Ich habe auf dich gewartet, Darling
ihm, frischen Champagner zu servieren.
Trotz der heiteren Stimmung ließ Damien Gabrielle jetzt nicht mehr aus den Augen. Sie fühlte sich unbehaglich unter seinem durchdringenden, rätselhaften Blick, den sie nicht zu deuten wusste. Nach einer Weile hatte sie den Eindruck, dass sich auch eine gewisse Zufriedenheit darin spiegelte. Das verunsicherte sie erst recht.
Damien hatte mit seinem starken Willen eine Menge ins Rollen gebracht. Wenn er auch vielleicht nicht von Anfang an geplant hatte, sie zu heiraten, als er sie aus Sydney zurückholte, so hatte er es in ein paar Tagen geschafft, sie zu überreden. Jetzt war sie seine Frau, und er würde seinen Nutzen daraus ziehen. Er hatte bestimmte Rechte, die er einfordern konnte. Gabrielle fragte sich, wie weit er gehen würde.
Während sie noch nachdachte, hob er sein Glas, in dem Champagner perlte. „Einen Toast auf meine frischgebackene Ehefrau!“
Gabrielle reagierte prompt, nahm ihr Glas und prostete ihm zu. „Auf meinen altbekannten Ehemann.“
Später am Abend, als sie mit Damien allein auf seiner Luxusjacht war, beachtete sie ihn gar nicht und widmete ihre ganze Aufmerksamkeit dem Hafen von Darwin. Sie sah den anderen Segelbooten zu, wie sie in der Dämmerung über die ruhige See an ihnen vorbeiglitten. Manchmal trug der Wind ihnen von dort Gelächter und das Klingen von Gläsern zu. Jetzt, am frühen Abend, waren die Segler heiter und relaxt.
Das traf jedoch nicht auf Gabrielle selbst zu. Denn sie war ja nicht aus eigener Initiative hier, sondern durch die Umstände dazu gezwungen worden. Damien wusste das nur zu gut. Daher war sie ihm zurzeit auch nicht sehr freundlich gesonnen.
Dennoch musste sie zugeben, dass er wieder aufregend gut aussah am Steuer seiner Jacht und auch, als er nach einem kurzen Törn den Anker warf. Er trug ein beigefarbenes Polohemd, das seinen muskulösen Oberkörper betonte, und enge schwarze Jeans.
Gabrielle hatte Damiens Profil schon immer sehr gefallen.
Heute Abend erschien er ihr mit den letzten vom Wasser reflektierten Sonnenstrahlen auf seiner Haut noch attraktiver. Er war ein Bild von einem Mann: gut aussehend, dominant und Respekt einflößend. Gabrielle erschauerte bei dem Gedanken, dass sie mit ihm verheiratet war.
Er ist mein Ehemann.
In diesem Moment setzte er sich zu ihr an den Tisch und musterte sie interessiert. „Du warst eine wunderschöne Braut.“
Darauf umklammerte Gabrielle ihr Weinglas so fest, dass es zu zerbrechen drohte. „Danke.“ Als ihr bewusst wurde, wie verkrampft sie war, lockerte sie schnell ihre Finger.
„Meine Freunde mögen dich sehr. Du hast ihre Herzen sozusagen im Sturm erobert.“
Sie zeigte sich wenig beeindruckt. Schließlich wussten sie beide, dass Brant und Flynn begeistert von ihr waren, weil sie ihren Einsatz für die väterliche Firma so hoch einschätzten. „Kia und Danielle haben wohl ein gewisses … Mitgefühl für mich.“
Damien lächelte verhalten. „Ja, die Mädels sind sicher aufgeschlossen, aber auf der anderen Seite auch sehr glücklich verheiratet.“
Gabrielle hielt seinem Blick stand. „Sie sind verliebt, Damien. Wir sind es nicht.“
Er hatte ihr aufmerksam zugehört. „Da hast du recht. Also trinken wir auf das Nicht-Verliebtsein.“ Bei diesen Worten hob er sein Glas und prostete ihr zu.
Fünf Jahre zuvor hätte sie diese zynische Bemerkung zutiefst verletzt, mittlerweile war sie in der Lage, darüber hinwegzusehen. Sie hob ihr Glas ebenfalls und stieß mit ihm an. „Das ist mal ein Toast, mit dem ich etwas anfangen kann.“
„Und auf uns wollen wir trinken“, fügte Damien hinzu.
Aber da zog Gabrielle schon ihre Hand zurück. „Es gibt nicht so etwas wie ‚uns‘, Damien. Es gibt dich, und es gibt mich. Wir stammen aus zwei unterschiedlichen Welten.“
„Ab heute nicht mehr.“
Ihr wurde schlecht, wenn sie daran dachte, worauf sie sich heute eingelassen hatte. „Hör auf! Ich könnte schreien.“
„Ich auch.“
Damiens Erwiderung kam so unerwartet für Gabrielle, dass sie erstaunt den Mund öffnete.
„Sehe ich da etwa ein kleines Lächeln auf deinen Lippen?“, fragte Damien prompt. Aber Gabrielle begriff sofort, dass er sie nur aufziehen wollte.
Sie musste daran denken, warum sie geheiratet hatten, und spürte plötzlich einen bitteren Geschmack im Mund. „Nein“, erklärte sie, ohne ihn anzusehen. „Ich wüsste auch nicht, warum ich lächeln sollte.“
Für einen Moment schwiegen sie beide.
Dann sagte Damien entschlossen:
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