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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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ihren Verstand einschaltete. Ein Glück, dass Casey einen Agenten damit beauftragt hatte, sie im Auge zu behalten. Der FBI -Agent hatte ihm später erzählt, dass er direkt vor dem FBI -Gebäude mit ihr gesprochen hatte. Sie hätte Kopfschmerzen vorgeschützt und aufgebracht gewirkt. In diesem Augenblick jedoch war Pierce derjenige mit den Kopfschmerzen.
    Und seine hatten einen Namen: Madison.
    Er musste sich darauf konzentrieren, mit neutraler Stimme zu sprechen und sich seine Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. Er brauchte Informationen, und wenn Madison sich querstellte, kam er nicht an sie heran.
    »Und was ist dabei herausgekommen?«, fragte er. »Hat sich im MacGuffin’s jemand an Damon erinnert?«
    »Nein. Und bevor du fragst – auch in den anderen Unternehmen erinnerte sich niemand an Damon. Ich bin heute keinen Schritt weitergekommen.« Sie wedelte mit der Hand in der Luft herum. »Ganz ehrlich, bei so wenig Ansatzpunkten ist es mir rätselhaft, wie ihr Polizisten herausfindet, wer die bösen Jungs sind und wo sie sich aufhalten.« Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Vielleicht überprüfe ich morgen die Museen. Damon hat sich immer sehr für Kunst interessiert. Wenn er tatsächlich in Savannah ist, wird er einem Museumsbesuch nicht widerstehen können. Irgendjemand muss sich an ihn erinnern.«
    Ohne ihn würde sie nirgendwohin gehen, aber das würde er ihr später klarmachen. Er beobachtete sie genau, als er ihr seine nächste Frage stellte. »Bitte gib mir eine ehrliche Antwort, Mads. Hat Damon dich jemals geschlagen?«

7
    Madisons Gesicht verfärbte sich rot, sie wirkte ehrlich entrüstet. »Glaubst du wirklich, ich wäre bei ihm geblieben, wenn er mich geschlagen hätte?«
    »So etwas kommt vor. Selbst starke Frauen geraten manchmal in eine solche Situation und wissen nicht weiter. Jemanden zu verlassen kann schwieriger sein, als man denkt.«
    Sie schlang sich schützend die Arme um ihren Körper. »Na ja, wie auch immer. Er hat mich nicht geschlagen.«
    Er wartete darauf, dass sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr strich. Das war ihr kleiner »Tic«, der ihm so deutlich wie eine Leuchtreklame signalisierte, dass sie log. Diese Methode war nicht unfehlbar, aber nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, sagte sie die Wahrheit. Damon hat sie nicht misshandelt. Erleichterung durchströmte ihn.
    »Was war dann so schrecklich an deiner Ehe?«
    »Warum glaubst du, dass sie schrecklich war?«
    »Weil du denkst, dass er dich töten will. Klingt das für dich nach einer glücklichen Ehe?«
    Sie zog die Jacke fester um sich. »Es war nicht immer so«, sagte sie. Ihre Stimme klang ruhig und leise. »Als ich ihn kennengelernt habe, war er sehr charmant. Wir waren verrückt nacheinander. Mein Bruder hat mich zu warnen versucht, weil in seinen Augen alles zu schnell ging. Er glaubte, dass ich nicht genug über Damon wüsste. Eigentlich hat ihn niemand aus meiner Familie besonders gemocht. Aber ich wollte nicht auf sie hören. Zwei Monate, nachdem wir uns kennengelernt hatten, haben wir geheiratet.«
    Zwei Monate, genau so lange hatte
er
sie gekannt, als sie ihre Beziehung beendet hatte. Er hoffte, dass das nicht der Grund war, warum sie ihn verlassen hatte. Mit Damon auf eine Stufe gestellt zu werden gefiel ihm gar nicht.
    »Sprich weiter«, sagte er. »Was ist dann schiefgelaufen?«
    Sie glättete die Falten in ihrer Jacke und malte mit dem Fingernagel kleine Kreise auf ihre Jeans. »Die ersten fünf oder sechs Monate waren wunderschön. Ich vermute, dass der Druck, ständig lügen zu müssen, zu groß für ihn wurde. Dann habe ich den echten Damon kennengelernt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es begann damit, dass ich ihn mit einer anderen Frau in einem Restaurant gesehen habe. Er hat mich aber nicht bemerkt, und ich habe ihn nicht darauf angesprochen.«
    »Er hatte eine Affäre?«, fragte Pierce.
    »Das dachte ich, aber ich konnte mir nicht erklären, wieso. Wir waren doch glücklich – das dachte ich wenigstens. Ich wollte ihn nicht zur Rede stellen und dann als Trottel dastehen, wenn sich herausstellte, dass sie nur eine Geschäftspartnerin war. Dennoch begann ich damals nach Anzeichen für seine Untreue zu suchen – immer in der Hoffnung, falsch zu liegen.«
    Sie seufzte. »Ich konnte die Sache einfach nicht auf sich beruhen lassen. Es fraß mich innerlich auf. Wir stritten. Ich verdächtigte ihn der Untreue. Er war so überrascht, dass er anfing zu lachen. Es amüsierte ihn, dass ich glaubte, er

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