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Ich mag dich wie du bist

Ich mag dich wie du bist

Titel: Ich mag dich wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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anbiedernd.
    »Ich habe sie überhaupt nicht erzogen, ich halte sie mir bloß, um sie zu Schinken zu verarbeiten.«
    Meine Mutter verzieht ihren Mund zu einem ehrlicheren, vielleicht sogar halbwegs amüsierten Lächeln.
    Der Rotschopf kringelt sich förmlich auf der Bank.
    Während Roby Rotschöpfchen weiter unterhält, stellt meine Mutter Martina die üblichen höflichen Fragen über die Schule, ihr Zuhause, warst du schon einmal hier im Salento, wie lange werdet ihr bleiben und so weiter. Martina antwortet freundlich und erkundigt sich ihrerseits höflich nach dem Campingplatz, nach Fede, der inzwischen bemerkt hat, dass am anderen Ende des Tisches etwas vor sich geht, und nach der Anreise im Auto, die bestimmt sehr lang gewesen sein muss.
    Sie ist dabei schrecklich förmlich, das schon, aber sie ist nett und höflich und ich weiß, dass meine Mutter so etwas sehr schätzt.
    Daniele bietet an, sich für das Essen anzustellen, fragt auch meine Mutter, ob wir noch etwas möchten und übergibt mir Dr. Marley. An dem Gesicht meiner Mutter kann ich ablesen, was ihr durch den Kopf geht: »Ein netter Junge und so höflich, aber diese Haare …«
    Eine halbe Stunde später kommt Daniele mit ein paar Tellern und zwei Krügen Weißwein zurück. Meine Mutter wirkt leicht enttäuscht angesichts der zwei Krüge für drei Personen.
    In diesem Augenblick bemerkt mein Vater die Neuankömmlinge, sieht erst mich und dann seine Frau an und richtet schließlich seine Augen auf Daniele.
    »Sie müssen Alices Vater sein, stimmt’s? Sehr erfreut, ich bin Daniele.«
    Allgemeines Händeschütteln.
    »Wir sind auf dem Campingplatz neben Ihrem«, erklärt Daniele, ohne weiter ins Detail zu gehen. Dann führt er den Weinkrug zum Glas meines Vaters, der es ihm hinhält, während er weiter auf die Dreads starrt.
    Mama Rotschopf, die die ganze Zeit eine völlig bekloppte Unterhaltung mit Roby über Schweineaufzucht geführt hat, hält ebenfalls ihr Glas hin und lässt sich einschenken.
    »Aber …«, stammelt meine Mutter, »das ist doch ihr Wein.«
    »Garçon!«, ruft nun Roby zu Daniele hinüber, »bitte etwas Wein für die Damen!«
    »Wie hast du das mit deinen Haaren hingekriegt?«, fragt Fede.
    »Gefallen sie dir?«
    »Na ja, ich weiß nicht.«
    »Wenn du willst, kann ich sie dir eindrehen, das dauert bloß eine Stunde.«
    »Ja, los, lass sie dir eindrehen!«, zwitschert Clara vergnügt.
    Mein Vater knurrt unwillig.
    Wir bleiben weiter sitzen, trinken Wein (ich zwei Gläser!) und unterhalten uns, auch noch als wir mit dem Essen fertig sind. Beim dritten Glas verliert meine Mutter einige Hemmungen und unterhält sich plötzlich mit Roby, während Daniele sich ans andere Ende des Tisches zwischen die zwei Männer und die beiden Hobbits setzt und sich in eine politische Diskussion mit meinem Vater stürzt.
    Er wirkt unglaublich kompetent und vermittelt den Eindruck, als wüsste er, wovon er redet. Mein Vater geht völlig in der Unterhaltung auf, nicht, weil Daniele ihm wer weiß was für Erkenntnisse vermittelt, sondern weil ihm die Vorstellung gefällt, dass ein junger Mensch mit einer solchen Frisur, ein Freund seiner Tochter, sich ganz zwanglos mit jemandem über Politik unterhält, der sein Vater sein könnte.
    Die Platzwechsel an unserem Tisch führen dazu, dass Martina und ich nur noch am Rande an der allgemeinen Unterhaltung beteiligt sind.
    »Na ja, nicht übel«, sagt sie kichernd.
    »Was denn?«, frage ich, auch wenn ich glaube zu wissen, was sie meint.
    »Die Runde hier am Tisch, das ist schön. Ich versuche mir gerade vorzustellen, was passiert wäre, wenn jetzt in einer ähnlichen Situation meine Eltern am Tisch säßen … Wahrscheinlich wäre keine so lockere Stimmung entstanden. Deine Eltern sind nett.«
    »Also, ehrlich gesagt ist das euer Verdienst. Ich glaube, Daniele ist der erste Junge, den ich kenne, mit dem mein Vater ein Wort gewechselt hat, ich glaub, er duzt ihn, wo doch mein Vater sonst sogar meine Freundinnen siezt.«
    »Also, dann kommst du morgen zur Party?«
    »Ich möchte schon, aber … also, ich habe meine Eltern noch nicht gefragt, und außerdem weiß ich nicht, wie ich zurückkomme. Ich kann nicht um Mitternacht allein zum Campingplatz laufen.«
    »Das ist doch kein Problem«, sagt sie schulterzuckend, »du könntest bei mir schlafen. Dann kann ich mich bei dir revanchieren. Der Typ von meiner Mutter ist für ein paar Tage nach Mailand zurück und wir haben das ganze Haus für uns allein.«
    Die Idee

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