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Ich krieg dich!: Menschen für sich gewinnen - Ein Ex-Agent verrät die besten Strategien (German Edition)

Ich krieg dich!: Menschen für sich gewinnen - Ein Ex-Agent verrät die besten Strategien (German Edition)

Titel: Ich krieg dich!: Menschen für sich gewinnen - Ein Ex-Agent verrät die besten Strategien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Martin
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viele Worte.
    Ich lachte laut, sagte aber nichts.
    Tichow schaute mich forschend an. »Du erwartest doch nicht, dass ich Sachen erzähle, mit denen ich mich selbst belaste?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du überhaupt was Belastendes über dich offenlegen kannst, das ich noch nicht weiß«, erwiderte ich und berührte Tichow leicht am Oberarm, ehe ich ihm das nächste Foto zeigte. Diesmal war nur er zu sehen. Mit einem Messer machte er sich an einer der Paletten in seiner Lagerhalle zu schaffen. Auf dem Boden war in gelben Druckbuchstaben die Aufschrift 4 E zu
erkennen. Tichow fuhr sich mit der Hand über seine Stoppelhaare und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Ein dünner Schweißfilm glänzte auf seiner Stirn. Sein rechtes Bein begann plötzlich wie wild zu wackeln. Ein nervöses, schnelles Hoch und Nieder.
    »Bitte die Herren, der Kaffee.«
    Wir schwiegen, während die Kellnerin zwei ovale braune Tabletts mit Kaffee und kleinen silbernen Milchkännchen sowie verpacktem Sternzeichen-Würfelzucker servierte. Krebs für Tichow, Löwe für mich. Tichow zog eine Schachtel Zigaretten aus seiner Jackentasche.
    »Hier bitte nicht!« Die Kellnerin deutete auf ein Nichtraucherschild.
    Tichow knurrte irgendetwas. Hörte sich russisch an. Das gefiel mir. Es war ein Zeichen für Alarmstufe Rot in seinem System. Er hatte keine Kapazitäten frei, war bis zum Anschlag damit beschäftigt, sich eine Strategie auszudenken. Was wusste ich wohl noch? Wie war ich an die Fotos gekommen? Wer hatte ihn in der Lagerhalle fotografiert? Wie war derjenige da hineingelangt — immerhin war das Tichows Hoheitsgebiet.
    »Wenn es mir darum ginge, dich in den Knast zu bringen«, begann ich, »hätte ich das bereits getan. Aber du sitzt hier als freier Mann. Und wenn es nach mir geht, dann bleibt das auch so.«
    »Und wenn ich nicht mitmache? Was dann? Hä?« Mit einer schnellen Geste fuhr er sich über den Hals.
    »Halsabschneiden habe ich nicht im Programm«, ging ich darauf ein.
    »Aber du machst mich doch fertig? Das sind doch alles bloß Tricks! Erst quetschst du mich aus, dann lässt du mich fallen. Ich bin nicht blöd, weißt du.«
    »Ja, das weiß ich«, erwiderte ich ernst. »Deshalb interessiere ich mich für dich.«
    Er kniff die Augen zusammen und starrte auf die Strohblumen in der Tischmitte.
    »Was habe ich davon, wenn ich für euch arbeite?«, wollte er wissen.
    »Da gibt es viele Möglichkeiten.«
    »Geld?«
    »Selbstverständlich würden wir dir deine Auslagen erstatten.«
    »Und sonst?«
    »Das wird sich zeigen. Ich kann mir da einiges vorstellen. Nur mal angenommen, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen euch«, sagte ich und nahm mit großer Befriedigung zur Kenntnis, dass er das Euch schluckte. »Nur mal angenommen, ihr wärt kurz davor aufzufliegen. Beweismittel werden sichergestellt, Wohnungen und Lagerräume durchsucht und Zeugen vernommen. Dann wird es für dich ziemlich unangenehm. Ich glaube nicht, dass du mit deiner Ich-weiß-von-nichts-Tour durchkommst. Vielleicht hält man dich sogar für einen der Drahtzieher.«
    Tichow hörte mir angespannt zu.
    »So wie die Dinge jetzt stehen«, fuhr ich fort, »kann ich einiges für dich tun. Ich kann dir nicht versprechen, dass du straffrei davonkommst, aber ich würde alles daransetzen, dich so weit wie möglich aus dem Schussfeld zu halten.«
    »Warum soll ich dir glauben?«, wollte er wissen. »Du wirst erkennen, dass es sich für dich lohnt«, lachte ich ihn offen an. »Was das betrifft, sitzen wir in einem Boot.«
    »Boot, ja, ja. Hör doch auf. Das ist wie mit den Jachten, oder? Das stimmt doch alles nicht. Scheiße, Mann.«
    Er kippte die Milch schwungvoll in seinen Kaffee und rührte heftig in der Tasse, so dass der Unterteller schnell überschwemmt war.
    »Wir zwei werden ein tolles Team abgeben«, sagte ich leichthin. »Ich habe ein klares Ziel für uns. Ein Langzeitziel. Und ich weiß, dass du genau der richtige Mann für uns bist.«
    Tichow hob die Tasse zum Mund und trank sie mit einem Schluck leer. Ich winkte der Kellnerin und bestellte noch einen Kaffee für ihn, ehe ich fortfuhr.
    »Früher oder später wirst du mir vertrauen. Am liebsten früher.«
    »Vertrauen! Ich dir?«
    »Ja«, nickte ich. »Wir haben die Transporte, die in deiner Halle landen, schon sehr lange im Auge. Wir kennen die Route. Wir wissen Bescheid über das Wann und Wo. Auch die Fahrzeuge und die wichtigen Köpfe sind uns bekannt.«
    Er hob die Hände wie ein Priester beim Segen. »He! Wenn

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