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Ich habe mich verträumt

Ich habe mich verträumt

Titel: Ich habe mich verträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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sagen. „Nein, danke.“ Ich lächelte gezwungen und kam mir so ehrenhaft vor wie ein Präsidentschaftskandidat, der Steuerreformen ankündigt. „Ich würde lieber jemand anderes damit beauftragen… äh, jemanden, der schon für mich gearbeitet hat.“
    „Ich bin bereits beauftragt worden. Und Ihr Vater hat schon die Hälfte bezahlt.“ Er kniff die Augen zusammen und sah mich durchdringend an.
    „Nun, das ist sehr ungünstig, und Sie werden das Geld zurückgeben müssen.“ Angus bellte zur Unterstützung. Braver Hund.
    „Nein.“
    „Tja, tut mir leid, Mr O’Shea, aber ich will nicht, dass Sie hier arbeiten.“ Und mich im Schlafanzug sehen. Und verwirren. Und womöglich bestehlen.
    Er legte den Kopf schief und musterte mich weiter. „Welch ein Drama, Ms Emerson, dass Sie mich nicht mögen, und vor allem welche Ironie, wenn man bedenkt, dass bei allen Gründen, die jemand haben könnte, den anderen nicht zu mögen, das Gewicht eindeutig auf meiner Seite liegt.“
    „Sie haben keine Wahl, Mister! Ich habe Sie nicht gebeten …“
    „Aber da ich bessere Manieren habe als Sie, werde ich mich mit meinem Urteil zurückhalten und lediglich erwähnen, dass ich Ihren Hang zur Gewalt nicht schätze. Wie dem auch sei, ich habe das Geld Ihres Vaters angenommen, und wenn Sie diese Fenster noch vor dem Winter ausgetauscht bekommen wollen, sollte ich rechtzeitig die Spezialanfertigung in Kansas bestellen. Und um ehrlich zu sein: Ich brauche die Arbeit. Okay? Also vergessen wir Ihre hysterische Entrüstung und ignorieren, dass ich Sie in Ihrer Tabu-Bekleidung gesehen habe …“, er musterte mich von oben bis unten, „und gehen an die Arbeit. Ich muss die Fenster ausmessen. Soll ich unten anfangen oder oben?“
    In diesem Augenblick fuhr Natalies BMW in meine Auffahrt und löste bei Angus einen neuen Kläffanfall aus. Ich presste das zitternde Tier an mich und hatte das Gefühl, sein Bellen würde in meinem Kopf widerhallen.
    „Können Sie die kleine Bestie nicht besser in den Griff kriegen?“, erkundigte sich Callahan O’Shea.
    „Still“, brummte ich. „Nicht du, Angus, Schätzchen. Hallo Natalie.“
    „Hallo!“ Sie kam die Treppe herauf und musterte meinen Nachbarn mit fragendem Blick. „Hallo, ich bin Natalie Emerson, Graces Schwester.“
    Mein Nachbar nahm ihre Hand und lächelte anerkennend, wofür ich ihn noch weniger mochte. „Callahan O’Shea“, murmelte er. „Ich bin Graces Schreiner.“
    „Nein, ist er nicht“, protestierte ich. „Was führt dich her, Nat?“
    „Ich dachte, wir könnten zusammen einen Kaffee trinken“, erwiderte sie lächelnd. „Ich muss unbedingt mehr über deinen neuen Freund erfahren. Seit Moms Ausstellung hatten wir noch gar keine Gelegenheit zu reden.“
    „Ein Freund?“, fragte Callahan nach. „Gehe ich recht in der Annahme, dass er es gerne grob mag?“
    Natalie sah erst mich verwundert an, dann Callahans Veilchen und grinste. „Komm schon, Grace, wie wäre es mit einem Kaffee? Callahan, ja? Möchten Sie auch eine Tasse?“
    „Liebend gern“, antwortete er und lächelte meine hübsche und plötzlich sehr irritierende Schwester an.
    Fünf Minuten später starrte ich missmutig auf die Kaffeekanne, während meine Schwester und Callahan O’Shea beste Freunde fürs Leben wurden.
    „Grace hat Sie tatsächlich geschlagen? Mit einem Feldhockeyschläger? Oh, Grace!“ Sie brach in Gelächter aus, dieses heisere, verführerische Lachen, das Männer liebten.
    „Es war Notwehr“, verteidigte ich mich und holte Kaffeebecher aus dem Schrank.
    „Sie war betrunken“, erklärte Callahan. „Also, beim ersten Mal war sie betrunken. Beim zweiten Mal, mit der Harke, war sie einfach nur gedankenlos.“
    „Ich war nicht gedankenlos“, widersprach ich, stellte die Kaffeekanne ab und riss die Kühlschranktür auf, um Kaffeesahne zu holen, die ich mit lautem Knall auf den Tisch stellte. „Dass ich gedankenlos bin, hat noch niemand behauptet.“
    „Na, ich weiß nicht, Natalie“, meinte Callahan und legte den Kopf schief. „Finden Sie diesen Schlafanzug nicht auch gedankenlos?“Er musterte mich wiederum von oben bis unten.
    „Das reicht, Ire. Sie sind gefeuert. Noch einmal. Immer noch. Wie auch immer.“
    „Ach, komm schon, Grace“, sagte Natalie lachend. „Er hat doch recht. Ich hoffe nur, dass Wyatt dich darin nicht sehen muss.“
    „Wyatt liebt Spongebob“, gab ich zurück.
    Nat schenkte Callahan Kaffee ein, ohne meinen giftigen Blick zu beachten. „Callahan,

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