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Ich habe sie getötet: Roman (German Edition)

Ich habe sie getötet: Roman (German Edition)

Titel: Ich habe sie getötet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Knight
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schmutzige Wäsche.«
    »Wir müssen den Dingen wohl ihren Lauf lassen«, sagt Paul. »Die Leute stehen unter Schock, sie brauchen noch etwas Zeit. Ich stehe auch unter Schock. Astrid hat mir gestern fast zwanzig Minuten lang in den Armen gelegen und geweint.«
    »Wahrscheinlich ist sie der Frau kein einziges Mal begegnet«, schnaubt Lex verächtlich.
    »Gut möglich, dass die Polizei kommt und die Leute am Arbeitsplatz befragt«, wirft John ein.
    Lex stöhnt. »Das wird sie noch mehr ablenken.« Dann schaut er zu mir herüber. »Ich kann noch gar nicht fassen, dass sie auch mit dir geredet haben.«
    Ich nicke und puste eine Haarsträhne weg, die der Fahrtwind mir in den Mund geweht hat. »Ich konnte ihnen wirklich nicht viel sagen, ich habe sie ja nur einmal getroffen.«
    »Bei mir waren sie noch nicht«, erklärt Lex.
    »Freu dich. Es war scheußlich. Sie schaffen es, dass du dich schuldig fühlst, obwohl du absolut nichts verbrochen hast.« Ich drücke Ava noch fester an mich, schaue zu Boden und rechne damit, dass ein längeres Schweigen eintritt.
    Aber Paul sagt: »Sie hatte eine große Zukunft vor sich.« Er fröstelt. »Sie hatte wirklich gute Ideen. Sergei hat den Eltern Blumen geschickt.«
    »Ich denke, wir müssen uns schon ein bisschen um das Image von Forwood kümmern«, sagt John. »Sie ist Gerry begegnet, weil sie für uns gearbeitet hat …«
    »Du machst dir viel zu viele Gedanken. Inside-Out wird auf Kabel wiederholt – so viel zum vermeintlichen Flop.« Lex redet über Johns Kopf hinweg, als wäre der gar nicht da. »Die Sache bringt Aufmerksamkeit. Es klingt vielleicht krass …«
    »Nicht vielleicht, Lex!«
    Jetzt wendet er sich mir zu. »Ah, ich verstehe. Kate denkt, sie steht über den Dingen. Ich sehe es so: Ich habe lange Zeit hart gearbeitet, und wenn mir dann eine Produktion so gut gelungen ist, dass sie auf allen Titelseiten des Landes erscheint, kann mir das nur recht sein.«
    »Egal um welchen Preis?«
    »Wusstest du, Kate, dass der Absatz von Zauberausstattungen um mehrere hundert Prozent gestiegen ist, seit Inside-Out läuft? Das ist die Macht des Fernsehens. Es wird nachgeahmt ohne Ende.«
    »Ich weiß jemanden, den dieser Nachahmer sich lieber als Opfer hätte aussuchen sollen …«
    »Jetzt reicht’s, ihr zwei!« Paul hebt die Hand, um eine Waffenruhe herzustellen.
    »Warum streitest du, Mami?« Ava starrt Lex an.
    »Streit ist, wenn zwei Leute sich über eine Sache nicht einig sind«, antwortet Lex. »Bei deiner Mutter und mir ist es anders. Eigentlich sind wir einander sehr ähnlich, wir drücken uns nur unterschiedlich aus. Ich glaube, ich bin ein bisschen ehrlicher.« Lex lächelt mich freundlich an, ich verziehe keine Miene.
    Ava rutscht auf meinen Knien ein Stück nach vorn und steckt den Daumen wieder in den Mund. Bin ich wie Lex? Ich sehe ihn mir an, wie er da steht, rücklings an die Kapitänskajüte gelehnt, als würde er das Schiff am liebsten selbst kommandieren. Paul kennt unser Gezänk, er hört es sich seit Jahren an. Lex und er sind ein ungleiches Paar, aber sie arbeiten unglaublich gut zusammen. Ihr erster großer Erfolg war Wer war’s? , eine Spielart von Reality-TV, bei der die Zuschauer verschiedene mögliche Schlüsse für eine Kriminalgeschichte präsentiert bekamen und durch die Abgabe ihrer Stimme entscheiden konnten, welcher es am Ende wurde. Die Erträge der 0900-Nummern, die die Leute gewählt hatten, bildeten den Grundstock für weitere Reality-TV-Dokumentationen und Crime-Shows, die wiederum der Firma den Ruf eintrugen, eine hochangesehene Milchkuh zu sein. Inside-Out ist die neueste Sendung dieser Art – und die umstrittenste.
    Wer war’s? gestattete es Lex, stolz zu verkünden: »Ich mache im Fernsehen alles möglich.« Er ist ruhelos, versessen auf Erfolg, er kennt keine Grenzen. Lex täuscht sich gewaltig. Ich bin kein bisschen wie er, aber es drängt mich nicht, ihn darauf hinzuweisen. Ich spüre meine Tochter warm und weich auf meinem Schoß und mache mir bewusst, wie viel mehr Glück ich im Leben habe als meine einsame Schwester Lynda oder meine arme Mutter, die sich immer noch mit ihrer unerwiderten Liebe zu meinem Vater herumquält. Aber ich weiß, dass Lex das alles nicht hören will; die Geschichten von Provinzeiern langweilen die Privilegierten nur; selbst Paul gegenüber halte ich mich mit Berichten über meine zerbrochene, ganz und gar mittelmäßige Familie zurück. Lex durchschneidet mit Daumen und Zeigefinger die Luft, um seinen

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