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Ich geh jetzt in dein Karma rein

Ich geh jetzt in dein Karma rein

Titel: Ich geh jetzt in dein Karma rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Wagner
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Euro?«
    Plante Estefania eine neue Karriere in der Porno-Industrie? Oder wieso sollte sich eine gut aussehende Frau so eine Tortur sonst freiwillig antun?
    Estefania: »Genau. Aber wie sieht es nun aus? Werden meine Umsätze gut bleiben?«
    Mir widerstrebte es, darauf zu antworten, doch Estefania war eine Kundin, die für meine Antworten bezahlte.
    Ich: »Ja, du wirst deine OP s bezahlen können.«
    Daraufhin verabschiedete sich eine hörbar gut gelaunte Estefania von mir. Ich fragte mich, ob solche Anrufe völlig normal in meiner neuen Branche waren. Vielleicht sollte ich selbst einen Berater anrufen, um mir in die Karten schauen zu lassen?

♈ ☿ 7. Kapitel ♊ ♋
Natürlich glaubt kein Mensch an »so was«
    Eine liebe Freundin lud mich zur Party anlässlich ihres vierzigsten Geburtstags ein und bat mich um einen Gefallen. Sie wünschte sich an ihrem Ehrentag, dass ich in ihre Zukunft schaue. Keine Frage, ich sagte zu und packte meine Lenormand-Karten ein.
    Jessica hatte den Küchentisch freigeräumt, um den sich nun neugierige Partygäste drängten, die mich unverhohlen von der Seite belächelten.
    »Und du legst also Karten?«
    »Und das soll funktionieren? Nie im Leben!«
    »Ist das nicht alles blöder Aberglaube?«
    »Das werden wir gleich sehen«, sagte ich und zog meine Lenormand-Wahrsagekarten aus dem grünen Pappkarton.
    Mittlerweile quetschten sich 15 Schaulustige in die kleine Küche. Diese Show wollten sie auf keinen Fall verpassen.
    »Okay, Jessica, bist du bereit?«, fragte ich meine Freundin. Jessica nickte und rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her.
    »Dann konzentriere dich, und wenn du so weit bist, gibst du mir ein Stopp.«
    »Gut.« Sie atmete einmal tief ein und aus, und dann schloss sie die Augen, um in sich zu gehen.
    Ich mischte die Karten.
    Einige Gäste kicherten leise.
    Jessica öffnete die Augen wieder. »Stopp!«
    Ich legte das Kartenbild und erzählte ihr zuerst, was mir in den Karten gezeigt wurde, zum Beispiel, dass sie sich mit dem Gedanken trug, einen Hund anzuschaffen und dass sie nach einer neuen Arbeitsstelle suchte. Jessica war verblüfft und bestätigte meine Aussagen.
    Einigen der neugierigen Zuschauer war das Erstaunen ins Gesicht geschrieben. Oh, wie fassungslos die Menschen aussehen können!
    Nachdem ich Jessica jede ihrer Fragen beantwortet hatte, begannen mich die umstehenden Leute mit Fragen zu löchern.
    »Wie konntest du das denn wissen? Das sind doch nur Karten mit lustigen bunten Bildchen, da steht doch nix von Arbeitssuche!«
    »Eigentlich glaube ich nicht an so was, aber woher kannst du das?«
    »Ich habe mal einen Kartenlegekurs belegt«, antwortete ich.
    »Echt? Wo kann man so etwas denn machen?«
    »An ganz verschiedenen Orten. Die Kurse werden überall in Deutschland angeboten.«
    »Ahso? Bestimmt sind das so Schulen wie die von Harry Potter. Hogwards für Kartenleger oder so.«
    Gelächter.
    »Nee. Das sind so Kurse wie an der VHS . Da kann sich jeder anmelden. Sogar du.«
    »Aha. Und hinterher ist man dann Kartenleger?«
    »Na ja, man kennt sich danach auf jeden Fall ein wenig damit aus.«
    »Und dann kommt man ins Fernsehen. Ha ha ha!«
    »Bin ich im Fernsehen?«
    »Bist du?«
    »Nein, Mensch!«
    »Und was lernt man in so einem Kurs?«
    »Du lernst die verschiedenen Bedeutungen der Karten, viele Legetechniken und wie man bestimmte Kartenkombinationen richtig interpretiert. Das ist fast so, als würde man eine Fremdsprache lernen«, ratterte ich die Erklärung herunter, die ich bestimmt schon hundert Mal gegeben hatte.
    »Verdienst du damit auch richtig Geld?«
    »Ja.«
    »Viel?«
    »Einiges.«
    »Und machst du das hauptberuflich?«
    »Nö. Hauptberuflich arbeite ich im Büro.«
    »Und nach der Arbeit fährst du dann zu den Leuten nach Hause, packst bei denen deine Glaskugel und Karten auf den Tisch und sagst ihnen die Zukunft voraus?«
    »Nein, ich arbeite auf einer Line und von zu Hause aus. Die Leute können mich anrufen, und dann lege ich für sie die Karten.«
    »Das ist ja chillig. Da verdienst du ja ganz easy ganz viel Geld.«
    »Das glaubst aber auch nur du. Die Gespräche sind größtenteils anstrengender, als wenn ich eine komplette Woche im Büro durcharbeiten würde.«
    »Was rufen dich denn da für Leute an?«
    »Alles querbeet. Von der Hausfrau bis zum Rentner, vom Arbeitslosen bis zum Millionär. Da ist jede Kategorie Mensch vertreten. Meistens Leute, die in schwierigen Lebenssituationen stecken und nicht wissen, wie es weitergehen

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