Ich schenk dir was von Tiffany's
es fast, als würden sie sich perfekt ergänzen, weil ihnen beiden etwas fehlte, was der andere ersetzen konnte.
«Ach, das freut mich, dass ihr beide einen schönen Tag hattet.»
«So, um auf das Buch zurückzukommen», sagte Vanessa, «hast du was Neues von Rachel gehört?»
Ethans Herz klopfte wild. «Von Rachel …?»
«Ja, von der Agentin, die du in New York getroffen hast. Ich vermute, dass sie es war, die dir vorgeschlagen hat, den irischen Aspekt mit reinzunehmen? In das Manuskript, meine ich.» Trotz ihres gelassenen Tonfalls konnte Ethan die Mehrdeutigkeit förmlich hören. Sprachen sie eigentlich noch über ein Manuskript? Oder bedeuteten ihre Worte längst etwas anderes?
Ethan biss sich auf die Lippe. Seit ihrem Gespräch gestern war etwas geschehen, da war er sich sicher. Ob Daisy etwas verraten hatte? Aber nein, niemals hätte sie Vanessa gegenüber auch nur ein Sterbenswörtchen verlauten lassen, unter keinen Umständen. Es sei denn, ihr war unabsichtlich etwas rausgerutscht …
Doch das war unwahrscheinlich. Vermutlich erkundigte Vanessa sich einfach nach dem Manuskript, weil sie in der Branche arbeitete und überhaupt seine schriftstellerischen Ambitionen eifrig unterstützte.
«Nein, nein, ich habe nichts weiter von ihr gehört. Aber wie gesagt, ich muss auch noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten. Darum geht es an diesem Wochenende», erklärte er.
«Super. Also, viel Glück mit allem. Ich kann’s gar nicht erwarten, dass du mir mehr darüber erzählst», sagte Vanessa munter. «Und was hast du heute Abend vor?»
«Och, nichts Besonderes. Ich plane einfach, noch ein paar Locations zu erkunden. Hier in der Nähe gibt es wunderschöne Landsitze, und ich dachte, ich nehme mir vielleicht einen Leihwagen und schaue sie mir mal an.»
Diese Eingebung war Ethan gerade gekommen, weil sein Blick auf eine Touristenbroschüre gefallen war, die vor ihm auf dem Hotelschreibtisch lag. Er fand, er sollte sich zumindest bemühen, seine Recherchepläne möglichst plausibel klingen zu lassen.
Nach einer winzigen Pause sagte Vanessa: «Das ist ja eine schöne Idee. Ich bin vor ein paar Jahren zu einer Hochzeit auf so einem Landsitz gewesen, oder eigentlich war es eher ein Schloss. Es sind die perfekten Orte für Hochzeiten.»
Jetzt klang sie wieder wie immer, und Ethan kam sich blöd vor, weil er befürchtet hatte, sie habe einen Verdacht. Dabei wollte sie eindeutig nur seine Recherche unterstützen.
«Ja, das kann ich mir vorstellen.»
«Und du meinst also, so ein alter Landsitz könnte ein gutes Setting für deine Geschichte abgeben? Ich glaube, da hast du recht; das wäre einfach spitze.»
«Ach, ich habe mehrere Ideen, aber es lohnt sich bestimmt, wenn ich mich ein bisschen umsehe.» Ethan wollte nicht zu sehr auf dieses Thema eingehen, sonst würde er wirklich ein paar irische Landsitze aufsuchen und Vanessa Broschüren mitbringen müssen, um ihr zu beweisen, dass er tatsächlich recherchiert hatte.
Er seufzte schwer. Dieses ganze Versteckspiel wurde ihm wirklich zu viel. Er konnte es nicht erwarten, endlich mit dem Ring in der Tasche in den Flieger nach London zu steigen. Diese Quälerei hatte lange genug gedauert.
«Du klingst müde, Schatz. Mach nicht zu viel auf einmal, hörst du? Ich finde, du hättest dir das nicht allein vornehmen sollen. Du weißt doch, dass ich dir liebend gern helfen würde, wenn du mich ließest. Das ist doch mein Metier.»
«Ja, natürlich. Schön, dass ihr beide gut klarkommt. Ich breche dann auch bald wieder auf. Wenn ich zurückkomme, ist es vielleicht schon etwas spät, deswegen –»
«Wie gesagt, hier klappt es prima. Ethan, ich kann es nicht erwarten, dein Buch zu lesen», sagte Vanessa fröhlich. «Mir ist klar, dass du noch eine Menge Arbeit in das Projekt stecken musst, aber glaub mir, wenn alles fertig ist, werden wir wunderbare Stunden zusammen haben … wenn wir es dann gemeinsam lesen.»
Ethan zog die Brauen zusammen. Nun nahm das Gespräch wieder eine höchst merkwürdige Wendung.
«Na, das ist natürlich noch lange hin, und ich will mich auch nicht zu früh freuen.» Vanessa kicherte nervös.
«An diesem Wochenende will ich einfach die Idee ausarbeiten und den Ball ins Rollen bringen und so – du kennst das ja.»
«Natürlich. Du sollst nur wissen, dass ich mich über alle deine Ideen freue. So, und jetzt mache ich lieber Schluss. Daisy muss ja gleich ins Bett. Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit, und bis morgen Abend.»
«Gib
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