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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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haben, das ihn gewarnt hat.«
    »Du hast ihn mitgebracht«, sagte Amato. »Ich hab dir ein Loch in den Bauch gefragt. Du hast gesagt, er ist in Ordnung. Du erinnerst dich?«
    »Ich hab einen Fehler gemacht«, sagte Frankie. »Wie soll ichdenn auch ahnen, dass so was passiert? Der war doch immer der ganz harte Bursche. Der hat den Mund nicht aufgemacht, da konnte man machen, was man wollte. Ich dachte, er hätte es drauf, und fertig. Ich konnte ja nicht wissen, dass er bei Vater Kenny beichten geht.«
    »Und du hast mir die Scheiße, die der Doctor gemacht hat, immer unter die Nase gerieben«, sagte Amato. »Alles meine Schuld.«
    »Beim Doctor hast du einen Fehler gemacht«, sagte Frankie, »und für den hab ich ziemlich lange gesessen. Aber jetzt will ich für meinen Fehler nicht draufgehen. Ich sage dir, wir müssen die Sache in Ordnung bringen. Danach kannst du mir unter die Nase reiben, was du willst. Ich weiß ja. Ich hatte keine Ahnung, was für ein Ariensänger er ist, aber ich hab ihn mitgebracht, und jetzt hat er gequatscht. Okay, was machen wir jetzt? Ich wusste nicht, dass er vorhat, groß ins Geschäft einzusteigen. ›Ich hab keine Lust, meine Zeit zu verschwenden – ich nehm die Pokerrunde von dem Typen nur hoch, wenn hundert Riesen für mich dabei rausspringen.‹ Ich dachte, er wäre schlau, aber jetzt sehe ich, dass er doch nicht so schlau war und dass er seinen Arsch retten will und wir in der Scheiße sitzen. Der Scheißkerl.«
    »Und was diesen Gill angeht, bist du dir sicher?« sagte Amato.
    »Sicherer als das Scheißamen in der Kirche«, sagte Frankie. »Warst du mal im Zoo? Hast du da einen Affen gesehen? Das war Kenny. Sieht aus wie ein Scheißaffe, mit ganz krummen kurzen Beinen. Aber mit einem Riesenoberkörper, und wenn er geht, dann geht er wie ein Affe. Die Hände schleifen praktisch auf dem Boden. Wenn man ihn sieht, denkt man, dass ihm einer den Pelz geschoren, eine Hose angezogen und dieKeule weggenommen hat. Und er ist total dämlich. Was er weiß, weiß er nur, weil es ihm einer erklärt hat, und er hat gut zugehört, und der andere hat ganz langsam und deutlich gesprochen. Kenny kann zuhören, aber mehr auch nicht. Seine Vorstellung von einer Unterhaltung ist: Er hört zu, und wenn ihn einer was fragt, macht er ›Oh-oh-oh‹. Wenns ihm gut geht. Wenns ihm nicht gut geht, sagt er einfach gar nichts. Du fragst ihn was, und er sitzt da und stiert dich an und denkt nach. Er versucht nachzudenken. Er ist nicht gut im Nachdenken, und er braucht ziemlich lange, aber wenn du eine Stunde Zeit hast, strengt er sich an. Doch, das tut er. Und dann sagt er vielleicht was, eigentlich dasselbe, was du zu ihm gesagt hast. Kenny stimmt dir immer zu. Es gibt vielleicht zwei Themen, mit denen er sich auskennt. Wenn du eins davon erwischst, kannst du mit ihm reden. Sonst nicht. Und er kann atmen. Er ist richtig gut im Atmen.«
    »Aha«, sagte Amato. »Dann ist er ja wenigstens keiner von den ganz Harten.«
    »Er hat für Dillon gearbeitet«, sagte Frankie.
    »Wyatt Earp hat für Dillon gearbeitet«, sagte Amato. »Ich hab Dillon ja selbst gesehen, und wenn du mich fragst, spielt es keine Rolle, wer was für Dillon gemacht hat. Dillon wird bald tot sein.«
    »Erinnerst du dich an Callahan?« fragte Frankie.
    »Nein«, sagte Amato.
    »Du weißt schon«, sagte Frankie, »den Anwalt. Der hat manchmal für Dillon gearbeitet. Sein Wagen ist in die Luft geflogen.«
    »Stimmt«, sagte Amato.
    »Das war Kenny Gill«, sagte Frankie.
    »Da waren wir im Knast«, sagte Amato.
    »Daher weiß ich ja, dass es Kenny war«, sagte Frankie. »China hats mir gesagt. Der war zur Haftprüfung verlegt worden und wusste es von seiner Frau. Sechs Stangen Dynamit an der Hinterwand des Motorraums.«
    »Das ist eine üble Art, einen umzulegen«, sagte Amato.
    »Das würde Callahan auch sagen. Der hat dabei ganz schön was abgekriegt. Zum Beispiel hats ihm den Arsch weggeblasen. Und er wäre ganz hinüber gewesen, wenn die Fahrertür schon ganz zu gewesen wäre, als er den Zündschlüssel gedreht hat. China hat damals gesagt: ›Kenny ist verrückt. Der macht alles, was Dillon ihm sagt. Wenn Dillon sagt: »Kenny, schneid dir den Schwanz ab«, holt Kenny ihn raus und fängt an zu säbeln. Es gibt eine Menge Typen, die einen Heidenschiss vor Dillon haben und gar nicht wissen, dass es eigentlich Kenny ist, vor dem sie Schiss haben.‹«
    »Soll ich Connie bitten, dass sie morgens den Wagen für mich anlässt?« fragte Amato.
    »Gute

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