Ich schenk dir was von Tiffany's
ihr einen Gutenachtkuss von mir, ja?»
«Na klar.»
Sie verabschiedeten sich, und Ethan legte auf. Das Gespräch verwirrte ihn. Aber immerhin hatte es die Konfrontation mit Gary Knowles, die ihm heute Abend bevorstand, für kurze Zeit aus seinen Gedanken verdrängt.
Ethan fürchtete sich richtig davor, mit Rachel und ihrem Verlobten essen zu gehen. Er hasste Streit, und das Gespräch würde sicher nicht einfach werden. Er hoffte, dass Gary Knowles Manns genug sein würde, um die Verwechslung zuzugeben und Rachel klarzumachen, dass ihre Verlobung nicht aus einer Laune des Augenblicks heraus geboren worden war. Für Ethan jedenfalls hatte es bisher ganz danach ausgesehen, und so wenig er auch von Rachel wusste, das hatte sie nicht verdient. Keine Frau hatte so etwas verdient.
Ethan nahm ein Hemd und eine Hose aus seiner Tasche und legte sie aufs Bett. Dann stellte er die Dusche an und begann, sich auf den Kampf vorzubereiten.
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Kapitel 22
«Gary, nein … ich kann es nicht glauben – weißt du, was du mir da antust?»
Rachel hätte am liebsten laut geschrien. Endlich hatte sie Gary auf dem Handy erreicht – in den Bergen um Dublin war der Empfang oft schlecht – und wollte ihm von der Verabredung mit Ethan berichten. Und nun erfuhr sie, dass ihr Verlobter und sein Freund Sean einen großen Teil des Nachmittags damit zugebracht hatten, mit einem «alten Kumpel» ein Bierchen nach dem anderen zu zischen.
«Sorry, Babe, aber da kann ich jetzt nichts mehr machen», sagte er leicht lallend. «Mit mehr als einem Guinness intus kann ich heute Abend nicht nach Dublin zurückfahren. Das wäre unverantwortlich.»
Obwohl Rachel verärgert war, musste sie zugeben, dass er recht hatte. «Und wo wollt ihr – du und Sean – dann heute übernachten?»
«Liam hat gesagt, wir können die Bikes über Nacht hier auf dem Parkplatz lassen und nachher mit dem Taxi zu ihm nach Hause fahren. Er oder seine Frau bringen uns dann morgen früh wieder hierher, damit wir die Maschinen abholen können.»
«Und wo wohnt dieser Liam?»
«Ach, das ist nicht weit, nur ein paar Meilen von hier. Glaub mir, es ist wirklich am besten so.»
Es klang alles so gut durchdacht und vernünftig, dass Rachel nichts dagegen einwenden konnte.
Gary hatte ja nicht ahnen können, dass sie sich mit Ethan Greene verabredet hatte, aber er hätte sie doch wenigstens anrufen und ihr sagen können, dass er über Nacht wegbleiben wollte. Aber das war typisch Gary, er war so spontan. Doch dann sagte Rachel sich, dass sie sich ja unter anderem gerade wegen seiner Unberechenbarkeit in ihn verliebt hatte. Und wahrscheinlich hatte auch genau dieser Charakterzug dazu geführt, dass er sich so überraschend mit ihr verlobt hatte.
«Bitte, sei mir nicht böse, Baby. Ich hab das wirklich nicht vorgehabt, aber es ist Jahre her, dass wir Liam gesehen haben. Sean und ich haben gerade einen Happen gegessen und konnten es kaum glauben, als er in den Pub spaziert kam. Dann blieb es nicht bei einem Pint, und du weißt ja selbst …»
«Ich kann’s mir vorstellen.» Rachel wusste genau, wie das ablief. Je mehr Gläser sie leerten, desto weitschweifiger wurden die Erinnerungen, und sie hatten sicher einen Riesenspaß dabei. Wenn Gary und seine Kumpel zechten, ging es immer sehr vergnügt zu.
Nein, sie musste nachsichtig mit ihm sein. Der Unfall und die Verletzungen hatten Gary sehr zu schaffen gemacht, und vermutlich war ein Samstagabend im Pub mit seinen Freunden genau das, was er brauchte. Rachel wünschte bloß, er hätte sie dadurch nicht so in die Klemme gebracht.
«Und wir hatten heute Abend ja auch nichts vor, oder?», fragte er jetzt. Rachel überlegte, dass es nun auch egal war und sie ihm nicht unbedingt sagen musste, dass sie etwas geplant hatte, ohne ihn zu fragen. Dann würde es noch so aussehen, als nähme sie bei ihren Planungen genauso wenig Rücksicht auf ihn wie er auf sie – oder sogar noch weniger.
Es war besser, das Dinner mit Ethan Greene zu verschweigen. Sie würde Ethan absagen und ihm erklären, dass etwas dazwischengekommen sei. Obwohl sie es inzwischen wirklich satthatte, dem armen Kerl irgendwelche Ausreden aufzutischen.
«Nein, eigentlich nicht, bloß … ach, spielt keine Rolle. Du hast recht: Ich möchte nicht, dass du fährst, wenn du was getrunken hast. Und halte dich ein bisschen zurück mit dem Bier, ja? Du nimmst doch noch Schmerzmittel, denk daran.»
«Ja, Mummy», lachte Gary, und plötzlich war Rachel fast
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