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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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Hauptausgang. Die Tüte trug er in der linken Hand.
    Der Taxifahrer kam durch den Westeingang. Die beiden Männer am hinteren Ausgang bewegten sich zur Mitte der Halle. Die Männer aus dem Polara traten durch das Hauptportal, und der Mann vom privaten Sicherheitsdienst wandte sich langsam ab, als Russell sich näherte.
    Die Männer aus dem hellgrünen Ford gingen rechts und links hinter Russell. Als sie noch einen halben Schritt hinter ihm waren, packten sie ihn an den Ellbogen. Russell zuckte zusammen.
    Der rechte Mann sagte: »Bureau of Narcotics. Du bist festgenommen.« Er hielt in seiner Rechten eine verchromte .45er Automatik. Die Mündung zeigte auf Russells Gesicht.
    Der linke Mann hielt die Handschellen in seiner linken Hand. Ohne den Ellbogen loszulassen, trat er einen Schritt zurück und zog Russells Arm auf den Rücken. Er ließ eine Schelle um das Handgelenk zuschnappen und nahm ihm die Papiertüte ab. Dann zog er den rechten Arm nach hinten und schloss die zweite Schelle um das Handgelenk. Er tastete Russell ab. Er schüttelte den Kopf.
    Der Mann mit der Automatik sagte: »Du machst das ziemlich amateurhaft, mein Freund. Du machst das so scheißamateurhaft, dass ich schon Angst hatte, du würdest vielleicht vergessen, wo du das Zeug gelassen hast, oder den Schlüssel verlieren oder so.
Du
hast das Recht zu schweigen. Alles, was du sagst, kann und
wird
in einem scheißordentlichen Gerichtsverfahren gegen dich verwendet werden. Du hast das Recht auf einen
Anwalt
, und wenn du dir keinen
leisten
kannst, gehen wir guten, leidgeprüften Steuerzahler hin und besorgen dir den besten Rechtsverdreher, den wir finden können. Ich glaube, duhast auch das Recht, deine Birne untersuchen zu lassen, und in deinem Fall würde ich dir das auch empfehlen: einfach mal nachsehen, ob da irgendwas drin ist.«
    »Ich will meinen Anruf«, sagte Russell. Die beiden Polizisten schoben ihn zum Ausgang.
    »Im Büro des Marshals gibts ein Supertelefon, mein Freund«, sagte der Mann. »Ein tolles Ding. Du kannst jedes Telefon im ganzen Land damit anrufen. Wenn du weißt, wie man wählt. Wenn du das nicht weißt, bringen wirs dir bei. Und wenns ein Ferngespräch ist, setzen wirs auf deine Rechnung.«
    »Danke«, sagte Russell.
    »Du brauchst mir nicht zu danken. Ich glaube, du wirst überrascht sein, wenn du die Rechnung siehst. Die wird ziemlich fett, mein Freund. Es sei denn, dein Kumpel in New York hat gewusst, wie dämlich du bist, und dir Chinin oder so angedreht. Ende gut, alles gut, stimmts?«
    »Halts Maul«, sagte Russell.
    Die beiden schoben ihn aus der Halle in die abendliche Dunkelheit.
    »Das gehört nicht zu deinen Rechten, mein Freund«, sagte der Mann. »Das ist eins von meinen. Aber ich kann dir ein Angebot machen: Wenn du irgendwas sagen willst, gib mir ein Zeichen, und ich bin sofort still. Ein Wort genügt, und alle hören dir zu.«
    »Leck mich«, sagte Russell.
    Der Polara wendete auf der St. James Avenue und hielt am Bordstein an.
    Der Mann drückte Russell den Lauf der Automatik in die Rippen. »Das, mein Freund«, sagte er leise, »sind nicht die Worte, die ich meinte. Schon viele Leute, die solche Sachengesagt haben, sind beim Ein- oder Aussteigen hingefallen. Ist das angekommen?« Russell schwieg. »Und noch was, mein Freund«, sagte der Mann. »Du bist nicht nur dämlich, du stinkst auch noch. Ich glaube, du kriegst zwanzig Jahre und ein Bad, und ich weiß nicht, was von beiden du nötiger brauchst.«

14
    »Dieser bescheuerte Wichser«, sagte Frankie. Er saß in Amatos Büro. »Du kannst dir denken, wen er angerufen hat. Mich natürlich. Aber leider hat er vergessen, dass ich umgezogen bin, also hat er Sandy am Draht, und die ist stinksauer und ruft mich an, um mir einen Scheißvortrag zu halten. Und dann muss ich ihn anrufen, und dabei hatte ich eine Braut bei mir. Und natürlich musste ich denen meinen Namen sagen, sonst hätten die mich gar nicht mit ihm reden lassen.«
    »Na toll«, sagte Amato.
    »Ja«, sagte Frankie. »Ich wusste gleich, das wird ein Riesenspaß. Er wollte, dass ich komme. ›Ja‹, hab ich gesagt, ›klar, Russell, und dann hab ich auch nicht für den Rest meines Lebens hundert Bullen an der Backe. Nein danke. Ich hab mit der Sache nichts zu tun. Ich hab dir gleich gesagt, was dabei rauskommt, aber du hast ja nicht zugehört.‹
    ›Hast du ihnen das gesteckt?‹ hat er mich gefragt. ›Bist du das Schwein, das mich reingehängt hat?‹
    ›Russell‹, hab ich gesagt«, sagte

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