Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
Vom Netzwerk:
zurück in Deutschland bist und ich in London, haben wir uns in Nichts aufgelöst.«
    »Aber du willst mit den Fotos doch was anfangen. Also musst du dich aus deinem Schneckenhaus hervorwagen!«
    »Sollten Komarow die Bilder zehn Millionen wert sein, bekommst du selbstredend fünf davon ab …« Er schenkte ihr einen beruhigenden Blick.
    »Da freu ich mich jetzt schon.« Liane stand auf, ging zur Minibar und holte sich ein Mineralwasser. »Du auch?«
    Riley nickte, während er sich wieder den Artikeln zuwandte. »In den russischen Gebieten der Arktis sollen bis zu hundert Milliarden Tonnen Öl und Gas lagern, steht da. Und dort, wo dieser Kerl bohren will, ist die Arktis noch in ihrem Urzustand, das ist ein brutaler Eingriff in ein sehr verletzliches Ökosystem. Wer weiß, was das auslösen kann!«
    Liane kuschelte sich neben ihn. Hörte seiner Stimme zu und merkte plötzlich, wie müde sie war.
    Der nächste Morgen begann früh mit dem schrillen Klingeln des Zimmertelefons. Liane hatte sich irgendwann in der Nacht im Halbschlaf aus Jeans und Poloshirt geschält und lag jetzt auf ihrer Seite tief in die Decke vergraben. Sie hörte das Telefon und Rileys Stimme und musste sich erst langsam zurechtfinden. Nach und nach fiel ihr alles wieder ein. Riley, die Aktentasche, der Überfall, das Hotel. Hatte sie mit ihm geschlafen? Sie öffnete die Augen und drehte sich zu ihm um. Er saß in engen Boxershorts auf der Bettkante und betrachtete sie.
    »Guten Morgen!« Sein Lächeln war ausgeruht, und er machte überhaupt einen fitten Eindruck. »Lass dir Zeit mit dem Aufwachen, ich hole uns schnell einen Morgenkaffee.«
    »Wer hat angerufen?«
    »Commissaria Delici wollte wissen, ob wir noch leben, und außerdem kommt sie um neun zu uns.«
    »Und jetzt ist es?«
    »Kurz nach acht.«
    Sie hatten einen geschäftsmäßigen Umgang wie in einer Firma, fiel ihr auf. So hätte sie mit ihrem Chef auch gesprochen.
    »Hast du denn gut geschlafen?«, wollte sie wissen und bemühte sich um einen liebevollen Tonfall.
    »Ich habe von dir geträumt«, sagte er, während er in seine Jeans schlüpfte. »Leider nur geträumt«, fügte er an und zog sich ein frisches T -Shirt über den Kopf.
    Liane entgegnete nichts. Sie setzte sich auf und fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die Haare. »Ja«, sagte sie, »wollten wir nicht Diamanten vom Himmel holen? Vielleicht lag es an dem Charme dieses Hotelzimmers, dass wir nicht dazu gekommen sind …?«
    »Es muss nicht alles gleich in der ersten Nacht passieren«, sagte Riley. »Am nächsten Morgen dagegen schon. Der Kaffee ans Bett ist ein Muss.« Er lächelte ihr zu, die Klinke bereits in der Hand. »Kaffee, Espresso oder Cappuccino?«
    »Gern Cappuccino.«
    Sie sah die Tür an, die sich hinter ihm schloss. Es muss nicht alles gleich in der ersten Nacht passieren … an wie viele Nächte dachte er denn?
    Sie griff nach ihrem Handy. Marius hatte ihr einen Gutenachtkuss geschickt. »Bleib mir treu«, hatte er dazu geschrieben. Seltsamer Text für ein getrenntes Paar im Liebesabenteuer.
    Sie schlug die Decke zurück und ging ins Bad. Zumindest Zähneputzen wäre vielleicht nicht schlecht, dachte sie, aber der Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass sie sich heute Nacht auch nicht abgeschminkt hatte. Klar, sie war ja mitten in Rileys Ausführungen eingeschlafen. Wie aufmerksam von ihr.
    Macht nichts. Sie schnitt sich eine Grimasse und begann, die schwarzen Schatten um die Augen mit Make-up-Entferner zu bekämpfen, dann bürstete sie sich durchs Haar und gönnte ihrer Haut eine leichte Tagescreme. So, das musste fürs Erste reichen, dachte sie. Zumindest bis zum Morgenkaffee, danach konnte man ja weitersehen.
    Commissaria Delici sah wieder aus wie aus dem Ei gepellt. Liane überlegte, ob sie wohl morgendliche Anlaufschwierigkeiten kannte oder ob sie so perfekt aus dem Bett sprang, wie sie sich hier in dem kleinen Nebenraum des Hotels präsentierte.
    »Gibt es etwas Neues?«, wollte Riley wissen.
    »Das wollte ich Sie gerade fragen. Vielleicht ist Ihnen ja eingefallen, wonach die Männer gesucht haben könnten?«
    Riley zuckte mit den Schultern. »Wir haben nichts Wertvolles bei uns. Es muss sich wirklich um eine Verwechslung handeln!«
    Die Polizistin lächelte ein kaltes Lächeln. »Nun, jedenfalls war es den beiden Herren so wichtig, dass sie sich alle gestrigen Meldescheine mitgenommen haben. Darunter auch Ihre Anmeldung für das Zimmer 260. Für den Fall, dass Sie nun Besuch in Ihren Heimatstädten

Weitere Kostenlose Bücher