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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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glaube ich ja nicht! Was hast du verbrochen?«
    Er hatte den Fuß vom Gas genommen und sich ihr zugewandt. Es war eine helle Nacht, und sie sah seine Augen deutlich und auch seinen Mund. Er war sehr ernst geworden, hatte die Lippen zusammengepresst.
    »Nein, ich habe nichts verbrochen und bitte dich nur um eine Übersetzung.«
    »Und was soll ich dir wo übersetzen?«
    »Wir schauen uns die Nachrichten an. Vorhin lief ein Beitrag, der mich anging, ich konnte aber nicht verstehen, was sie gesagt haben.«
    »Geht es vielleicht noch geheimnisvoller?« Mittlerweile rollten sie nur noch dahin. Der Motor fing an zu stottern, Oliver schaltete einen Gang tiefer und gab wieder Gas. »Also, okay. Mit schwierigen Fällen kenne ich mich aus, bin ja selbst einer.« Er lächelte und fuhr sich mit einer Hand durch seine dunkelblonden Locken. »Also gut, Miss Geheimagentin, wo fahren wir hin, um diesen ominösen Beitrag zu sehen?«
    »Zu mir.«
    »Zu dir?« Jetzt lachte er wirklich, und seine weißen Zähne blitzten auf. Plötzlich wirkte er sehr anziehend auf Liane. »Du traust dich was.«
    In der Hotelanlage war noch richtig was los. Die Bar am Swimmingpool war festlich beleuchtet, alle Barhocker besetzt, und überall flanierten Menschen mit Cocktails in der Hand, saßen in den Sitznischen aus weißem Leinen oder vor ihren Bungalows.
    »Richtig gemütlich«, fand Oliver. »Gut zu wissen, kann man empfehlen.«
    Liane gab ihm den Bungalowschlüssel. »Schalte bitte sofort den Fernseher ein, irgendwo gibt es bestimmt Nachrichten. Wenn du den Namen Alexej Komarow hörst, dann musst du bitte gut zuhören. Es geht um zwei Fotos.«
    »Auch noch Russen. Alexej Komarow, das ist kein Unbekannter. Und tot ist er auch noch. Erschossen.« Er blieb stehen und sah Liane kopfschüttelnd an. »Und da hast du deine Finger drin? Mädchen, Mädchen!«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Tja.« Mehr konnte sie dazu nicht sagen. »Was magst du trinken? Ich hol uns etwas an der Bar.«
    »Gegen den Schreck einen Whiskey, einen Glenmorangie, wenn sie den haben, sonst einen Laphroaig. Und gegen den Durst ein großes Bier!«
    Liane suchte sich einen Cocktail aus und verlangte nach einem Tablett, der Barkeeper winkte aber ab, die Drinks würden ihr selbstverständlich in den Bungalow gebracht.
    Wirklich ein netter Laden, dachte Liane, als sie zurückging. Schon am Eingang hörte sie, wie Oliver durch die Programme zappte.
    »Ich habe gedacht, meine Lebensgeschichte sei schon aufregend genug«, sagte er, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen, »und jetzt kommst du daher und setzt noch eins drauf.«
    »Das weißt du doch noch gar nicht …«
    »Na, wenn ich den Namen Alexej Komarow höre, dann weiß ich zumindest, dass es um Macht und um Geld geht. Um sehr viel Macht und sehr viel Geld. Und falls sein Tod etwas mit diesen Fotos zu tun haben sollte, möchte man da nicht mit drinstecken.«
    »Ich bitte dich ja nur um eine Übersetzung.«
    Er nickte, stand vom Fernseher auf und deutete zur weißen Couch. »Sollen wir uns dahin setzen?«
    Liane setzte sich. »Ja, man bräuchte ein Fernsehprogramm. Liegt hier nirgendwo eine Fernsehzeitschrift?«
    Oliver suchte die Regale ab, während sich Liane die Broschüren und Hefte auf dem Couchtisch ansah.
    »Hast du keinen Laptop dabei?«, wollte Oliver wissen.
    »Nicht mal mein iPad. Es musste schnell gehen.«
    Er sah sie kopfschüttelnd an. »Also sind Komarows Leute tatsächlich hinter dir her?«
    »Ja, die Fotos dokumentieren, dass er Sex mit einem Jüngling hatte. Und ich habe die Fotos zufälligerweise entdeckt.«
    Oliver schaute sie ungläubig an. »Du entdeckst solche Fotos zufällig? Bist du beim Geheimdienst? Und wie kommen sie jetzt ins Fernsehen?«
    »Gute Frage. Das weiß ich eben auch nicht. Ich weiß überhaupt nicht, was passiert ist …« Sie zückte ihr Smartphone. »Das habe ich ja ganz vergessen. Hier müsste man doch auch eine Info bekommen.« Sie lief damit quer durch den Raum, blieb immer wieder stehen und beobachtete das Display. »Ich habe hier bloß kein Netz. War heute Morgen schon schlecht. Jetzt ist es noch mieser. Da krieg ich keine Internetverbindung zustande.«
    »Dann lass uns an die Rezeption gehen. Die werden ja wohl einen funktionstüchtigen Computer haben.«
    Ein Geräusch! Liane fuhr herum, aber es war nur der Kellner, der im Eingang stand und ihre Getränke brachte.
    »Gut, mal in aller Ruhe.« Sie zeigte auf den Couchtisch, unterschrieb den Beleg und legte etwas Trinkgeld drauf. »Wir

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