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Ich muss dir etwas sagen

Ich muss dir etwas sagen

Titel: Ich muss dir etwas sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Foster
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ist es natürlich, wenn man nachfragen kann, ansonsten muß man sich eben in ihn hineinversetzen.

    Wie man Furcht und Schweigen durchbricht

    Das Prinzip - wer die Wahrheit äußert, sollte die dadurch
    geweckten Bedürfnisse befriedigen - ändert fast alles. Es war bisher vielleicht deshalb schwer, über bestimmte Sachen zu reden, weil Sie Angst vor der Reaktion hatten. Deshalb
    schwiegen Sie. Aber jetzt brauchen Sie sich nicht mehr auf Ihre Befürchtungen zu konzentrieren. Sie können Ihre volle
    Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse des anderen richten. Ihr Gegenüber reagiert auf eine ganz bestimmte Weise, weil Ihre Worte bestimmte Bedürfnisse wecken. Wenn Sie diese
    Bedürfnisse ausmachen können (und jetzt wissen sie ja, wie
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    leicht das ist) und versuchen, ihnen gerecht zu werden (und inzwischen wissen Sie auch, wie leicht das ist), dann können Sie damit jenen Reaktionen zuvorkommen, die Ihnen bisher immer Angst eingeflößt und verhindert haben, daß Sie sich äußerten.
    Auch der dümmste Mensch erzählt eine unangenehme
    Wahrheit bedeutend besser als das größte Genie, wenn er nur versucht, sich in die Bedürfnisse des anderen hineinzuversetzen, statt sich das Hirn zu zermartern, wie er es bloß am besten sagen kann. Wer also schwierige Angelegenheiten erfolgreich zur
    Sprache bringen möchte, sollte sich an den Bedürfnissen seines Gegenübers orientieren. Und wo man diese Bedürfnisse nicht ausmachen kann, ist die Erforschung möglicher Ängste der
    Schlüssel dazu. Denn unsere Worte wecken eventuell bestimmte Ängste, die zu individuellen Bedürfnissen führen.

    Das Bedürfnis, zu wissen, daß Ihre Liebe wahrhaftig ist
    Als ich meiner Frau damals von meiner Verbindung zu einer
    anderen erzählte, dachte ich praktisch überhaupt nicht über ihre Bedürfnisse nach. Aber in dem geringen Umfang, in dem ich es tat, dachte ich an ihr Bedürfnis, eine glückliche Ehe mit mir zu führen. Das war ihr zwar wichtig, gehörte aber nicht zu jenen Bedürfnissen, die durch meine Worte heraufbeschworen
    wurden. Um diese in Erfahrung zu bringen, hätte ich darüber nachdenken müssen, inwiefern ihr mein Geständnis Angst
    machen würden.
    Die Worte, die ich wählte, um meine geheime Verstrickung zu enthüllen, weckten bei ihr die Befürchtung, unser gemeinsames Leben sei hohl und leer. Sie war immer der Meinung, uns
    verbinde etwas Besonderes, aber nun mußte sie befürchten, daß unsere Liebe eine Lüge war. Sie war überzeugt gewesen, daß wir einander viel bedeuteten, doch nun hatte sie Angst, daß sie mir nichts mehr bedeutete und ich ihr daher auch nichts mehr bedeuten dürfte.
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    Wenn sie befürchtete, unsere Liebe sei eine Lüge gewesen,
    brauchte sie meine Beteuerung, daß unsere Liebe aufrichtig und echt war. Wenn sie die Angst hegte, wir bedeuteten einander nichts mehr, so hatte sie das Bedürfnis, von mir zu hören, daß sie mir alles bedeutete. Ich mußte ein Geständnis machen, aber wie bin ich ihren Bedürfnissen gerecht geworden? Kaum - und das ist noch milde ausgedrückt. Trotz meiner Ahnungslosigkeit hätte ich allerdings immer noch sagen können: „Es tut mir
    wirklich leid, was geschehen ist, aber ich möchte dir auch zeigen, daß ich dich wirklich liebe. Wie kann ich dir das zeigen?
    Ich möchte, daß du weißt, daß du mir alles bedeutest. Kannst du mir sagen, was dich überzeugen würde?” Ich hätte sie nur fragen müssen.

    Konkretes Handeln
    Je unmißverständlicher Sie die Befürchtungen Ihres
    Gegenübers besänftigen, desto wahrscheinlicher werden Sie
    seinen Bedürfnissen gerecht. Wenn Ihre Verlobte befürchtet, Ihr Vorschlag könne sie erniedrigen, sagen Sie ihr klar und deutlich, daß Sie dies keinesfalls möchten. Eine konkrete Handlung oder ein Versprechen zum Schutz gegen Demütigung wäre noch
    besser - wie in dem Beispiel mit der Freundin, die der Regen nervös machte. Wenn sie Angst hat, naß zu werden, ist das
    konkrete Angebot, ihr einen Regenschirm zu leihen, weit besser als lediglich Verständnis.
    An diesem Punkt tritt einer der vielen Fehler, die ich damals bei meiner Frau machte, offen zutage. Ich versuchte, ihre
    Befürchtungen zu zerstreuen, aber ich war nicht konkret genug.
    Ich sagte, daß ich sie wirklich liebe, aber als sie mich um das Versprechen bat, nie wieder mit der anderen Frau essen zu
    gehen, wehrte ich ab. Ich versuchte, sie davon zu überzeugen, daß nichts Schlimmes geschehen sei. Also war ich Sturkopf der Meinung: Weshalb sollte ich mit einer

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