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Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition)

Titel: Ich kann dich sehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Ford
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nach, als er mit Liv durch die wogende Menge der Zuschauer und Spieler lief. Während Liv sich den Weg durch die Menge bahnte, sah sie immer wieder in die Gesichter der Leute. Sie hielt nach Verletzungen Ausschau. Und nach Thomas.
    »Sie haben gestern Abend nicht mehr angerufen«, sagte Daniel. »Ich nehme mal an, es gab im Haus keine Probleme mehr.«
    Hatte er gehofft, sie würde ihn anrufen? »Ich war nicht zu Hause, also weiß ich es nicht. Sheridan hatte einen Unfall. Ich habe fast die ganze Nacht im Krankenhaus verbracht und gewartet, bis sie aus dem OP kam.«
    »Herrgott, das tut mir leid. Wie geht es ihr?«
    Während sie durch die Menschenmenge zum Vereinshaus gingen, zählte Liv die Verletzungen auf. Wieder stellten sich ihr die Nackenhaare auf, als sie im Gedränge langsamer vorankamen. Sie drückte sich ein wenig enger an Daniel und war froh, dass er so groß und kräftig war.
    »Lassen Sie uns von hier verschwinden.« Er deutete mit dem Kopf zu dem Spielfeld neben ihnen, auf dem ein Team Jugendlicher Aufwärmübungen auf dem Rasen machte.
    Sie folgte ihm aus der Menge, joggte an den Spielern vorbei, war froh, endlich ein wenig mehr Platz und die Gelegenheit zu haben, durch das Laufen ein wenig Angst abzubauen, wenn auch nur für kurze Zeit.
    »Können Sie über den Zaun springen?«, fragte er, als sie das Feld passiert hatten.
    Es war die Absperrung, die um das ganze Spielfeld lief.
    »Trauen Sie mir das etwa nicht zu?«
    »Das würde ich niemals wagen.«
    Sie gingen an der Schlange zu- und abfahrender Autos vorbei. Abseits der Park Street und ihres Reihenhäuschens fühlte sie sich sicherer, denn schließlich war sie rein zufällig hier, und nur der Mann neben ihr wusste davon. Dann sah sie ihn. Er steckte klein zusammengefaltet unter dem Scheibenwischer auf der Fahrerseite. Sie blieb stehen und ballte die Fäuste. Adrenalin schoss durch ihren Körper. »Er ist hier.«
    Daniel fragte nicht; er sah einfach nur zu beiden Seiten die Straße entlang und dann zu den Feldern hinüber.
    Plötzlich war es hier auch nicht mehr sicher. Die Autos standen Stoßstange an Stoßstange mitten auf der Straße. Schleichender Verkehr in beide Richtungen. Und überall wimmelte es von Menschen. Vielen Menschen. Fußgänger, Autofahrer, Passanten. Sie blickte in die Gesichter, suchte nach Augen, die nach ihr Ausschau hielten oder sie heimlich beobachteten.
    »Liv, los jetzt.«
    Sie machte zwei Schritte und lief dann bis zu ihrem Wagen. Es war ein Umschlag. Unbeschriftet. Das spielte keine Rolle. Sie wusste, was es war. Sie wollte ihn in den Rinnstein werfen und ihn einfach dort ungeöffnet und ungelesen liegen lassen. Doch das würde nichts an der Tatsache ändern, dass der Mistkerl inmitten aller Autos ihren Wagen entdeckt hatte. Dass er wusste, wo sie heute Morgen war.
    »Liv«, hörte sie Daniels ruhige, aber bestimmte Stimme auf der anderen Seite der Motorhaube sagen.
    »Ich sollte Handschuhe anziehen, wenn ich sie anfasse.«
    Immer noch ruhig, aber ein wenig bestimmter, sagte er: »Scheiß auf die Handschuhe.«
    Ja, Scheiß drauf. Sie riss den Umschlag von der Scheibe, drückte auf den Knopf ihres Schlüssels und entriegelte den Wagen, rutschte auf den Fahrersitz, während Daniel auf den Beifahrersitz kletterte. Die Türen knallten.
    »Lesen oder fahren?«, fragte sie.
    »Lesen und dann entscheiden.«
    Das klang vernünftig. Sie riss den Umschlag auf und runzelte die Stirn. Diesmal war es weder ein Blatt Papier noch eine Karte. Es war ein Foto. Vielleicht irrte sie sich ja, vielleicht hatte ein Freund ihr die Nachricht hinterlassen. Sie zog es aus dem Umschlag und brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, was darauf zu sehen war. Das Bild war dunkel, es waren Büsche drauf zu sehen und ein Baumstamm, an dem der Kühler eines roten Wagens klebte. Sie würgte.
    Daniel schob seine Sonnenbrille auf den Kopf und beugte sich über das Armaturenbrett zu ihr. »Was ist das?«
    »O mein Gott.«
    »Liv?«
    »Das ist Sheridans Auto.« Sie drehte es zu ihm herum, betrachtete die Rückseite und spürte, wie ihr die Luft wegblieb. Daniel warf einen Blick auf das Foto, sah dann Liv an, nahm ihr das Bild aus der Hand und drehte es um. Auf der Rückseite stand in ärgerlichen schwarzen Großbuchstaben gekritzelt:
    LIVIA, HAST DU JETZT ANGST?
    »Wo hat er dieses Foto her?«, japste sie. »Da ist niemand. Es sind keine Polizisten zu sehen oder … oder … Er muss das Foto vor Eintreffen der Polizei geschossen haben. Wie geht

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