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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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und stieß hervor: »Ja, ja. Wenn auch anders, als ich dachte.«
    »Liv, warten Sie.« Er griff nach ihrem Arm, als sie versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen. Das kleine Mädchen zappelte auf seinen Schultern und stieß an seine Sonnenbrille, sodass sie schief auf seiner Nase hing. »Hey, Jess, sitz still.« Er senkte den Kopf, als sie zu kippeln anfing.
    Liv versuchte die Gelegenheit zu nutzen und zu gehen, doch diesmal war es die Frau, die sie aufhielt. »Sind Sie die Frau aus dem Parkhaus?«
    Schuldgefühle ließen sie erröten. Daniel war bis spät bei ihr im Krankenhaus geblieben und dann in ihr Reihenhäuschen gekommen. Blieb er etwa auch andere Nächte weg? Versuchte sie seine Geschichte zu checken? »Ja. Ich …« Sie legte eine Hand auf ihr Gesicht und wollte nicht in irgendwas hineingezogen werden, das zwischen den beiden ablief.
    »Ich hoffe, die Frage macht Ihnen nichts aus«, sagte sie. »Ich habe die Verletzungen gesehen und wollte nur Hallo sagen. Ich bin Daniels große Schwester.« Sie nickte in seine Richtung und lächelte, als sei das »groß« ein regelmäßiger Insiderwitz.
    »Liv, das ist Carmel. Carmel, das ist Liv«, sagte Daniel. Er trug das Kind nun auf dem Arm und sah Livia an.
    »Komm, Onkel Danny!«, schrie das Mädchen. Liv sah das Schildchen auf ihrem T-Shirt, auf dem »Ich bin 6« stand, und nahm an, dass sie wohl die Geburtstagsnichte war.
    »Jess, halt mal einen Augenblick still«, sagte Carmel. Sie verdrehte die Augen und sah Liv entnervt an, ein Blick zwischen Müttern. Liv fiel auf, wie ähnlich sich die beiden sahen, sie hatte dieselben dunklen Haare und Augen wie Daniel und war so groß wie Liv. »Ich habe Sie neulich im Fernsehen gesehen. Wie geht es Ihnen?«
    Ich bin verletzt und verbittert und fühle mich richtig gemein, dachte Liv. Ihr Lebenstraum war zerbrochen, und sie hatte sich an anständigen Menschen abreagiert. »Es geht schon, danke.«
    »Daniel hat erzählt, was passiert ist. Sie hatten Glück, dass er da war.«
    »Ja.« Und ich bin ihm unendlich dankbar.
    »Ist schon eine ganze Weile her, seit du das letzte Mal jemanden gerettet hast, was, Dan?« Sie grinste ihn voller Stolz und ein wenig neckisch an. »Er dachte schon, er hätte vergessen, wie das geht.«
    »Ich weiß ja nicht, wie er das vorher gemacht hat, aber in den letzten Tagen hat er weit mehr als nur seine Pflicht getan.«
    Sie wollte, dass es wie ein Kompliment klang, aber Carmel sah ihren Bruder streng an und runzelte die Stirn. »Die letzten Tage. Was hat er denn sonst noch getan?«
    »Carmel«, sagte er fast warnend.
    Vielleicht dachte er, Liv wollte nicht darüber reden. Sie wollte es auch nicht, jedenfalls nicht über den Angriff und das Stalken, hatte aber kein Problem damit, über Daniel zu reden. »Er hat ein paar Schlösser ausgetauscht und war ein oder zwei Mal mein Bodyguard.«
    Carmel sah ihn an, und eine schmale Falte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen. »Das hattest du mir gar nicht erzählt.«
    »Da gab es nichts zu erzählen.« Er zuckte die Achseln.
    Die Falte vertiefte sich. »Dann ist also doch mehr dran?«
    »Nein.«
    »Die Polizei ist eingeschaltet, nicht wahr?«
    »Carmel, es ist alles in Ordnung«, sagte er beschwichtigend, aber immer noch ein wenig vorsichtig.
    Sie sah Liv an. »Manchmal weiß er einfach nicht, wann es genug ist. Sie sollten …«
    »Carmel!«
    »Schon gut.«
    Liv beobachtete, wie sich die beiden einen Augenblick ansahen und offenbar wortlos einen geschwisterlichen Streit austrugen. Sie überlegte, ob Carmel sauer war, dass Daniel ihr geholfen oder sie seine Großzügigkeit ausgenutzt hatte. Schließlich unterbrach er den Augenkontakt und warf Liv einen sanfteren Blick zu. »Kommen Sie gerade, oder wollten Sie gehen?«
    »Ich muss los.«
    »Wo ist Ihr Sohn?«
    »Er ist bei seinem … Ich habe nur zugeschaut.« Sie presste die Lippen zusammen und schluckte den Kloß hinunter, der in ihrem Hals steckte.
    »Haben Sie noch mehr Drohbriefe bekommen?«
    »Nein. Es ist …« Würde sie je wieder ein normales Leben führen? »Nichts. Ich muss jetzt gehen.«
    »Können Sie noch einen Augenblick warten? Ich komme mit.«
    Sie wollte ablehnen und ihm sagen, er sollte bei seiner Familie bleiben, aber dann begriff sie, dass es eine Ausrede war, um einer weiteren Auseinandersetzung mit seiner Schwester aus dem Weg zu gehen. Er übergab Jess ihrer Mutter und hielt ihr seine Wange hin, damit sie ihm einen lauten Schmatzer geben konnte.
    »Ich rufe dich an«, rief Carmel ihm

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