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"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

"ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition)

Titel: "ich lerne: gläser + tassen spülen": Briefe 1923?1956 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertolt Brecht , Helene Weigel , Wolfgang Jeske , Erdmut Wizisla
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zurück, als er merkt, daß es unmöglich ist, auf Audens und seiner Fassung als Grundlage zu bestehen, einen anderen Regisseur und einen anderen Schauspieler für die Rolle des Ferdinand durchzusetzen. Er schreibt: »Die Aufführung wurde von einem englischen Regisseur geleitet und war altmodisch deklamatorisch, folgend der sogenannten Shakespeare-Tradition, die auf Stile des letzten Jahrhunderts zurückgeht und natürlich mit dem elisabethanischen Theater nicht das geringste zu tun hat. Die Unzulänglichkeit dieser Tradition konnte klar eingesehen werden« ( GBA 24, 338).
2
 
Peter Lorre versucht, die Filmgeschichte Lady Macbeth of the Yards , die Brecht, Lorre und Reyher im September 1945 geschrieben haben, zu verkaufen. Der Stoff wird, obwohl sich 1947 die Columbia dafür interessiert, nicht verkauft.
3
 
Der Brief ist nicht überliefert.

162  Telegramm, 16. Oktober 1946, 8:22 am; A: New York, E: Santa Monica ( BBA )
    S 7 1 16 = NEWYORK NY 16 1106A
    HELENE BRECHT =
    1063 26 ST SANTAMONICA CALIF =
 
    AS TO BERGNER I SAW WHAT AN ACTRESS YOU ARE AS TO LAUGHTON UNHAPPY THE LAND = 1
    I DI .
    IDI
     
    1
 
» AS TO BERGNER I SAW WHAT AN ACTRESS YOU ARE «: Am Vorabend ist die New Yorker Premiere von The Duchess of Malfi im Ethel Barrymore Theatre über die Bühne gegangen. Musik: Benjamin Britten; Regie: George Ryland; mit Elisabeth Bergner (Herzogin), John Carradine (Kardinal), Canada Lee (Bosola). Auf Brechts Wunsch steht im Programm lediglich Wystan Hugh Auden als Bearbeiter. » AS TO LAUGHTON UNHAPPY THE LAND «: Brecht kommentiert seine Enttäuschung über Laughtons »sellout« mit einem Selbstzitat aus dem Galilei : »Unhappy is the land that breeds no hero.« resp. »Unhappy is the land that needs a hero.« ( GBA 5, 173) »Unglücklich das Land, das keine Helden hat!« resp. »Unglücklich das Land, das Helden nötig hat!« ( GBA 5, 274).

164  Oktober/November 1946; A: New York, E: Santa Monica, hs. ( BBA )
    Liebe Helli,
    wegen der Schweiz müssen wir in Los Angeles aufs Konsulat gehen. Aber wir müssen auch um die amerikanische Bürgerschaft einreichen, glaube ich.
    Hier in New York ist es nicht angenehm.
    b
    Sei freundlich, ich mag Dich.

Umschlag, in dem Helene Weigel Brechts Briefe
vom Herbst 1946 sammelte.

Nach dem Verhör vor dem House Committee on Un-American Activities kehrt Brecht am 1. November 1947 nach Europa zurück. Er fliegt von New York nach Paris, verbringt dort einige Tage und fährt weiter nach Zürich. Weigel verläßt mit Tochter Barbara ebenfalls die USA , reist jedoch per Schiff. Über Paris gelangen auch sie nach Zürich, wo sich Weigel und Brecht wieder treffen. In Chur inszeniert Brecht seine Bearbeitung der »Antigone des Sophokles« mit Helene Weigel in der Titelrolle (Premiere am 15. Februar 1948) – ein Test für Berlin. »Helli war außerordentlich«, stellt er befriedigt fest.

166  3. November 1947; A: Paris, E: New York, 34 W 73 rd Street, hs. ( BBA )
    Liebe Helli,
    ich habe mich erkundigt, das Beste wäre es, wenn Du das Hauptgepäck in Cherbourg nach Zürich aufgäbest. Du kommst an am Bahnhof St. Lazare und fährst nach Zürich ab am Bahnhof de l'Est – weit von einander. – Geh in das Hotel Madison, Blvd. Saint Germain, wo Mr. Foster ein Zimmer für den 15. reservieren wird. (Er wird erfahren, wann die Mauretania ankommt.) Foster ist sehr nett, verläßlich. Vielleicht bringt er Dich auch bei Anna in ihrem Hotel unter. 1 Das ist um die Ecke. – Ich selbst hätte besser die Dollars, die ich hier verbrauche, nicht genannt zum Einschreiben in den Pass, nur die, die ich nach der Schweiz weiternehmen wollte. Wichtig! –
    Paris ist traurig, aber zeig Barbara den Arc de Triomphe. Und die kleinen Cafés.
    Ich küsse Dich
    b
    Montag.
 
    1
 
Der Journalist Joseph Foster, der für New Masses schreibt, interviewt in diesen Tagen Picasso. Anna Seghers hielt sich zu dieser Zeit in Paris auf.

167  Anfang November 1947; A: Paris, E: Paris, hs. (Augsb.)
    Liebe Helli,
    Anna Seghers' Adresse ist: Hotel des Saintes Pères in der rue des St. Pères ganz nahe am Madison. Zum Geldwechseln kannst Du Herman Starobin (»New Masses«-Korrespondent) anrufen:
    Gambetta 02 – 12
    zéro deux – douze.
    Wenn Du Dein Billet nach Zürich noch nicht hast, kriegst Du es im American Express (Place de l'opéra). Sie wechseln auch Geld und schreibens in den Paß ein.
    Wenn Du 2 Kopien des englischen »Galilei« hast, solltest Du eine davon an den Übersetzer
    J. Grünberg 1
    c/o

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