Ich habe einen Namen: Roman
den Hals hängen. Aber es wäre hässlich. Ich
konnte mir nicht vorstellen, was diesem Ding seinen Wert gab.
Wieder hörte ich lautes
Rufen und sah zurück zur Plattform. Fanta stand jetzt vor der Menge. Sie
spuckte, als sie ihr den Mund aufdrückten, und trat, als sie versuchten, ihre
Weiblichkeit zu inspizieren. Die Leute lachten und warfen mit Kieselsteinen.
Als Fanta zu schreien begann, steckten sie ihr ein Tuch in den Mund. Sie
würgte, und sie zogen es wieder heraus. Sofort schrie sie wieder, und sie
steckten es wieder hinein. Ein Mann umfasste ihre Brust. Sie kratzte ihm das
Gesicht blutig. Ihr wurden die Hände hinter den Rücken gebunden, und ich
hoffte, sie würde ihren Widerstand aufgeben, bevor ihr jemand böse wehtat. Als
sie einen Mann mit dem Knie am Kopf traf, johlte die Menge. Er schlug ihr ins
Gesicht, und sie fesselten ihr auch die Füße. Von allen Heimatländern, die an
diesem Tag auf die Plattform gebracht wurden, war Fanta die Einzige, der sie
ein Tuch in den Mund stopften und die an Händen und Füßen gefesselt wurde. Sie
schien darum zu betteln, getötet zu werden, aber die Leute hatten zu großen
Spaß an ihr. Als die Toubabu genug hatten, trugen sie Fanta von der Plattform.
Alle gesunden
Gefangenen waren weg. Viele der Toubabu waren bereits ebenfalls gegangen.
Bewacht von ein paar Heimatländern, die unsere Sprache nicht sprachen, stand
der Rest von uns immer noch wartend auf dem Platz. Die Sonne bewegte sich ein
Stück am Himmel entlang, und wir hatten weder zu trinken noch zu essen oder
einen Platz zum Sitzen. Wir waren etwa fünfzig, ältere und auch jüngere
Gefangene, kranke und gebrechliche, einige mit gebrochenen Gliedmaßen,
fehlenden Zähnen und wässrig weißlichen, nutzlosen Augen. Einige konnten
stehen, andere nicht und lehnten entweder am Haus hinter uns oder gingen zu
Boden. Während wir warteten, befreite mich ein Heimatländer von meinen
Handfesseln, Fomba nicht. Fomba gelang es, sich zu setzen. Er lehnte sich gegen
einen Baum und schlief ein. Ich setzte mich ebenfalls, war aber sicher,
angesichts all der Toubabu um mich herum nicht einschlafen zu können.
Dann wurde ich von
einem jungen Heimatländer geweckt, der mich mit einem Stock anstieß. Mit dem
Daumen bedeutete er mir, aufzustehen. Es gab nur noch weit weniger Toubabu und
Heimatländer vor dem großen Gebäude. Die letzten Gefangenen um mich herum waren
krank, bluteten oder hatten ihr Augenlicht verloren. Ein oder zwei, wie Fomba,
hatten glasige Augen, mit denen sie starr vor sich hinsahen. Wir waren nur noch
etwa dreißig, und es war weit weniger laut als zuvor. Keiner der Toubabu rief
oder lachte, Toubabu-Frauen waren keine mehr da.
Zwei junge Heimatländer
mit dicken hölzernen Stecken schoben uns bis auf Armlänge auseinander. Wir
waren Gefangene, die keiner wollte, und wir standen in einer langen Reihe. Der
Raum vor uns wurde freigemacht. Toubabu und arbeitende Heimatländer standen
links und rechts von uns, bis auf eine Gruppe von fünf Toubabu etwa dreißig
Schritte vor uns. Die fünf Toubabu bildeten eine Reihe und wurden ebenfalls gleich weit voneinander
getrennt. Jeder von ihnen hielt ein Seil in der Hand und blieb hinter einer in
den Boden gekratzten Linie.
Ein Toubab auf der
Seite rief etwas und hielt einen Feuerstock über den Kopf. Er richtete ihn in die
Luft. Wir, die Gefangenen, die keiner wollte, wurden noch etwas weiter
voneinander getrennt. Der Toubab mit dem Feuerstock würde uns einen nach dem
anderen töten. Bitte, lass mich als Erste gehen , betete ich.
Der Toubab schoss so
laut in die Luft, dass ich die Kontrolle über meine Innereien verlor. Mir blieb
jedoch keine Zeit, meine Erniedrigung zu spüren, als der Grasstopfen aus mir
flog und mir meine Exkremente die Beine hinunterrannen. Die Toubabu stürzten
vor, ihre Seile in der Hand, schoben und stießen sich weg und versuchten,
möglichst viele Gefangene mit ihren Seilen zu umwickeln. Ein Mann packte mich
und wollte mich festbinden. Ein anderer stieß ihn zurück und schlang sein Seil
um meinen Bauch. Er riss mich an seine stinkende Brust und zog das Seil so
fest, dass es mir in die Haut schnitt, machte einen Knoten und trat mir auf die
Zehen. Mit seinem ganzen Gewicht trat er mir auf den rechten Fuß. Ich schrie
auf. Er tat einen Schritt zurück, und ich fragte mich, ob meine blutenden Zehen
womöglich gebrochen waren. Jetzt, wo das Seil fest um meinem Leib gebunden war,
ließ der Mann von mir ab.
Eine ältere Gefangene
wurde
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