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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Koshedub
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Kommandeurs für die politische Ausbildung, der Parteiorganisator und der Komsomolorganisator den Unterstand.
    Ich meldete dem Oberst vorschriftsmäßig, daß ich einen Vortrag hielte. Er antwortete: „Ausgezeichnet, machen Sie weiter", ließ die Flieger sich setzen und nahm selbst am Ofen Platz.
    Als ich den Vortrag beendet hatte, kam er auf mich zu, drückte mir fest die Hand und sagte: „Genosse Oberleutnant, das Zentralkomitee des Komsomol zeichnet Sie für Ihre Kampftätigkeit und für sechsundzwanzig persönliche Abschüsse mit einer Ehrenurkunde aus!"
    Er beglückwünschte mich und las dann den Text der Urkunde vor.
    Auch der Komsomolorganisator drückte mir fest die Hand. Er sagte, daß er unverzüglich einen Komsomolabend organisieren werde, auf dem ich den jungen Fliegern von meinem Kampfweg erzählen müßte. Obwohl ich zutiefst bewegt war, mußte ich unwillkürlich lächeln. - Ich sollte, als sei ich schon ein alter Mann, den „jungen" Fliegern von meinem Kampfweg erzählen. Ich erinnerte mich, wie ich selbst genau vor einem Jahr an diesem Tage nach Moskau gefahren war, wie ich mich an die Front gesehnt und davon geträumt hatte, wenigstens ein feindliches Flugzeug abzuschießen.
    Die Ehrenurkunde des ZK des Komsomol leitete eine neue Etappe in meinem Kampfleben ein. Nachdem ich sie erhalten hatte, verpflichtete ich mich, mein fliegerisches und kämpferisches Können noch beharrlicher zu vervollkommnen.
    Am 26. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution befreiten unsere Truppen im Morgengrauen Kiew. Wir alle, die Russen Jewstignejew und Amelin, der Belorusse Muchin und ich, der Ukrainer, Mitglieder einer festen Kampfgemeinschaft, nahmen die Befreiung der Hauptstadt der Sowjetukraine mit unsagbarer Freude zur Kenntnis.
PODOROSHNYS TOD
    Unsere Truppen griffen im Raum von Kirowograd an. Ungeduldig erwarteten wir unseren Rückflug auf den Flugplatz im Raum von Krementschug. Aber vorläufig wurden wir noch vom Wetter behindert.
    Schließlich starteten unser Kommodore Podoroshny und der Navigationsoffizier der Einheit zu einem Aufklärungsflug, um die Wetterlage im Bereich des neuen Flugplatzes zu erkunden. Man hatte uns mitgeteilt, daß es dort stark neblig sei. Sorgenvoll erwarteten wir die Rückkehr der beiden Flieger.
    Nach einiger Zeit landete ein Flugzeug - es war der Navigationsoffizier. Wir umringten ihn und fragten aufgeregt: „Wo ist denn der Kommodore?"
    „Ich habe ihn im Nebel verloren", antwortete er düster.
    Wir versammelten uns im Gefechtsstand und warteten. Er kam nicht. Nach Stunden erhielten wir die Meldung, daß Podoroshny abgestürzt sei, als er im Nebel ein Dorf auf dem rechten Dnepr-Ufer überflog. Völlig niedergeschlagen saßen wir schweigend beisammen. Als erster begann Semjonow zu sprechen, gleichsam als denke er laut: „Podoroshny hat einen falschen Entschluß gefaßt. Unter diesen schwierigen Wetterverhältnissen hat er seine Erfahrung überschätzt. - Das ist eine schwere Lehre für uns alle!"
    Wir bedauerten unseren jungen, begabten und tapferen Kommodore, der einer Fahrlässigkeit wegen sein Leben eingebüßt hatte.
    Major Olchowski übernahm die Einheit. Er war noch nicht bei dem Regiment gewesen, aber alle kannten ihn bereits recht gut. Der neue Kommodore war ein gebildeter Flieger, der die Kriegsakademie besucht und schon mehrere feindliche Flugzeuge abgeschossen hatte.
    Olchowski traf am Morgen ein. Wir waren auf dem Flugplatz angetreten. Mir gefiel er sofort. Er sprach einfach, ruhig und selbstbewußt, hatte eine hohe und breite Stirn; sein Gesicht drückte Energie und Entschlossenheit aus. Olchowski mochte dreißig Jahre alt sein. Seine erste Rede, die er vor uns hielt, war sehr kurz: „Uns stehen große und ernste Prüfungen bevor. An Ruhe ist jetzt nicht zu denken. Morgen beginnt die Kampftätigkeit!"
    Nachdem wir auf den Flugplatz im Raum von Krementschug geflogen waren, bestatteten wir die sterblichen Überreste unseres Kommodore Podoroshny.
    Und wieder begann das kampferfüllte Leben. Wir begleiteten Bomber, die die eingekesselten faschistischen Truppenteile im Raum von Kirowograd bombardierten.
    Der erste Schnee war schon gefallen, und es war naß und kalt. Das Wetter verschlechterte sich täglich, aber die Kampftätigkeit wurde trotzdem nicht eingestellt.
NIKITIN KEHRT ZURÜCK
    Als ich Silvester 1944 von einem Kampfflug zurückkam — ich hatte einen Bomberverband nach Kirowograd begleitet —, teilte mir Iwanow freudestrahlend die Rückkehr

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