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Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman

Titel: Ich koch dich tot: (K)ein Liebes-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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Moment fuhr ein Konvoi schwarzer Limousinen vor, gefolgt von zwei schwarzen Vans. Die erste Limousine rollte noch aus, als schon ein bulliger Typ mit tätowierter Glatze ausstieg, der sich lauernd umsah. Dann öffnete er die hintere rechte Tür der zweiten Limousine. Ihr entstieg einehochblondierte Elfe in einem hautengen schwarzen Kleid, die eine orangefarbene Laptoptasche an sich presste.
    »Sein Bodyguard und seine Assistentin«, flüsterte der Hoteldirektor. »Mit denen müssen Sie sich gut stellen, sonst läuft nichts.«
    Als die dritte Limousine hielt, öffnete der bullige Bodyguard den Wagenschlag, und ein hochgewachsener Mann mit militärisch kurz geschnittenem grauem Haar stieg aus. Er trug einen hellgrauen Maßanzug und strahlte das Selbstbewusstsein eines Menschen aus, der es gewohnt ist zu befehlen. Und der nicht einen Augenblick daran zweifeln musste, dass seine Befehle auch auf der Stelle ausgeführt wurden. Seine Assistentin zerbröselte fast vor lauter Beflissenheit, als sie ihn zum Eingang geleitete.
    »Willkommen, Herr Dresen, Sie sehen phantastisch aus«, rief der Hoteldirektor. Mit großer Geste streckte er die Hand aus.
    Mick Dresen ignorierte die Hand und klopfte dem Direktor nur zerstreut auf die Schulter. »Mistwetter. Haben Sie den Jahrgangschampagner, die Petits Fours von Lenôtre und die weißen Orchideen besorgt?«
    »Natürlich.« Maximilian Sell verneigte sich buckelnd.
    »Das Zehn-Gänge-Menü im Penthouse ist in exakt dreißig Minuten auf dem Tisch?«, fragte der Unternehmer barsch.
    »Selbstverständlich. Und das mit dem Wetter bekommen wir auch noch hin«, versprach der Direktor.
    Genau. Auch der Regen hat sich diesem widerlichen Despoten zu fügen, dachte Vivi genervt. »Für dich schiebe ich die Wolken weiter, sonst siehst du den Sternenhimmel nicht« , klang es ihr in den Ohren. »Für dich dreh ich so lang an der Erde, bis du wieder bei mir bist.« Dieser kriecherische Sell würde selbst das versuchen, so viel stand fest.
    Für Vivi hingegen stand fest, dass Mick Dresen der größte Kotzbrocken des Universums war. Einer, der meinte, dass ihm die Welt gehörte, und der jeden als seinen persönlichen Diener betrachtete, wie lächerlich war das denn? Zu allem Überfluss hakte Maximilian Sell sie jetzt auch noch unsanft unter und zog sie zu dem unausstehlichen Dresen.
    »Darf ich Ihnen unsere neue Hausdame Frau Bernburg vorstellen? Sie wird Ihnen während Ihres Aufenthalts rund um die Uhr zur Verfügung stehen.«
    Wie bitte? Vivi öffnete den Mund zu einer Erwiderung, doch als sie die drohende Miene des Hoteldirektors sah, klappte sie ihn wieder zu. Niemand hatte ihr gesagt, dass dieser Gast das Ende ihres Privatlebens bedeutete. Tiger bekam sie sowieso schon viel zu selten zu Gesicht, und überhaupt, wo gab’s denn so was? Fiel das nicht unter Freiheitsberaubung?
    Mick Dresen musterte sie nur flüchtig, dann wandte er sich seiner Assistentin zu, die ihn im Stakkato über die aktuellen Börsenkurse informierte.
    »Sie werden das Butlerzimmer neben der Penthouse-Suite beziehen«, raunte Maximilian Sell. »Hat Ihnen das niemand gesagt?«
    Vivi schüttelte den Kopf.
    »Problem damit?«
    Vivi schüttelte weiter ihren Kopf. Sie wollte diesen Job. Sie brauchte ihn, und er gefiel ihr. Was ihr jedoch überhaupt nicht gefiel, war die Aussicht, dass ein Knallkopf wie Dresen sie jederzeit aus dem Bett klingeln durfte.
    Der Direktor deutete auf die Vans. »Sie kümmern sich um die Hunde.«
    »Selbstverständlich«, murmelte Vivi. »Schon erledigt.«
    Während Maximilian Sell wieder um Mick Dresen herumschwarwenzelte, ging sie zu den Vans. Der Fahrer holte neben Bergen von Koffern nicht weniger als fünf Hundetaschen von Louis Vuitton heraus, aus denen es schrill kläffte. Im Laufschritt rollte der Page einen Gepäckwagen heran, und Vivi stellte die Taschen vorsichtig darauf ab. Sie ließ es sich nicht nehmen, selbst mit den winselnden Tieren ins oberste Stockwerk zu fahren.
    In der Penthouse-Suite war umgeräumt worden. Vivi hatte in aller Herrgottsfrühe die letzten Vorbereitungen beaufsichtigt. Der Sekretär aus Mahagoni war durch einen großen Glasschreibtisch ersetzt worden, auf dem zwei Rechner, drei Laptops und ein iPad Platz fanden. In allen Räumen, zu denen ein Salon, zwei Schlafzimmer sowie ein Ankleidezimmer zählten, hatte sie silberfarbene Kübel mit weißen Orchideenpflanzen verteilen lassen. Den Plasmafernseher hatte man mit einem riesigen Flatscreen vertauscht, der fast

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