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Ich Töte

Ich Töte

Titel: Ich Töte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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Detail hat es auch mich verstehen lassen. Wie einfach die Dinge doch scheinen, hinterher, nicht wahr?«
    Frank fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Die Müdigkeit 581

    machte sich bemerkbar, doch der Moment, sich zu entspannen, war noch nicht gekommen. Noch nicht. Später würde er alle Zeit der Welt haben, sich zu entspannen, und auch die richtige Gesellschaft, um es auf die beste aller Arten zu tun.
    »Sie müssen sich ziemlich verloren gefühlt haben, als Ihr Handlanger im Knast saß, oder? Ein unangenehmer Zwischenfall, wirklich. Doch als Keiner endlich identifiziert und Mosses Unschuld erwiesen war, wurde der Captain wieder entlassen. Ich nehme an, dass Sie das ziemlich erleichtert hat. Nichts war verloren, es gab noch genug Zeit, um Ihre persönlichen Probleme zu lösen, umso mehr, als sich inzwischen ein regelrechter Glücksfall für Sie ereignet hatte …«
    Frank konnte nicht umhin, General Parkers Haltung zu bewundern. Mit absolut undurchdringlichem Gesichtsausdruck saß er vor ihm, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sicher hatte in der Vergangenheit so mancher, der ihm begegnet war, gedacht, dass er diesen Mann nicht gern zum Feind haben würde. Doch Frank war es passiert. Er hatte ihm plötzlich gegenübergestanden, und nun konnte er es kaum erwarten, sich seiner zu entledigen.
    Er empfand keinen Überschwang, sondern nur ein tiefes Gefühl von Leere. Sein größter, durchaus menschlicher Wunsch war es nicht mehr, wie er erstaunt feststellte, ihn zu schlagen. Sein größter Wunsch war, ihn nie wieder vor Augen zu haben.
    Er fuhr mit der Darstellung der Fakten fort.
    »Ich will Ihnen gerne erklären, worin der Glücksfall bestand, den ich gerade erwähnt habe. Keiner war identifiziert worden, doch es war ihm gelungen zu entkommen. Im allgemeinen Chaos konnten Sie vermutlich kaum fassen, dass sich die Situation so günstig für Sie entwickelt hatte. Captain Mosse wieder zu Ihrer Verfügung und der Serienmörder irgendwo im Versteck, den Bemühungen der Polizei trotzend und frei, von neuem zu töten.«
    Frank betrachtete seinen Handrücken. Er erinnerte sich noch gut daran, wie man sich fühlt, wenn man die Hände ausstreckt und ihr Zittern dadurch nur noch deutlicher wird. Jetzt war seine Hand ruhig und fest. Er konnte sie zur Faust ballen und sicher sein, dass General Parker ihm nicht mehr daraus entwischte.
    »Tatsächlich hat sich Keiner kurz darauf bei dem FBI-Agenten Frank Ottobre gemeldet. Doch nicht auf die übliche Weise. Diesmal rief er von einem Handy an und ohne seine Stimme zu verfremden.
    Warum auch? Schließlich wussten inzwischen alle, wer er war: Jean582

    Loup Verdier, der DJ von Radio Monte Carlo. Das Handy, von dem der Anruf kam, ein anonymes Kartentelefon, wurde kurz danach auf einer Parkbank in Nizza liegen gelassen. Über Satellit haben wir es geortet und aufgespürt. Am Handy befanden sich jedoch ausschließlich die Fingerabdrücke des Jungen, der es gefunden hatte. Und das war merkwürdig …«
    Er blickte Parker an, als habe er keine Antwort auf die Frage, die er ihm jetzt stellte.
    »Warum bloß hätte Keiner sich die Mühe machen sollen, seine Fingerabdrücke abzuwischen, wo er doch genau wusste, dass wir seine Identität kannten? Leider ist mir dieses Detail zunächst nicht aufgefallen, auch weil alle Beteiligten einzig und allein auf die Bedeutung des Telefonats selbst konzentriert waren. Der Mörder bestätigte seine Absicht, weitere Menschen umzubringen, obwohl ihm die gesamte Polizei der Gegend auf den Fersen war. Und so kam es.
    Schon bald wurde Hudson McCormacks Leiche mit gehäutetem Kopf in Jean-Loup Verdiers Wagen gefunden, direkt vor der Zentrale der Sûreté Publique von Monaco. Alle waren entsetzt über diese neue Tat. Und alle haben sich dasselbe gefragt. Wie ist es bloß möglich, dass es nicht gelingt, dieses teuflische Wesen zu fangen, das ungerührt immer weiter tötet und sich dann in Luft auflöst, als sei es ein Gespenst?«
    Frank erhob sich von seinem Sofa. Er fühlte sich so kaputt, dass es ihn erstaunte, seine Gelenke nicht quietschen zu hören. Im Gegenteil schien sein rechtes Knie seltsamerweise einen Waffenstillstand akzeptiert zu haben. Er ging ein paar Schritte durch den Raum und stellte sich hinter den General, der unbeweglich in seinem Sessel sitzen blieb, ohne sich nach ihm umzudrehen und seinen Blick zu suchen.
    »Ich glaube, der Tod von Laurent Bedon hat mir einen Floh ins Ohr gesetzt. Ein völlig zufälliger Tod, ein Mann, der bei einem

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