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Ich musste sie kaputtmachen: Anatomie eines Jahrhundert-Mörders (German Edition)

Ich musste sie kaputtmachen: Anatomie eines Jahrhundert-Mörders (German Edition)

Titel: Ich musste sie kaputtmachen: Anatomie eines Jahrhundert-Mörders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Harbort
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als du sie auf den Boden geworfen hast. Danach hast du der Frau solange den Hals zugedrückt, bis sie sich nicht mehr bewegt hat. Warum hast du denn nicht versucht, die Frau zu poppen, als du sie am Boden liegen hattest?
    Antwort: Die hätte dann ja angefangen zu schreien. Ich wollte nicht, daß das jemand hört. Man hätte uns dann ja sehen können. Ich wollte auch nicht, daß die Frau mich später wiedererkennen könnte. Deshalb habe ich sie kaputtgemacht.
    Frage:      Wie ging es denn jetzt weiter, nachdem du die Frau kaputtgemacht hast?
    Antwort: Ich habe den Rock hochgeschoben und dann mit beiden Händen an ihre Unterhose gefaßt und runtergezogen. Dann habe ich die Beine der Frau auseinandergelegt und meinen Schwanz rausgeholt. Danach habe ich mich auf die Frau gelegt. Ich wollte die Frau poppen. Mir ist aber schon einer abgegangen, bevor ich bei der Frau drin war.
    Frage:      Was hast du danach gemacht?
    Antwort: Ich habe nichts mehr gemacht. Ich bin aufgestanden und zu dem Weg gegangen. Ich bin dann den Weg in die Richtung gegangen, aus der die Frau gekommen war. (…)«
    Die Kroll vernehmenden Kriminalisten erwiesen sich als Meister ihres Fachs. Es gelang ihnen nicht nur, dem »Menschenfresser« ein Geständnis nach dem anderen abspenstig zu machen, sondern ihm auch noch den jeweiligen Erlebnishintergrund zu entlocken. Und sie flochten in die Vernehmungen zu konkreten Taten stets mindestens eine allgemeine Frage mit ein, um das Bild dieses höchst ungewöhnlichen Täters vervollständigen zu können. Dieses Mal wollten sie wissen, warum er häufig mit Bus und Bahn weite Strecken zurückgelegt hatte, um auf ein Opfer zu treffen.
    Seine Antwort: »Wenn ich alles in Duisburg gemacht hätt’, dann hättet ihr mich doch schon längst gekriegt. Ich bin dann einfach irgendwohin gefahren, wo mich keiner kennt. Ich hab’ mich dort auch nicht ausgekannt. Trotzdem hab’ ich dann eine Frau oder ein Mädchen getroffen.«
    Am nächsten Tag berichtete Friedhelm Kontermann der Presse von seinen Eindrücken, die er während der zahlreichen Rekonstruktionen gewonnen hatte. Nach Meinung des Mannes, der Kroll über Wochen begleitet, beobachtet und befragt hatte, besaß »Achim« offenbar ein untrügliches Gefühl für Gefahren. »Bei Besuchen von Tatorten in wald- und wiesenreichen Geländen«, erläuterte der mittlerweile zu den bekanntesten Kriminalisten im Lande zählende Chef-Ermittler, »verrät das Männchen Kroll die typischen Instinkte eines Waldläufers mit einer Spürnase, die ihn vermutlich mehr als zwei Jahrzehnte davor bewahrt hat, entdeckt zu werden. Im Gelände versteht er es meisterhaft, sich unsichtbar zu machen.«

47
                        
                       31 Tage waren mittlerweile seit der Festnahme Krolls vergangen, mehr als 150 Stunden hatte er den Beamten gegenübergesessen und unentwegt von Mord geredet. Sein letztes Geständnis lag nun schon eine Woche zurück. Die Frage nach weiteren Taten beantwortete er stets mit einem Kopfschütteln oder längeren Denkpausen, die aber zu keinem handfesten Ergebnis führten.
    Am 4. August machte sich ein »Vorcheckteam« auf den Weg zur Polizeistation Hösel. Von dort aus wollten die Beamten einen Tatort daraufhin überprüfen, ob Kroll als Täter überhaupt infrage kommen konnte. Es drehte sich um einen versuchten Mord an einem neunjährigen Mädchen im Juni 1973. Das Opfer war in einem Wald bei Hösel überfallen und missbraucht worden.
    Nachdem die Ermittler sich die Örtlichkeit angesehen hatten, erfuhren sie von einem älteren Kriminalhauptmeister interessante Neuigkeiten. »Da war noch eine Sache«, begann Horst Dürkop zu berichten, »Julia Römkens hieß das Mädchen. Das Kind ist im Sommer 1970 in einem Waldstück nicht weit vom Bahnhof weg erwürgt worden. Es gab damals auch einen Verdächtigen, der ist aber später freigesprochen worden. Den Namen weiß ich noch: Schnorrenberger. Roland Schnorrenberger.«
    Überrascht stellten die Fahnder aus Duisburg fest, dass dieser Fall auf keiner ihrer Listen zu finden war. Spontan entschieden sie, auch diesen Tatort unter die Lupe zu nehmen. Horst Dürkop lotste seine Kollegen zu der kleinen Waldlichtung, die er nur allzu gut in Erinnerung hatte. Er selbst war dort nämlich sechs Jahre zuvor zur Spurensuche eingesetzt worden. Alles schien auf Kroll hinzuweisen: eine kleine Lichtung in einem einsamen Waldgelände abseits eines Wanderwegs, für Spaziergänger

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