Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
Vom Netzwerk:
ganze Nacht?
    Wie auch immer, ihm war alles recht, solange sie nur nicht aufhörte, so mit ihm zu reden.
    „Ben“, keuchte sie.
    „Ja?“
    „Bitte, ich … oh Gott.“
    Er wandte sich ihrer anderen Brust zu, leckte sie diesmal etwas zarter – und erreichte damit genau das, was er gewollt hatte.
    Molly begann zu betteln: „Ben, bitte. Bitte! Ich bin so nah dran …“
    Mittlerweile krallte sie sich förmlich in seinem Haar fest. Doch er gab erst nach, als sie wieder und wieder seinen Namenstöhnte. Dann endlich saugte er fester und ließ seine Zähne zum Einsatz kommen.
    Molly atmete stoßweise ein und hielt sich mit einer Hand an der Wagendecke fest, damit sie sich mit mehr Druck gegen seinen Schwanz pressen konnte. Ihre Muskeln spannten sich an … und dann sah Ben nur noch Sternchen, Molly schrie auf, und die Welt schillerte in tausend Farben, und … waren das etwa Sirenen?!
    Obwohl er nur um Haaresbreite vom Orgasmus entfernt war, blickte Ben nach oben und sah, dass Molly im Eifer des Gefechts die Kontrollschalter in der Fahrzeugdecke gedrückt hielt. Die Sirenen schrillten, und rote Strahlen tanzten durch die Nacht. Sowie über die Häuserfronten der gesamten Nachbarschaft.
    „Oh verdammt!“
    Molly bebte noch immer in seinen Armen und schien von der Außenwelt nichts mitzubekommen.
    „Molly? Molly!“ Er versuchte ihre Hand von dem Schalter zu lösen, aber ihre Finger bewegten sich keinen Millimeter. „Lass los, Moll!“ Und folgsam ließ sie los – nur leider sein Haar, nicht die Knöpfe.
    Dann, endlich, konnte er ihre Hand von dem Kontrollkasten lösen und dem Konzert ein Ende bereiten. Aber natürlich war es zu spät. Über fünf Häuserblocks hinweg gingen die Verandalichter an. Ben schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass die Lautsprecher nicht angewesen waren.
    Scheiße, scheiße, scheiße. Eine Sekunde länger, und das hier hätte für ihn in einem rekordverdächtigen Orgasmus geendet. Stattdessen saß er mit schmerzhaft pochendem Schwanz im Einsatzwagen und musste sich eine Ausrede ausdenken. Geistesgegenwärtig schnappte er sich Mollys Pulli und drückte ihn ihr in die Hand. „Zieh dich an, Sweetie, wir bekommen Gesellschaft.“Einen Moment lang sah sie ihn verständnislos an, dann flackerte Erkenntnis in ihrem Blick auf. Hastig schlüpfte sie in den Pullover und zog ihn über ihren unverschlossenen BH.
    „Oh Gott, es tut mir so leid!“ Ihre Stimme bebte. „Es tut mir so, so leid.“
    „Schon in Ordnung, Molly. Alles ist gut. Beruhig dich.“
    „Nichts ist in Ordnung!“
    Auf den Stufen, die zur Straße hinunterführten, drängten sich mittlerweile dunkle Schatten, die in der Kälte mit den Füßen aufstampften und neugierig die Hälse reckten. „Ich glaube nicht, dass jemand kapiert hat, was los ist. Komm, zieh deinen Mantel an. Ich bringe dich zur Tür.“
    „Wie, niemand hat kapiert, was los ist?“ Als sie versuchte, sich umzusehen, versperrte Ben ihr mit dem Mantel die Sicht.
    „So, anziehen! Deine Mütze liegt unter meinem Fuß. Kommst du daran?“ Das Herumangeln im Fußraum beschäftigte sie so lange, bis es den meisten Zuschauern zu kalt wurde. Was allerdings nicht hieß, dass diese neugierigen Klatschmäuler nicht durch ihre Wohnzimmerfenster weiter beobachten würden, was draußen vor sich ging.
    Ben wusste nicht mal, warum es ihm so wichtig war, Molly zu beschützen. Die Donnerstagsausgabe dieser armseligen Möchtegernzeitung würde sowieso alles ans Licht bringen. Aber irgendwie kam es ihm einfach nicht richtig vor, dass Mollys Abend so enden sollte: mit einer Blamage und großem Bedauern.
    Was ihn an sein letztes peinliches Erlebnis mit Molly Jennings erinnerte. Im Vergleich zu diesem neuen Desaster kam ihm die Geschichte von damals kaum mehr erwähnenswert vor. Sobald sein Schwanz die Hoffnung und damit auch das Monopol über seinen gesamten Blutfluss aufgab, würde Ben wahrscheinlich im Boden versinken vor Scham. Aber im Augenblick kam ihm die ganze Sache nur halb so schlimm vor. Denn gerade war da ja noch die umwerfende, knallrote, verwirrte Molly Jennings, die nach wie vor auf seinem Schoß saß.
    „Molly?“
    „Ja?“
    Sie hörte auf, ihre Mütze zurechtzuzupfen, und sah zu ihm auf. Ben gab ihr einen kurzen, zarten Kuss. „Ich hatte Spaß heute Abend.“
    „Oh.“ Sie seufzte, schloss die Augen und verzog die Lippen zu einem winzigen Lächeln. „Oh, ich auch.“
    Dann brachte Ben sie zur Tür, hielt ihr noch eine kurze Strafpredigt, weil sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher