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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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ich sicher, dass sie keine Party und keinen Versuch auslässt.«
    »Keinen Versuch?«
    »Keinen Versuch, ihren Mann fürs Leben zu finden.«
    »Ach so? Das hast du gespürt?«
    »Sie hat mich so beiläufig nach meinem Beruf gefragt, wo ich so das Jahr über bin und ob ich hier ein Haus habe und woanders vielleicht auch und noch so ein paar Dinge, bei denen mir recht schnell klar war, dass sie nicht der Typ Frau ist, der selbst arbeiten möchte. Sie braucht keine Selbstbestätigung durch einen Beruf, sie hat ganz einfach keine Lust dazu.«
    »Und das hat sie dir erzählt?« Liane war baff. »Wann denn?«
    »Als du zur Toilette warst, ist Marius mal kurz aufgestanden und über die Terrasse gegangen. Vielleicht wollte er eine rauchen. Oder einen anderen Blick auf den Felsen haben. Er hat nichts dazu gesagt, also habe ich nicht gefragt.« Seine Hände liefen ihren Oberarm wieder hinab.
    »Männer sagen nichts, Männer fragen nicht.« Ah ja, dachte Liane, wahrscheinlich wollte er nur in Ruhe seine Handynachrichten lesen. »Und in der Zeit hat Cindy mal eben ausgelotet, ob du ein passender Partner sein könntest? Quasi in der Nachfolge ihres aktuellen Freundes?«
    »Sie sucht eine Steigerung!« Auf Lianes Blick hin musste er lachen und hob beide Hände abwehrend hoch. »Ja, ja, schon gut!«
    Liane reichte ihm eines der beiden Weingläser. »Komm, lass uns lieber auf diesen wunderschönen Tag trinken.«
    »Ich würde lieber auf eine wunderschöne Nacht trinken.«
    »Du lässt ja wirklich nicht locker …«
    »Nein. Und ich kann dir auch sagen, warum.«
    »Ach ja? Warum?«
    Sie stießen an, und er warf ihr einen herausfordernden Blick zu.
    »Da bin ich jetzt aber gespannt«, sagte Liane und hielt das Glas abwartend in der Hand.
    »Wirst du mir das nachher auch nicht an den Kopf werfen?«, sagte er und deutete auf das Glas.
    Liane zog nur die Augenbrauen hoch. »Jetzt kommt also eine Deutung à la Frigidität oder so.«
    »Fri… was? Quatsch! So etwas würde ich nie behaupten, keiner einzigen Frau gegenüber. Eigene Versuche haben mir längst bewiesen, dass ein anderer Partner das angebliche Problem blitzartig löst.«
    »Okay. Dann mal los!«
    »Ich habe es erst gar nicht bemerkt. Sogar verdammt lang nicht. Aber irgendwann eben doch!«
    Er schwieg und wartete ab. Schließlich zwinkerte Liane ihm zu. »Hat dich der Mut verlassen?«
    »Nein, ich habe mich bloß gefragt, wie dieses Spiel wohl heißt?«
    »Welches Spiel?«
    »Na, das, das ihr beide, dein Mann und du, spielt.«
    Liane richtete sich auf. »Marius … ist nicht mein Mann.«
    »Gut, dann ist er dein Lebenspartner oder sonst etwas in der Richtung.«
    »Und wie kommst du darauf?«
    Er zeigte auf ihre linke Hand. Sie trug zwei Ringe. Einen dicken Silberring mit kleinen Diamanten in der Rosette und dahinter einen schmalen, runden Platinring, der kaum zu sehen war.
    »Was meinst du?« Aber kaum hatte sie es gesagt, wurde es ihr klar. Marius trug den gleichen Ring. Ebenfalls an der linken Hand. Sie hatten sie vor Jahren in einem Urlaub für ihre Trauung gekauft. Die Trauung hatte nie stattgefunden, aber die Ringe trugen sie immer noch. Sie stellte ihr Glas ab.
    »Ja. Wir wollten eine Beziehungspause. Uns einfach wieder frisch verlieben, diesen Impuls spüren, dass das Leben nicht nur dahintrottet.«
    »Und dazu fahrt ihr ausgerechnet an ein und denselben Urlaubsort?«
    »Das war ein dummer Zufall. Dieser Situation wäre ich liebend gern aus dem Weg gegangen.«
    »Weiß Cindy es?«
    »Cindy und ich haben uns erst vor kurzem in Konstanz kennengelernt. Sie ist Marius hier zufällig begegnet, hat ihn gegoogelt und dabei mich an seiner Seite entdeckt. Hat sie mir heute verraten.«
    »Ja«, sagte Oliver. »Der Zufall ist der unberechenbarste Gehilfe.«
    »Und was solls auch! Marius hat sich verliebt, hat er mir gesagt, und das war ja auch Sinn und Zweck unserer kleinen Übung. Sich mal wieder verlieben, Schmetterlinge im Bauch spüren … und … überhaupt.« Sie ließ sich wieder gegen Olivers Brust sinken.
    »Und was ist nun, wenn ich mich in dich verliebe?«, wollte er wissen und fuhr ihr wieder zärtlich über den Oberarm.
    Liane dachte an den Unbekannten im Dampfbad und in ihrem Hotelzimmer, an Jochen und Jürgen, und was war eigentlich mit Niklas? Lief der vielleicht auch auf Ibiza herum? »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Seitdem ich diese Idee hatte, ist so viel passiert, ich habe das Gefühl, die Erde dreht sich doppelt so schnell wie früher.«
    »Und was hat das mit

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