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Ich kenne dein Geheimnis

Titel: Ich kenne dein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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aber beide hatten ihre Fassung wiedergewonnen.
    »Ich weiß, aber sie sagt, es sei äußerst dringend.«
    »Ich denke, ich habe mich klar ausgedrückt.«
    Alfredo zog sich leise zurück und stieß fast mit Chiara zusammen, die im Nebenzimmer wartete. »Es geht jetzt nicht«, sagte
     er, doch Chiara war bereits an ihm vorbeigeschlüpft.
    »Entschuldigen Sie, Baronessa, wenn …«, Chiara stutzte, Smeralda Mangano hatte sie hier nicht erwartet. »Entschuldigen Sie,
     wenn ich ohne Erlaubnis hier hereinplatze, aber ich muss Sie unbedingt sprechen.« Dabei bemühte sie sich, Smeralda Mangano
     nicht in die Augen zu blicken.
    »Baronessa, hören Sie nicht auf sie! Die Frau ist eine Journalistin. Sie hat in meinem Privatleben herumgewühlt und mich vor
     der Öffentlichkeit bloßgestellt!«
    |376| Vivy wandte sich an Chiara: »Sie sind doch die Dame, die gestern auf dem Fest ohnmächtig geworden ist.«
    »Ja, mein Name ist Chiara Bonelli.«
    »Und sie ist Moderatorin dieser schrecklichen Sendung auf Telestella«, Smeralda gab nicht auf.
    Chiara wurde klar, dass sie Smeralda Mangano nicht einfach ignorieren konnte, auch wenn sie das gerne getan hätte. Im Grunde
     schuldete sie ihr eine Erklärung. »Smeralda, was in der Sendung passiert ist, tut mir leid. Ich versichere Ihnen, dass ich
     Ihnen nicht schaden wollte.«
    »Ihre Entschuldigungen nützen mir jetzt auch nichts mehr. Es ist mir egal, von wem Sie Informationen über mein Privatleben
     gekauft haben. Auch wenn ich es mir vorstellen kann …«
    »Niemand hat mir etwas verkauft!«
    »Sie müssen mich nicht anlügen. Außerdem ist das jetzt ohnehin bedeutungslos.«
    »Ich habe von Ihrer Schwangerschaft nicht durch andere Personen erfahren, das müssen Sie mir glauben.«
    Smeralda sah sie zögernd an. Etwas in den Augen der Journalistin sagte ihr, dass sie aufrichtig war.
    »Sie müssen mir glauben, Smeralda. Und auch Sie, Baronessa. Ich weiß, das ist schwer zu verstehen, vielleicht sogar unmöglich,
     aber ich habe die Schwangerschaft
gesehen.
«
    Die beiden Frauen starrten sich entgeistert an.
    Chiara atmete tief durch. Sie hatte keine andere Wahl, sie musste ihnen alles erzählen. Auch wenn das unabsehbare Konsequenzen
     haben konnte.
    »Manchmal«, begann sie zögernd, »kann ich Dinge sehen, die geschehen sind oder noch geschehen werden. Diese Gabe habe ich
     seit meiner Kindheit.«
    »Wollen Sie damit sagen, Sie sind so etwas wie eine Hexe?«, fragte die Baronin irritiert.
    |377| »Nein, nein. Das hat nichts mit Okkultismus zu tun, es handelt sich um eine übersinnliche Fähigkeit. Einige Menschen bekommen
     diese Gabe in die Wiege gelegt, andere erwerben sie im Laufe ihres Lebens, nach einem einschneidenden Erlebnis zum Beispiel.
     Bei mir ist die Fähigkeit angeboren. Ich habe mit meinem inneren Auge gesehen, wie Smeralda Zwillinge zur Welt gebracht hat.
     In meiner Vision war alles mit einer roten Staubschicht bedeckt. Danach ist etwas Furchtbares mit den Kindern geschehen.«
    Smeralda zitterte. »Sprechen Sie weiter.«
    Chiara zögerte, was jetzt kam, war entsetzlich. Sollte sie von den beiden Hunden erzählen, die einem der beiden Kinder den
     Kopf abgebissen hatten?
    »Was passierte dann?«, drängte Smeralda.
    »Jemand hat Ihnen die Kinder weggenommen.«
    Smeralda schlug die Hände vors Gesicht. »Mein Gott«, flüsterte sie mit zitternder Stimme, sie war totenblass, »das alles ist
     wahr. Alles, alles ist wahr.« Dann versagte ihr die Stimme.
    Vivy zog sie an sich und strich ihr sanft übers Haar, obwohl sie selbst am Ende ihrer Kräfte war.
    »Ja, Smeralda, das ist die Wahrheit.« Chiara wartete, bis die junge Frau die ganze Tragweite ihrer Worte erfasst hatte. Dann
     sah sie Vivy Sannazzaro an. »Und ich habe etwas gesehen, das Sie betrifft, Signora.«
    »Etwas Schlimmes?« Vivy war verängstigt. Aber sie brauchte keine Antwort, Chiaras Augen sprachen Bände.
    »Ein Brand. Jemand will Ihnen schaden, mehr kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Sie müssen sofort Ihre Sicherheitsvorkehrungen
     verstärken. Und immer jemanden bei sich haben.«
    Vivy hörte das Blut in ihren Ohren rauschen.
    |378| »Vielleicht erscheint Ihnen das alles absurd, aber …«
    »Nein. Ich bitte Sie, erklären Sie mir genau, was Sie gesehen haben.«
    Chiara schluckte und sah ihr direkt in die Augen. Wo sollte sie anfangen? Oder besser: Was durfte sie der Baronessa offenbaren,
     ohne sie zu sehr zu verunsichern? Bevor sie etwas sagen konnte, begann Vivys Handy auf dem

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