft schnappend Richtung Gartentor geschubst wurde. Er machte auf dem Absatz kehrt, packte Tom Parker am Kragen und drängte ihn zurück. Dabei kam er sich vor wie ein Zauberer, als er sah, wie sich die Siegesgewissheit in dessen Gesicht in Panik verwandelte.
    »Du bist erledigt«, erklärte ihm Mikey. »Du bist so was von erledigt.«
    Mikey brachte eine gerade Rechte an. Er zielte auf die Nase, zog die Schulter dabei zum Kinn. Das kannte er

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