Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition)

Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition)

Titel: Ich lieb dich, ich lieb dich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Sonntag , Wiebke Lorenz
Vom Netzwerk:
würge ich ihn ab. »Bis Samstag!«
     
    Notiz an mich selbst:
    Immer noch daran arbeiten,
    eine coole Sau zu werden!
     
    »Guten Morgen!« Luzie strahlt mich an, als ich ins Geschäft komme.
    »Wieso hast du denn heute so gute Laune?« Ich unterbreche mich. »Sorry, das sollte jetzt nicht so patzig klingen.«
    »Schon gut«, meint Luzie und strahlt noch immer. Eine Sekunde später weiß ich auch, warum. »Bin wieder mit Matze zusammen.«
    »Echt? Das freut mich aber für dich.«
    »Ja, ich bin auch total froh. Das habe ich Ingo …« Sie stockt.
    »Was meinst du?«
    »Äh, nichts, gar nichts.«
    »Luzie«, ich baue mich vor ihr auf und gucke sie streng an. »Ich weiß, dass du etwas sagen wolltest, was mit Ingo zu tun hat – also raus mit der Sprache!«
    »Ich hab aber versprochen, es nicht zu erzählen«, kommt es kleinlaut zurück.
    »Seit wann gibst du was auf Versprechen?«
    »Na, hör mal«, erwidert sie empört. »Ich achte durchaus auf mein Karma.«
    »Und ich auf meins. Also, erzähl schon.« Luzie guckt mich etwas gequält an. »Los jetzt«, rufe ich drohend, »als deine Vorgesetzte befehle ich es dir!«
    »Okay, da kann ich ja wohl nix machen«, gibt sie klein bei. »Gestern haben gemeinsame Freunde von mir ein spontanes Angrillen an der Alster veranstaltet und sowohl Matze als auch mich dazu eingeladen. Da habe ich deine Tante angerufen und sie gefragt, was ich tun soll. Und sie hat mir geraten, Matze ein bisschen eifersüchtig zu machen. Tja, und auf Anhieb fiel mir nur Ingo ein, den ich fragen könnte, also habe ich das getan. Und er war bereit, mir zu helfen.«
    Ich brauche einen Moment, um zu kapieren, was Luzie mir da gerade erklärt hat. »Jetzt verstehe ich gerade so einiges«, sage ich schließlich. Und mir fällt ein Stein vom Herzen. Deshalb hat Ingo gestern so spontan abgesagt – er wollte Luzie helfen. Und ich hatte schon befürchtet … Ich muss kichern, der Gedanke wäre aber auch zu absurd gewesen.
    »Wieso lachst du?«
    »Weil ich schon dachte, Ingo hätte jetzt vielleicht mit dir angebandelt.«
    »Um Gottes Willen, nein!«, ruft Luzie aus. »Er ist wirklich nur mitgekommen, um Matze eifersüchtig zu machen. Und es hat geklappt: Kaum war ich nach dem Grillen wieder zu Hause, klingelte mein Telefon, und Matze bat um eine Aussprache. Tja, und jetzt sind wir wieder ein Paar. Ihm sei aufgegangen, dass er es nicht ertragen kann, mich mit einem anderen zu sehen, hat er gesagt.«
    »Da bin ich aber froh.« Damit meine ich in Wahrheit nicht Matze und Luzie, sondern Ingo. Aber das muss ich ja wohl nicht sagen. »Was wollte Ingo dann vorhin hier? Dir doch wohl nicht im Ernst ein Buch von Ilse bringen?«
    Luzie schüttelt den Kopf. »Nein. Ich habe ihn nur gebeten, heute vor der Schule im Laden vorbeizuschauen, weil ich ihm zum Dank etwas schenken wollte. Einen Rosenquarz, ein Symbol für die Liebe.«
    »Da wird er sich aber gefreut haben«, meine ich grinsend. Ingo und Esoterik passen nämlich ähnlich gut zusammen wie Edmund Stoiber und Gabriele Pauli.
    »Er hat jedenfalls so getan, als ob«, erwidert Luzie etwas beleidigt.
    »Jedenfalls ist jetzt alles wieder gut.«
    »Ja, das ist es.«
     
    Notiz an mich selbst:
    Jippieee!
     
    Bis Samstag haben Ingo und ich zwar noch dreimal miteinander telefoniert, es aber nicht mehr geschafft, uns zu treffen. Aber das macht nichts, nachdem sich mein ungeheuerlicher Verdacht, er könnte etwas mit Luzie angefangen haben, erledigt hat, bin ich ganz gelassen. Dabei weiß ich gar nicht so genau, warum mich allein die Vorstellung so aufgeregt hat. Denn natürlich kann Ingo machen, was er will. Aber wenn es irgendwie möglich ist, bitte nicht mit meiner Mitarbeiterin.
    Um halb acht tauchen die ersten Geburtstagsgäste in der »Hamburger Stuuv« auf. Das Praktische an Eltern mit einem Lokal ist, dass man immer weiß, wo man feiern kann. Eigentlich wollte ich dieses Jahr gar keine große Party, dreiunddreißig ist schließlich nichts »Rundes«. Aber Papa war der Ansicht, dass eine Schnapszahl erst recht begossen werden müsse, und so stehe ich jetzt in schwarzer Jeans, schwarzer Bluse und hohen Schuhen da und begrüße meine Gäste.
    Momentan gefalle ich mir ganz gut, in den letzten Wochen habe ich, ohne es wirklich zu merken, offenbar an Gewicht verloren, denn die Hose, in der ich stecke, hat mir das letzte Mal vor fünf Jahren gepasst. Von daher gesehen also alles bestens.
    Jedes Mal, wenn die Tür aufgeht, denke ich, dass es Ingo ist. Aber auch um zehn – die

Weitere Kostenlose Bücher