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Ich habe mich verträumt

Ich habe mich verträumt

Titel: Ich habe mich verträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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haben Sie schon Graces neuen Freund getroffen?“
    „Nein, habe ich nicht“, antwortete er und sah mich unter erhobenen Augenbrauen an. Ich versuchte, ihn zu ignorieren. Was nicht leicht war. Er sah so verdammt … gut aus … wie er da in meiner hellen Küche saß und Kaffee aus dem kornblumenblauen Becher der limitierten Auflage von Fiesta trank, während Angus an seinen Schnürsenkeln knabberte. Die Sonne schien auf sein strubbeliges Haar, sodass manche Strähnen zwischen dem dunklen Kastanienbraun golden aufglänzten. Er strotzte nur so vor Männlichkeit mit seinen breiten Schultern und starken Muskeln und dem Vorhaben, mein Haus zu reparieren … verdammt. Wer wäre da nicht erregt?
    „Also, wie ist er so?“, erkundigte sich Natalie. Eine Sekunde lang dachte ich, sie spräche von Callahan O’Shea.
    „Hm? Oh, Wyatt? Er ist … sehr nett.“
    „Nett ist gut. Und wie war euer Abend neulich?“, fragte sie weiter, während sie Zucker in ihren Kaffee rührte, um sich noch süßer zu machen. Verdammt. Natalie hatte neulich Abend angerufen, und ich hatte Andrew im Hintergrund gehört und das Gespräch abgewürgt, indem ich behauptet hatte, ich müsse Wyatt in Hartford treffen. Das Lügengebäude wuchs … Callahan sah mich aus seinen tiefgründigen blauen Augen an. Leicht spöttisch, wie mir schien.
    „Oh, es war schön. Sehr nett. Unterhaltsam. Wir haben gegessen. Getrunken. Geküsst. Solche Sachen.“
    Wie außerordentlich eloquent, Grace! Und Callahan hob wieder eine Braue.
    „Grace, komm schon!“, drängte meine einst geliebte Schwester. „Wie ist er denn so? Ich meine, er ist Kinderchirurg, also ist er natürlich ein wunderbarer Mensch, aber gib mir doch bitte noch ein paar Details.“
    „Strahlend! Er hat eine strahlende Persönlichkeit“, erklärte ich ein wenig zu laut. „Und er ist sehr …“, ein weiterer Blick zu Callahan, „respektvoll. Freundlich. Er ist unglaublich großzügig. Spendet Geld für Obdachlose … und, äh … rettet … Katzen.“ Mein Gewissen, entsetzt über meine miserable Fähigkeit zu lügen, schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
    „Klingt perfekt“, meinte Natalie anerkennend. „Hat er Sinn für Humor?“
    „Oh ja“, erwiderte ich. „Er ist sehr witzig. Aber auf eine nette Art. Nicht zynisch oder sarkastisch oder bissig. Sondern nett und liebevoll.“
    „Wie heißt es so schön? Gegensätze ziehen sich an“, kommentierte Callahan.
    „Ich dachte, ich hätte Sie gefeuert“, gab ich zurück.
    Er schmunzelte, sodass er wieder diese hübschen Fältchen um die Augen bekam, und mir wurden die Knie weich.
    „Ich finde, er klingt großartig“, kommentierte Natalie mit ihrem hübschen Lächeln.
    „Danke.“ Ich erwiderte ihr Lächeln. Eine Sekunde lang war ich versucht, sie nach Andrew zu fragen, aber da der muskulöse Exknacki im Raum war, entschied ich mich dagegen.
    „Gehst du heute zur Schlacht, Grace?“ Meine Schwester nippte an ihrem Kaffee. Alles, was sie tat, sah aus, als würde sie dabei gefilmt … anmutig, ausgeglichen und schön.
    „Schlacht?“, fragte Callahan.
    „Sag ihm nichts“, befahl ich. „Und ja, ich gehe hin.“
    „Tja, es tut mir sehr leid, aber ich muss wieder zurück nach New Haven“, verkündete Nat bedauernd und stellte ihre Tasse ab. „Es war nett, Sie kennenzulernen, Callahan.“
    „Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite“, erwiderte er und stand auf. Sieh an, sieh an, er hatte sogar Manieren … zumindest, wenn Natalie dabei war.
    Ich brachte sie zur Tür, wo ich sie fest umarmte. „Alles okay mit Andrew?“, fragte ich betont locker.
    Es war wie einen wunderschönen Sonnenaufgang zu sehen, als ihr Gesicht schlagartig aufleuchtete. „Oh, Grace … ja.“
    „Wunderbar“, sagte ich und schob ihre eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich freue mich für dich, Süße.“
    „Danke“, murmelte sie. „Und ich freue mich auch so für dich! Wyatt klingt perfekt.“ Sie drückte mich an sich. „Sehen wir uns bald?“
    „Bestimmt.“ Ich drückte sie ebenfalls, spürte, wie mein Herz sich vor Liebe zusammenzog, und sah ihr nach, wie sie zu ihrem schicken Sportwagen zurückkehrte und aus meiner Ausfahrt bog. Sie winkte noch einmal und war verschwunden. Mein Lächeln erstarb. Margaret hatte sofort gemerkt, dass Wyatt Dunn nur erfunden war, und selbst Callahan O’Shea, ein völlig Fremder, schien es zu ahnen. Nicht so Natalie. Natürlich hing für sie viel davon ab, ob ich tatsächlich mit einem tollen Typen zusammen war oder

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