Ich habe auf dich gewartet, Darling
heiraten. Denn du würdest mich ja doch nur wie ein Dienstmädchen behandeln, das zu besonderen Anlässen auch mal ausgeführt wird. Ich kenne das von meiner Mutter.“
„Nein“, widersprach er grimmig.
„Du begehrst mich, aber wenn du genug von mir hast, wirst du dich langweilen und zu einer anderen gehen. Ein Ehevertrag wird dich nicht daran hindern.“ Gabrielle legte den Kopf in den Nacken. „Ich möchte keine Ehe, wie sie mein Vater meiner Mutter geboten hat. Und wenn es keine herzliche, liebevolle Partnerschaft für mich gibt, verzichte ich lieber auf eine Ehe.“
Damien hatte ihr aufmerksam zugehört. „Du weißt nicht, was ich für dich empfinde“, erklärte er. Seine Stimme klang rau.
„Genau.“ Gabrielle hatte das sexuelle Abenteuer mit ihm damals zwar genossen, aber sie wusste tatsächlich nicht, was Damien für sie fühlte. Er hatte sich ihr niemals offenbart.
„Wir reden später weiter.“ Damien startete den Motor. „Lass uns erst einmal etwas essen. Es ist längst Zeit für den Lunch. Danach muss ich für ein oder zwei Stunden in mein Büro.“
Gabrielle hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen, und sie war sich auch jetzt nicht sicher, ob sie nur einen Bissen herunterbekommen würde. Sie hatte überhaupt keinen Appetit. „Ich würde lieber zu Keiran fahren und noch einmal mit ihm sprechen.“
Damien schüttelte jedoch den Kopf. „Wir sollten ihn besser für heute in Ruhe lassen, sonst fordern wir ihn zu sehr heraus. Das wäre im Moment unklug, glaube ich. Nach dem Essen werde ich James, einen zuverlässigen Mitarbeiter deines Vaters, anrufen, damit er alles im Auge behält.“
„Einverstanden.“ Der Vorschlag klang vernünftig. Aber am nächsten Tag, so nahm Gabrielle sich vor, würde sie die Sache selbst in die Hand nehmen und sich in der Firma umsehen, ob Keiran oder Damien das nun gefiel oder nicht.
Zurück in Damiens Wohnung, machte sie Schinkensandwiches, während Damien telefonisch einen Leihwagen für sie orderte. Danach setzten sich die zwei zu ihrem späten Lunch auf den Balkon.
„Übrigens, ich habe für heute Abend eine Einladung zum Dinner“, bemerkte er nach ein paar Minuten. „Ich möchte, dass du mitkommst.“
Sie legte ihr angebissenes Sandwich zurück auf den Teller. „Danke, darauf lege ich keinen Wert. Ich habe wirklich keine Lust auszugehen, wo mein Vater schwerkrank in der Klinik liegt.“
„Etwas Abwechslung würde dir aber guttun.“
Gabrielle fand Damien wenig feinfühlig und erwiderte scharf: „Mir steht einfach nicht der Sinn danach, heute Abend an einem Geschäftsessen mit lauter fremden Leuten teilzunehmen.“
„Es ist auch kein Geschäftsessen, sondern eine Einladung von Freunden.“
Sie lachte auf. „Seit wann hast du denn Freunde? Ich dachte, dir geht es mehr um Freundinnen.“
„Höre ich da etwa Eifersucht bei dir heraus?“
„Wenn ich eifersüchtig bin, dann nur darauf, dass sie sich im Gegensatz zu mir so gut mit dir amüsieren“, gab sie zurück.
Er blieb ganz ruhig und lächelte. „Ich ahne schon, dass es in unserer Ehe sehr interessant zugehen wird.“
Gabrielle warf ihm einen giftigen Blick zu. „Ich werde dich nicht heiraten, Damien.“
Sein Lächeln verschwand, und er wurde ernst. „Heute ist eine gute Gelegenheit, dich meinen Freunden vorzustellen.“
Seine Hartnäckigkeit machte sie wütend. Sie hatte das Gefühl, sich mit ihm im Kreis zu drehen. „Damien, ich …“
„Sei bitte um sieben Uhr fertig“, unterbrach er sie ungerührt und stand auf.
Auf einmal war sie es leid, über die Einladung mit ihm zu streiten. Er würde sowieso nicht aufgeben und Gabrielle wohl eigenhändig anziehen, wenn sie nicht fertig wäre. „Okay, ich werde mitkommen“, willigte sie ein. „Aber ich glaube kaum, dass ich mich mit deinen langweiligen Freunden gut unterhalten werde.“
„Du wirst überrascht sein.“
„Von wem? Von dir? Nein, das glaube ich nicht“, entgegnete sie. „Ich kann mir schon vorstellen, welche Sorte Menschen du um dich scharst.“
Ärgerlich kniff Damien die Augen zusammen. „Ich bin froh, dass du mich so gut kennst.“ Dann ging er zurück in die Wohnung.
Gleich darauf hörte Gabrielle, wie er die Wohnungstür sehr beherrscht und leise hinter sich schloss. Irgendwie wäre es ihr lieber gewesen, wenn er sie zugeknallt hätte.
Ein paar Stunden später fuhren Gabrielle und Damien vor einer luxuriösen Villa vor. Das Anwesen lag direkt am Meer, an der Cullen Bay, wo nur sehr reiche und
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