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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George V Higgins
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Frankie, »›denen brauchte keiner was zu stecken. Du hast es ihnen selber gesteckt. Warum sollte ich den Bullen irgendwas erzählen? Sag doch mal. Wenn du einem die Schuld geben willst, dann dir selber.‹ Da hat er sich dann ein bisschen beruhigt. Ob ich für ihn Kaution stellen kann? ›Kommt drauf an‹, sage ich. Er hat kein Geld mehr, verstehst du? Hat alles für sein Problem ausgegeben, und ich glaubenicht, dass die ihn losziehen lassen, damit er es vertickt. ›Wie hoch ist die Kaution?‹ Tja, wie nicht anders zu erwarten bei einem Pfund von dem Zeug und dem Register, das er hat: hunderttausend Dollar.«
    »Das würde dich zehn Riesen kosten«, sagte Amato.
    »Na ja«, sagte Frankie, »es gibt Leute, die für eine Bürgschaft bloß fünf Prozent verlangen, wenn man ab und zu was für sie regelt, aber ich glaub kaum, dass die einen Typen wie den überhaupt übernehmen würden. Es ist auf jeden Fall zu viel. Also sage ich: ›Vergiss nicht, dass ich selber gerade erst wieder draußen bin. Wo soll ich so viel Knete hernehmen?‹ Nein, sage ich, ich rufe ein paar Leute an, aber mehr kann ich für ihn nicht tun. ›Und wenn du mich fragst‹, sage ich, ›ich glaube nicht, dass das reichen wird. Wenn du die hundert aufbringst, verlangen sie auf einmal doppelte Sicherheiten oder erhöhen auf zweihundert. Die lassen dich nicht laufen. Vergiss es.‹
    Das erzählt er mir also«, sagte Frankie. »Und dann sagt er: ›Wenn du mich nicht hier rausholst, sage ich denen, dass du mit im Geschäft warst.‹«
    »Wie nett«, sagte Amato.
    »Ach, er war richtig sauer«, sagte Frankie. »Kann ich ihm nicht verdenken. Aber was soll er denen schon erzählen? Ich sage: ›Russell, jetzt mach mal nicht so viel Thermik. Wenn du mich da reinziehst, sage ich denen alles, was du mir erzählt hast: dass Ziegenarsch das andere Zeug für dich geklaut hat, die Sache mit den Hunden und das Versicherungsding, das du mit Kenny und dem Wagen gedreht hast. Also hör auf mich zu verarschen.‹ Der kriegt sich schon wieder ein. Aber er wird ganz schön was eingeschenkt kriegen. Man kanns ihm nicht verdenken. Ich hab einen gefragt, und er schätzt, es werden so acht bis zehn Jahre werden. Und das heißt natürlich, dass die ihm wasvon Typen erzählen, die für so was fünfzehn Jahre oder mehr gekriegt haben.
    Diese Bullen«, sagte Frankie, »die sind übel, ich meine,
richtig
übel. Der Typ hat mir erzählt, die kommen von allen Seiten zugleich. ›Die sagen dir, dass du nicht mit ihnen reden musst‹, hat er gesagt, ›aber das hält sie natürlich nicht davon ab, mit dir zu reden. Die stoßen dich ein bisschen herum, und es dauert immer drei, vier Stunden, bis du einem Richter vorgeführt wirst, und die ganze Zeit
reden
die mit dir. Ich glaube, diese Typen haben einen eingebauten Kassettenrekorder. »Diesmal bist du wirklich dran. Diesmal fährst du ein und kommst nie mehr raus. Du bist doch verrückt. Wir wissen, dass da noch andere drin waren. Du solltest jetzt lieber deinen Arsch retten.«‹ Also hat er sich wahrscheinlich in die Hose gepisst, als er mich angerufen hat. Ich hab ihm gesagt: ›Russell, ich sag dir was: Ich besorg dir einen Anwalt. Mehr kann ich nicht tun.‹«
    »Was soll denn ein Anwalt für ihn tun?« fragte Amato.
    »Der soll für mich was tun«, sagte Frankie. »Er soll mir Russell vom Hals schaffen. Er wollte Mike Zinna.«
    »Ich bezweifle, dass du ihm Mike besorgen kannst«, sagte Amato. »Ich bezweifle, dass er das übernehmen würde.«
    »Ach, Mann«, sagte Frankie, »natürlich kann ich ihm Mike nicht besorgen. Ich könnte mir Mike nicht mal leisten, wenns um mich selber ginge. Und Mike könnte auch nichts für ihn tun. Was soll er denn machen – der Typ war allein und hatte ein Pfund Koks in der Hand. Soll Mike es verschwinden lassen? Was Russell braucht, ist ein Zauberer. Nein, ich hab ihm Toby besorgt.«
    »Kenne ich nicht«, sagte Amato.
    »Weil du nie was mit Junk zu tun hattest«, sagte Frankie. »Wenn du mit Junk gepackt wirst, rufst du Toby an. Der kostetnicht mehr als einen Tausender, und die Deals, die er aushandelt, sind auch nicht schlechter als die von anderen. Die Bullen kennen ihn. Er ist billig und wird für Russell rausholen, was drin ist, ohne gleich die Motten zu kriegen und ihm einzureden, dass er ihnen die Namen von allen Typen geben muss, denen er je begegnet ist.
    Und außerdem«, sagte Frankie, »gibts ein paar Sachen, die Toby nicht macht, und das ist gut für mich. Denn ich schätze,

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