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Ich vergesse dich niemals

Ich vergesse dich niemals

Titel: Ich vergesse dich niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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gerade mal ein bisschen länger als eine Woche und schon war ich vollkommen verrückt nach ihm? Das konnte doch nicht sein. Bis gestern konnte ich ihn nicht mal ausstehen. Was war denn nur geschehen? Fuhren meine Hormone gerade Achterbahn, oder was? Eigentlich hasste ich doch arrogante Mistkerle, also warum konnte ich ihn nicht einfach auch hassen? Warum konnte er mir nicht egal sein? Warum ließ er mich nicht kalt? Verzweifelt schlug ich meine Arme über den Kopf. Das war wirklich nicht zum Aushalten.
    „Hey Claire was treibst du denn hier so allein?“ Überrascht öffnete ich meine Augen und blickte direkt in Ashs freundliches Gesicht. „Oh hey Ash. Ich brauchte nur ein bisschen Ruhe.“ Er nickte wissend und ließ sich neben mir auf die Bank fallen. „Vor meiner Plappertasche von Schwester oder den Blicken der Leuten?“ Ich grinste gequält. Wenn Ash nur wüsste. „Du hast also von gestern Abend auch schon gehört?“
    „Klar Emma hat es mir sofort erzählt. Du kennst sie ja… immer am quasseln.“ Ich lachte, obwohl mir eigentlich nicht danach zumute war. Doch Ash schaffte es irgendwie immer wieder mich aufzumuntern, wusste der Himmel wie er das machte. „Das stimmt. Wie kommt es das du gar nicht bei ihr bist?“
    „Ich hatte keinen Hunger und hab mich hier draußen mit ein paar Kumpels unterhalten und dann hab ich dich hier sitzen sehen… Also was bedrückt dich?“ Ich lächelte schwach. „Mein Stiefbruder.“
    „Kann ich mir vorstellen.“
    „Ich glaube kaum.“ Leise schnaufte ich und ließ meinen Kopf nach hinten sinken. Er knallte leicht gegen das harte Holz der Bank, doch ich spürte keinen Schmerz. „Was meinst du damit?“
    „Ach nicht so wichtig. Es ist kompliziert. Ich verstehe ihn einfach nicht.“
    „Jason hat bisher noch keiner verstanden. Er ist ein Fall für sich.“ Fragend hob ich eine Augenbraue an. „Wieso?“
    „Naja er lässt so wie ich es gehört habe nie jemanden an sich ran. Höchstens seinen besten Kumpel Pacey, obwohl das sich jetzt wohl auch erledigt hat.“ Ash schmunzelte leicht und ich verzog stöhnend den Mund. „Sorry… Naja er wechselt ziemlich oft seine Freundinnen und führt sich auf als sei er der Größte. Daher können ihn viele nicht leiden und komischerweise laufen ihm aber alle Weiber hinterher.“ Ja und ein neues Opfer, welches in seinen Fängen gelandet war, saß gerade neben Ash und fühlte sich wie ein Stück Dreck. Warum musste ich mir gerade den größten Arsch der Schule rauspicken? Und warum musste gerade der auch noch mit mir unter einem Dach leben? Das Leben war eindeutig ungerecht. „Mhhh klingt ja als hätte ich den Engel höchstpersönlich als Bruder.“ Ash lachte laut auf und auch ich musste grinsen. „Keine Ahnung ich hab das alles nur gehört. Hier wird viel geredet. Aber persönlich mit Jason habe ich noch nie geredet. Vielleicht ist er ja wirklich ein Engel und wir schätzen ihn alle falsch ein.“ Ash und ich warfen uns gleichzeitig einen Blick zu, dann brachen wir ebenfalls gleichzeitig in Gelächter aus. „Ja bestimmt Jason ist total der Engel", prustete ich los. Nur leider schien ich auch keineswegs auf Engel zu stehen…
     
    Den restlichen Stunden waren ziemlich langweilig und ich war unendlich glücklich, als es endlich klingelte und ich nach Hause konnte. Zwar musste ich noch ziemlich lange auf den Bus warten aber Hauptsache ich musste nicht mehr in einem stickigen Klassenzimmer sitzen und meinen langweiligen Lehrern zuhören. Außerdem war Wochenende. Das hieß schön ausschlafen und nichts tun… und natürlich versuchen meinem Stiefbruder aus dem Weg zu gehen. Zumindest konnte man es ja versuchen.
    Die Bushaltestelle war noch ziemlich leer. Die meisten Schüler besaßen ja auch ein Auto oder wurden abgeholt. Seufzend ließ ich mich auf einer kalten Bank nieder und verschränkte meine Hände ineinander, da es verdammt kalt war. Ich hoffte nur, dass der Bus keine Verspätung hatte. Gelangweilt sah ich mich in der Gegend um und versuchte mir so die Zeit zu vertreiben. Ich beobachtete die verschiedensten Leute und musste ab und zu schmunzeln. Doch ein lautes Quietschen lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich und ich erstarrte, als ich herausgefunden hatte woher das Geräusch stammte. Das Quietschen kam von den Reifen eines Autos, genauer gesagt von den Reifen eines Mercedes und noch genauer gesagt: von den Reifen eines WEIßEN Mercedes. Überrumpelt starrte ich Jasons Wagen an, welcher direkt vor der Bushaltestelle stand.

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