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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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endlich vorbei ist. 30 Prozent hassen ihre Schwangerschaft. Weil der Bauch reißt, weil sie dauerhaft liegen müssen oder alles einfachnur lästig finden. Und das werden meist genau die Übermütter, die uns aus der Werbung angrinsen. Weil sie sich so freuen, nicht mehr schwanger zu sein. Und weil sie finden, dass Kinder das größte Glück der Welt sind … Das sind die Leute, die im »Du bist Deutschland«-Spot zu Kindern sagen: Du machst uns wahnsinnig … vor Glück!
    _ _ _ _
    Jetzt hast du zwei Seiten von mir kennengelernt. Die Seite meiner aktuellen Erinnerung an eine fantastische Zeit in der Schwangerschaft. Und die Seite meines Tagebuches (kursiv), in der ich ehrlich schildere, wie ich mich in den neun Monaten wirklich fühlte. Wie sehr doch die Erinnerung alles verwischt. Sagt man nicht auch, Frauen vergessen den Geburtsschmerz? So ist es auch mit der Schwangerschaft. Und während du dich fragst, wo deine Glücksgefühle bleiben, hat mir dein Freund gesteckt, dass du so wahnsinnig glücklich lächelst, wenn sich dein Baby bewegt. Du hast auch zwei Seiten in dir, Caro. Wir sprechen uns in zwei Jahren noch mal!



29.
Baby Krösus: Wer soll denn das bezahlen?
Schwangere und Kinder als Werbezielgruppe Nummer eins
    Liebe Lisa,
mein Baby hat mich ruiniert! Mir den letzten Pfennig aus der Tasche gezogen! Mich zu einer armen Frau gemacht! Dabei ist es nicht mal auf der Welt.
    Denn blicke ich heute auf die Stelle in meinen Kontoauszügen, wo vor, sagen wir, elf Monaten ein stattlicher vierstelliger Betragstand, ist da heute ein dickes Minuszeichen zu sehen. Wie es so weit kommen konnte? Ich will’s dir erzählen.
    Als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, war ich gerade auf Reisen in China. Es kam so plötzlich, dass ich ein bisschen überfordert war, was jetzt zu tun ist. Außer dass Alkohol und meine geliebten Lights jetzt tabu waren, konnte ich mich entsinnen, mal gehört zu haben, dass Schwangere ganz viel Folsäure brauchen. Weil mein Chinesisch nicht reichte, um mich im Drogeriemarkt nach Folsäure-Vitamin-Pillen umzusehen, googelte ich schnell: Folsäurehaltige Lebensmittel – und wählte aus ihnen das kleinste Übel: Orangen. Ein Netz Orangen am Tag war ab jetzt Pflicht – bis mir schlecht war. Kosten pro Tag: 99 Cent.
    Zurück in Deutschland erfuhr ich dann beim Frauenarzt, dass Orangen vom Nährstoffgehalt her natürlich nicht reichen. »Das ist unser meistverkauftes Präparat«, erklärte mir der freundliche Apotheker am selben Tag. Eine Packung für zwei Wochen: schlappe 26 Euro. Das läppert sich schön über neun Monate. Macht insgesamt 450 Euro. Hinzu kamen die Eisentabletten, die Magnesiumpräparate, Medikamente gegen Pilzinfektionen, IntimFlor für eine gesunde Vagina, Cranberry-Lutschdrops gegen Blasenentzündungen. Und ja, du ahnst es: Es geht weiter. Weil mir keine einzige Klamotte aus meinem Kleiderschrank mehr passte, musste eine völlig neue Garderobe her. Drei Schwangerschaftshosen, Dutzende Tops, weite Unterhosen, riesige BHs in D und E für meine neuen Riesenbrüste machten zusammen um die 400 Euro.
    Richtig: Als Nächstes folgten die Pre-Natal-Screening-Untersuchungen im ersten und zweiten Trimester. Keine Kassenleistung, versteht sich. Macht 300 Euro.
    Der Frauenarzt testete mich im Laufe meiner Schwangerschaft auf Toxoplasmose, B-Streptokokken, Glukose-Intoleranz, Antikörper, Hepatitis und Chlamydien – alles wichtige Untersuchungen (oder zumindest erschienen sie mir äußerst wichtig), die sich bei mir allerdings auch mit geschätzten 300 Euro zu Buche schlugen. Dazu kommen meine ausgefallenen Essenswünsche, die die Lieferdienste der örtlichen Restaurants mit einem plötzlichen Geldregen erfüllten, die Frustkäufe nach einem besonders langen rückenschmerzgeplagten Tag und die nicht gerade maßvolleVernunft in mir, auch für die kürzesten Strecken ein Taxi nehmen zu müssen.
    Obendrauf kommen dann die Freunde: »Also, ihr braucht auf jeden Fall eine Wickeltisch-Heizlampe, ein Babybay, einen Windel-Twister, Kinderbett XY, ein Fieberthermometer mit weicher Spitze, einen ergonomisch gut geformten Kindersitz …«
    Und ich verstehe so langsam, was mir noch blüht. Nachdem ich mein Konto wie im Rausch um 3000 Euro gelichtet habe, geht die Party doch eigentlich gerade erst los. Denn jede Schwangeren-Mutter-Bedarfsliste (so etwas gibt es!), die ich im Internet finde, ist mindestens 2000, wenn nicht 3000 Euro wert. »Sie können eine Geschenkliste für die Freunde bei uns anlegen mit

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