Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Ich liebe mich... Sabrina (German Edition)

Titel: Ich liebe mich... Sabrina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
Vom Netzwerk:
Brüste. Wer immer die Tänzerinnen ausgesucht hatte, besaß Geschmack, das musste man sagen. Kein Fett, keine Cellulitis, keine zu großen Brüste, kein Silicon, perfekt!
       Ich war hingerissen von den schönen Körpern. Die Gesichter waren theatermäßig geschminkt: Dicke Lidschatten, schwarze Eyeliner, künstliche Wimpern, leuchtendes Rouge auf hoch angesetzten Jochbeinen. Alle trugen silberfarbene, schulterlange Perücken mit frechem Pony, um die Schultern weiße Federboas, und am Po hatten sie ebenfalls weiße Federbüschel. Weiß der Teufel, wie die befestigt waren? , schoss es mir durch den Kopf, und ich musste bei dem Gedanken kichern.
       Beim nächsten Stück kam eine Sängerin hinzu. Sie hatte allerdings kein Federbüschel am Po, dafür trug sie ein schwarzes Lederkäppi mit Schirm. Die schwarze Weste hatte keine Ärmel, stattdessen trug sie schulterhohe, schwarze Handschuhe. Lässig hielt sie eine superlange Zigarettenspitze und begann, in kehligem Milva-Stil, rauchige Chansons zu singen. Die Atmosphäre war aufregend, sündhaft, schwülstig, aber auch hoch erotisch, sexy, frech und unterhaltsam. Keine Frage, die Show war gekonnt!
       Die Tänzerinnentruppe verschwand in den Kulissen. Künstlicher Nebel waberte über die Bühne. Zwei Feuerwehr-Metallstangen schwebten von der Decke zur Bühne. Es erklang Musik von Asha Putli, und zwei exotische Raubkatzen betraten die Bühne. Sie wiegten auf die Stangen zu, stellten sich mit dem Rücken zur Stange, die Hände hoch hinter sich, ein Bein angewinkelt und verharrten in Startposition. Ihre Gesichter zum Publikum gewandt, ohne jedes Mienenspiel, wie die berühmten Modemannequins auf den Laufstegen der Modenschauen.
    Dann kam Bewegung in ihre Leiber - stampfender Rhythmus wummerte über die Bühne, ekstatisch zuckten ihre Becken, und mit wiegenden Hüften heizten sie dem Publikum gehörig ein. Die beiden hatten Feuer! Scharf wie Chili, hämmerten sie ihre Schambeine gegen die Stangen, drehten und wälzten sie sich gekonnt auf dem Bühnenboden, räkelten sich, auf dem Bauch liegend mit dem Gesicht zum Publikum, bleckten fauchend ihre Zähne und zuckten wieder zurück an die Metall-Stangen. Ich spürte eine längst vergessene Feuchte und genoss dieses ekstatische Schauspiel. Die satten Bässe vibrierten in meinem Körper, und ich wünschte mir, eine ganze Nacht zu solcher Musik, in einer Disco tanzen zu können.
       Mein Körper fühlte sich an wie zwanzig, und meine Seele jubilierte wie mit siebzehn!
       Es folgte eine SM-Demonstration , wie Hannelore mir fachkundig zuraunte. Zwei Frauen betraten die Bühne, die eine als gestrenge Domina, die andere als ihr demütiges Maso-Opfer. Nach stimulierenden Klängen ließ die Domina gekonnt ihre Peitsche knallen. Das war ja geradezu Artistik, so genau und exakt dosiert, setzte sie die Peitschenschläge an. Das Opfer stöhnte gekonnt im Rhythmus der Schläge und der Musik. Dann kam das heiße Kerzenwachs ins Spiel - der schneeweiße Körper der Sub verwandelte sich in ein rotfarbiges Gemälde. Am Ende der Demonstration kamen noch diverse Paddel und andere Schlagwerkzeuge hinzu. Man sah, dass es ein wirklich akrobatisch einstudiertes Spiel war - ebenfalls raffiniert in Szene gesetzt. Ich war beeindruckt, hatte ich doch bisher angenommen, dass solche Spiele alles andere als Artistik seien. Nicht, dass ich es selbst ausprobieren wollte, aber diese Demonstration ließ mich erahnen, was die Akteure solcher Spiele in ihren Bann schlug.
       Nachdem die Sado-Maso-Nummer vorbei war, ging es ohne Unterbrechung weiter. Ich traute meinen Augen nicht, denn jetzt trat ein Paar auf die Bühne, mit Körpern, wie von Michelangelo persönlich gemalt. Sie waren beide nackt,  nur sie trug Stilettos - sonst gar nichts! Ihre Scham war rasiert und ihr Gesicht stark geschminkt, mit balkendicken Lidstrichen, die an den Augenwinkeln verlängert, nach oben gezogen ausliefen. Von der Bühnendecke schwebte ein Samtpodest mit Spiegel-Rückwand herab. Die Stangen verblieben an ihren Positionen.
       Sie kniete sich auf das Podest, im Seitenprofil zum Publikum, er stellte sich vor ihr Gesicht. Sein Speer stand im Fünfundvierzig-Grad-Winkel, pfeilgerade zur Bühnendecke zeigend, vor ihr. Ein glutvoller Seitenblick Marke Cleopatra von ihr zum Publikum, dann zu ihm. Genüsslich leckte sie über ihre vollen Lippen, dann schnellte ihre Zunge salamandergleich hervor und fuhr in schnellem Spiel von seiner Gliedspitze bis hinunter zu den Hoden

Weitere Kostenlose Bücher