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Ich muss dir etwas sagen

Ich muss dir etwas sagen

Titel: Ich muss dir etwas sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Foster
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für besser hält. Wesentlich ist nur, daß es ein Teil Ihrer Wahrheit ist, auf den Kern ihrer Bedürfnisse
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    einzugehen und eine Lösung anzubieten.

    Das Bedürfnis nach Rückversicherung
    Angenommen, Sie möchten Ihrer Verlobten noch einmal
    versichern, daß Sie die Hochzeit nicht indirekt abblasen wollen.
    Sie können das Bedürfnis nach Rückversicherung direkt
    befriedigen, indem Sie Ihrer Bitte vorwegschicken: „Ich will dich definitiv heiraten. Ich nehme also nichts zurück, aber…”
    Und dann reden Sie über Ihr Bedürfnis, die Hochzeit
    aufzuschieben. Am Ende sprechen Sie den Punkt noch einmal
    an: „Gibt es irgend etwas, was ich tun oder sagen kann, um jeden Zweifel auszuräumen, daß ich dich heiraten will? Sollen wir jetzt sofort ein neues Datum vereinbaren? Und, o ja,
    natürlich werde ich diesmal die Kaution für die Saalmiete
    hinterlegen.”

    Das Bedürfnis, seine Gefühle zu äußern
    Sie sollten vollstes Verständnis dafür aufbringen, daß Ihre Verlobte trotz aller beruhigender Worte ziemlich aufgeregt ist und dies äußern muß, wobei sie sich auch völlig angenommen fühlen sollte. Wenn Sie die Hochzeit aufschieben möchten,
    sollte es ihr erlaubt sein, zu schreien und zu weinen, wenn ihr das hilft. Sie können das beispielsweise dadurch signalisieren, daß Sie Ihre Wahrheit sagen und sich dann nicht einmischen, wenn sie ihre Gefühle äußert: keine Unterbrechung, keine
    Verurteilung, nicht einmal ein Kommentar.

    Das Bedürfnis, zu wissen, was eigentlich los ist
    Doch da ist noch auf ein weiteres Bedürfnis. Angenommen,
    Ihre Bitte um Aufschub löst bei Ihrer Verlobten eine Welle von Unsicherheit und Ängsten aus. Dann muß Ihnen klar sein, daß sie ein überwältigendes Bedürfnis hat, ganz genau zu wissen,
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    was Ihr Anliegen wirklich bedeutet. Heißt es vielleicht, daß Sie sich generell aus der Beziehung zurückziehen wollen? Heißt es, daß sie irgend etwas falsch gemacht hat? Heißt es am Ende, daß Sie sich für jemanden halten, der einfach tun und lassen kann, was ihm beliebt? Oder heißt das, daß Sie etwas von ihr wollen und daß der Aufschub eine subtile Form der Erpressung ist?
    Wiederum ist es am einfachsten, wenn Sie das Bedürfnis
    direkt ansprechen: „Du fragst dich wahrscheinlich, was mein Wunsch wirklich bedeutet. Es bedeutet lediglich,… und es ist mir wichtig, daß du weißt, daß es keinesfalls bedeutet,… Sag mir bitte, was ich tun kann, damit du genau verstehst, was dieser Aufschub bedeuten soll.” Und dann hören Sie ihr zu.

    Sie können es!
    Ganz egal, wie Ihre Wahrheit lautet und wem Sie sie sagen, Sie sind in der Lage, die dadurch geweckten Bedürfnisse
    einzuschätzen und auch zu befriedigen. Glauben Sie mir: Sie können es!
    Ich verrate Ihnen ein tröstliches Geheimnis. Sie müssen nicht allen Bedürfnissen gerecht werden, die Ihre Wahrheit weckt. Es geht eigentlich darum, nicht so zu tun, als existierten diese Bedürfnisse nicht, oder als seien sie albern bzw. nicht der Rede wert.
    Das absolute Minimum ist, anzuerkennen, daß der Betroffene Bedürfnisse hat. Versuchen Sie dann, einigen seiner Bedürfnisse gerecht zu werden, insbesondere den wichtigsten.

    Wie man Bedürfnisse aufdeckt

    Wie identifiziert man jedoch Bedürfnisse, wenn man nicht die geringste Ahnung hat? Auch das ist gar nicht so schwer, wie es zunächst den Anschein hat: Man braucht nur zu überlegen,
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    wovor die betreffende Person Angst hat. Befürchtungen und Ängste sind ein zuverlässiger Hinweis auf Bedürfnisse. Und Bedürfnisse, denen man gerecht wird, besänftigen eben diese Ängste und Befürchtungen.
    Angenommen, Sie sitzen gemütlich mit einer Freundin
    zusammen, die zu Besuch gekommen ist, und es beginnt zu
    regnen, worauf sie nervös wird und abwesend wirkt.
    Offensichtlich braucht sie etwas? Aber was? Das hängt davon ab, wovor sie sich fürchtet. Also fragen Sie sie: „Was macht dir Sorgen?” Wenn ihre Freundin befürchtet, auf dem Weg nach
    Hause naß zu werden, können Sie ihr einen Regenschirm
    anbieten. Falls sie befürchtet, im Stau steckenzubleiben, können Sie ihr anbieten, so lange zu warten, bis der Regen aufhört.
    Wenn sie Angst hat, zu spät zu einer anderen Verabredung zu kommen, können Sie ihr anbieten, einfach früher aufzubrechen.
    Wer also nicht weiß, was der andere braucht, muß nur
    überlegen, wovor er sich wahrscheinlich fürchtet, und schon läßt sich recht gut einschätzen, welches Bedürfnis der Betreffende wohl hat. Am leichtesten

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