Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)
die Starterlaubnis vom Tower erhalten. Das Wetter scheint uns auf unserem Flug gesonnen. Wir werden einen strahlend schönen Tag erleben. «
Lisa und Mick leisteten der Aufforderung des Kapitäns F olge und schnallten sich an. Schon bewegte die Maschine sich auf das Rollfeld und man konnte hören , wie die Motoren lauter wurden. Nachdem sie in Position waren, begann der Pilot mit dem Start und schon bald befanden sie sich in der Luft.
» Sie können sich jetzt wieder abschnallen. In etwa zwei Stunden erreichen wir unseren Zielflughafen. Ich wünsche i hnen noch einen angenehmen Flug«, meldete sich der Kapitän wieder zu Wort.
» Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich hätte niemals erwartet ... «, sagte Lisa .
» Was hast du denn erwartet? « , fragte Mick und nahm sanft ihre Hand.
»Ach nichts«, erwiderte Lisa und schaute ihn an. Dieser Mick war ihr so fremd, dass sie einfach nicht wusste , wie sie sich zu verhalten hatte. Am liebsten hätte sie einen tiefen Seufzer ausgestoßen, aber das kam ihr dann doch zu albern vor. » Ich bin sehr froh, dass du die Vera bredung mit mir ersteigert hast«, sagte sie stattdessen un d schaute ihm tief in die Augen. V erdammt einnehmende Augen, wie sie zu ihrem Ent setzen feststellte.
Die Stewardess betrat die Kabine und unterbrach die Spannung , die sich zwischen ihr und Mick aufgebaut hatte.
» Der Küchenchef ist mit dem Frühstück so weit. Ich würde gerne servieren, wenn es ihnen recht ist«, s agte sie.
» Ich habe überhaupt nichts dagegen. Ich habe einen Riesenhunger, denn ich musste heute schon in aller He rrgottsfrühe aufstehen«, lachte Lisa und re kelte sich in ihrem Sessel.
» Möchten sie Kaffee oder Tee? « , fragte Michelle.
» Kaffee wäre nett, danke « , antwortete Mick.
» Für mich auch. «
»Schau, da geht die Sonne auf«, sagt e Mick und l egte seine Hand auf ihren Arm und deutete mit der anderen aus dem Fenster.
Lisa konnte sich noch an die Sonnenaufgänge auf der Hütte erinnern. Sie waren g enauso schön gewesen wie dieser hier, fand sie.
»Es ist herrlich«, sagte sie und sprang auf , um noch mehr davon zu sehen. Staunend stand sie am Fenster und beobachtete das Naturschauspiel.
Mick war ihrem Beispiel gefolgt und stand hinter ihr. Doch er hatte kein Auge für die Schönheiten der Natur. Er sah nur sie. Ihr Haar war zur Seite gerutscht und gab den B lick auf ihren schlanken Hals frei. Am liebsten hätte er diese Stelle geküsst , doch er hielt sich zurück. Er wollte seine Spannung bis zum letz t en Augenblick genießen, schwor er sich. So begnügte er sich da mit , sie nur zu betrachten.
Michelle kam in die Kabine und deckte den Tisch. Dann brachte sie die K östlichkeiten . Frischgebackene Croissants und ei ne Auswahl an Brötchen und Gebä ck dufteten unwiderstehlich. Es fehlte an nichts: Verschiedene Konfitüren standen bereit und es gab Kaviar und eine Käseplatte und Parmaschinken . Die Melonen waren , genau wie das andere Obst , bereits zurechtgemacht und Lisa lief das Wasser im Munde zusammen.
» Es ist angerich tet«, forderte Michelle sie auf sich zu setzen.
Nachdem sie den beiden Kaffee eingeschenkt und sich erkundigt hatte, ob sie noch weitere Wünsche hätten, zog sich die Stewardess diskret zurück.
» Wenn ich nicht gleich diese Himbeeren pro biere, werde ich sicher sterben«, sagte Lisa .
» Das können wir nat ürlich auf keinen Fall zulassen«, erwiderte Mick und bot ihr einen Löffel mit Himbeeren und Schlagsahn e an, indem er ihn einfach vor den Mund hielt.
Lisa ließ sich das köstliche Erlebnis auf der Zunge zergehen. Dann griff sie beherzt zu einem Croissant und brach es in zwei Hälften. Sie bestrich sie mit Konfitüre, wobei sie Mick nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Die Luft knisterte und Lisa erwartete eigentlich jeden Augenblick, dass er sie in das r iesige Schlafzimmer tragen und sie den Rest der Reise dort verbringen würden.
Nichts dergleichen geschah. Es schien, als wenn Mick die Spannung eher genoss und vorhatte sie bis ins Unendliche aus zu kosten. Er ließ sie genauso wenig aus den Augen , wie sie ihn.
» Willst du es mir nicht endlich sagen. Ich finde deine Geheimniskrämerei nicht mehr spaßig«, sagte sie um den Bann zu brechen.
» Lisa , Lisa . Deine Eltern haben es mit dir sicherlich nicht leicht gehabt. Du musst ihnen Weihnachten ja ganz schön auf die Nerven
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