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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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trinken
sollen.
    Vielleicht hätte sie sich auch
nicht von vier betrunkenen Jungfrauen die Beine rasieren und die Haare verunstalten
lassen sollen.
    Die Mädchen stellten sich zu
einem engen Kreis zusammen und fassten einander an den Händen. Blair stand
schwankend zwischen Rebecca und Forest. Die kombinierte Duftwolke ihrer
Parfüms verstärkte ihre Übelkeit nur noch.
    »Was sagen wir.. .«, flüsterte Fran mit heiserer
Begeisterung. Es klang wie der Anfang eines Sprechchors.
    »Was sagen wir, wenn er sagt: »Komm schon, du weißt
genau, dass du es willst>Sekunde mal, Arschlochk..«
    Sie beugten sich so vor, dass
ihre blonden Köpfe quasi zu einem verschmolzen. »Kein Sex ohne wahre Liebe!
Freundschaft - jetzt und allezeit !« Jubelnd lösten sie sich voneinander und hüpften wie
Cheerleader auf und ab.
    »Ich muss los«, murmelte Blair
zum fünfzigsten Mal und musste würgen. Sie stolperte los. Hoffentlich schaffte
sie es noch rechtzeitig zur Toilette. Nein, zu spät. Sie riss die Baseballmütze
vom Kopf, um den Schwall des Erbrochenen aufzufangen.
    »Ich ruf dir ein Taxi.« Rebecca
griff nach dem Telefon und tippte entschlossen eine Nummer ein. »Wir wollen ja
nicht, dass du deinen Flieger verpasst.«
    Schwesternschaft ist ja ganz
okay, aber niemand will sich von einer verkaterten Schwester das Schlafzimmer
voll kotzen lassen.
    »Hier.« Fran hielt Blair eine
blaue Baseballmütze mit einem aufgenähten weißen Y hin. »Nimm meine.«
    Blair griff sich die Mütze und
stürzte ins Bad. Sie sah nur für einen Sekundenbruchteil in den Spiegel, aber
der kurze Blick reichte, um ihr klar zu machen, dass sie definitiv eine
Kopfbedeckung brauchte. Und eine Sonnenbrille. Und ein neues Leben.

 
    der
morgen danach - teil 4
    »Und dann braucht er morgens
immer total lang zum Anziehen, obwohl er immer so aussieht, wie er halt aussieht«,
sagte Vanessa zu Tiphany. Es war das Erste, was Dan hörte, als er wach wurde.
Er lag auf dem Rücken in Vanessas Bett und lauschte den Stimmen, die aus der
Küche zu ihm herüberdrangen, wo die Mädchen klappernd Frühstück machten.
    Wie aussieht?, fragte er sich.
    »Hey, es dauert eben seine
Zeit, bis das T-Shirt so künstlermäßig halb aus der Jeans hängt«, sagte Tiphany
lachend. Vanessa antwortete darauf etwas, was Dan nicht verstand, und die
beiden Mädchen kriegten einen Kicheranfall.
    Tiphany bereitete sich in der
Mikrowelle ein verlorenes Ei zu und ließ sich dabei von Vanessa filmen. »Erzähl
doch mal, wieso du nie studieren wolltest«, forderte Vanessa sie auf.
    Tiphany knotete ihre
lila-schwarze Mähne auf dem Kopf zusammen und öffnete einen Küchenschrank, um
einen Teller herauszuholen. »Naja, es war eigentlich weniger eine Frage von wollen - ich hab es
einfach nie geschafft, die Bewerbungen loszuschicken.«
    »Und was hast du gemacht, als
alle anderen angefangen haben zu studieren?«
    Tiphany steckte zwei Scheiben
Brot in den Toaster und riss dann auf der Suche nach einem Messer sämtliche
Schubladen auf.
    »Das erste Jahr hab ich einfach
nur gut abgehangen. Bin runter nach Florida gezogen. Hab da am Strand gelebt
und mein Geld mit Piercings verdient. Danach hab ich eine Weile auf einem
Kreuzfahrtschiff als Kellnerin gearbeitet, das wurde mir dann aber zu öde.
Deshalb bin ich in Mexiko geblieben, wo ich Fassaden gestrichen hab. Na ja, und
irgendwann bin ich eben wieder zurückgekommen und hab hier auf dem Bau
angefangen.« Sie leckte grinsend Butter vom Messer. »Ich bin ziemlich rumgekommen.«
    »Wow.« Vanessa war beeindruckt.
Tiphany war wahrscheinlich der interessanteste und positivste Mensch, den sie
je kennen gelernt hatte. Ihre Bewunderung für sie schlug allmählich in
Schwärmerei um. Nein, dawar nichts Sexuelles, aber irgendwie wäre sie auch gern
ein bisschen mehr wie Tiphany gewesen.
    »Hättest du denn gern studiert
- ich meine, wenn du die Zeit zurückdrehen könntest?«, fragte Dan, der mit
zerzausten Haaren in einem ausgewaschenen roten T-Shirt und weißen Boxershorts
im Türrahmen zum Schlafzimmer stand.
    »Na, du Schnarchzapfen!«,
begrüßte ihn Tiphany munter, ohne auf seine Frage einzugehen.
    »Na, du Schnarchzapfen!«, sagte
Vanessa in genau demselben Tonfall. »Alles klar?«
    »Jaja, alles klar.« Dan zupfte
verlegen an seinem Shirt. »Seid ihr gerade erst aufgestanden?«
    »Nö, wir sind schon länger
wach«, antwortete Vanessa unbestimmt.
    Tiphany holte ihr Ei aus der
Mikrowelle, ließ es auf den

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