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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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für die Wahrheit. »Ich sagte, ich liebe dich.«
    Sie strahlte mich an, und wir küssten uns auf eine Weise, die nicht mehr ausschließlich mit Sex zu tun hatte. Es war, als hätte sie nur auf diese drei kleinen Worte gewartet. Mir war nie bewusst gewesen, dass jemand wie sie, eine so perfekte und souveräne Frau, so viel Wert auf die Bestätigung durch Worte legen könnte. »Du liebst mich?«
    »Ja«, bestätigte ich. Mir war fast zum Lachen zumute. Ich fühlte mich wie befreit durch die Offenbarung, die am Vortag im Aufwachraum begonnen hatte.
    »Ich liebe dich auch. Wow!« Sie griff nach meiner Hand und zog mich von der Couch. »Komm!«
    »Wohin?«
    »Keine Ahnung. Draußen durch den Regen rennen. Oder …« Sie schlang mir die Arme um den Hals. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    Ich küsste ihre Stirn, ihre Lippen und begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. »Du bist wunderschön. Ich hätte dir schon viel früher sagen sollen, wie viel mir an dir liegt. Und so gerne ich auch durch den Regen laufe – jetzt möchte ich lieber etwas anderes tun.«
    Am folgenden Montag stand es in der Times, und so erfuhr ich, dass die NASA Elles Mission doch noch grünes Licht erteilt hatte.
    »Du könntest dabei hopsgehen, verdammt nochmal«, schimpfte ich mit ihr am Telefon. »Es ist viel zu gefährlich.«
    »Du hast ja keine Ahnung, wie wichtig Hubble für die Erkundung des Weltraums ist«, gab sie zurück.
    Ich suchte verzweifelt nach einem Argument, um sie zur Aufgabe ihres Traums zu bewegen. Als Anwalt wäre ich sicher eine absolute Niete. »Von der letzten Crew lebt keiner mehr, Elle. Den Familien blieb noch nicht einmal etwas, was sie begraben konnten.«
    Ihre Stimme klang feierlich, aber entschlossen. »Doch, sie haben Überreste gefunden. Natürlich war es eine schreckliche Katastrophe, aber die gesamte Crew der Columbia war sich des Risikos bewusst. Wir alle sind es. Ich werde es auf jeden Fall tun. Da oben zu sterben – davor habe ich keine Angst.«
    Mit verzerrtem Gesicht blickte ich aus dem Fenster von Carols Loft in Tribeca. Sowohl Elle als auch ich hatten einen langen Weg seit unserer Kindheit in Maine zurückgelegt, alswir einen Marsch am Ufer des Harraseeket River noch für ein Abenteuer hielten.
    »Aber …«, setzte ich an.
    »Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, aber ich will, dass du dich mit mir freust.«
    »Aber …«
    »Kein Aber, Matt. Kein Aber. Sei einfach nur mein Freund. Wünsche mir Glück, und bete für mich, wenn du es für richtig hältst.«
    Nach meiner wenig begeisterten Reaktion auf die Bekanntgabe des Starts der Raumfähre herrschte eine Weile Funkstille zwischen Elle und mir.
    Am letzten Maiwochenende nahmen Carol und ich uns ein wenig Zeit und verbrachten ein Wochenende in der Karibik. Am Strand beobachteten wir zwei Kinder, einen knapp sechsjährigen Jungen und ein gleichaltriges Mädchen, möglicherweise Zwillinge, die ihre Zeit mit Schnorcheln verbrachten. Und irgendwie fingen Carol und ich an, über »unsere« Kinder zu sprechen – wie sie aussehen würden und wie wir ihnen das Schwimmen beibringen wollten. Als wir nach New York zurückkehrten, suchten wir einen Verlobungsring aus.
    Anfang Juni kam meine Mutter nach New York, um die Wentworths kennenzulernen. Sie trug ihr bestes Kleid, das aus einem Kaufhaus stammte. Carols Mutter war in ein Designermodell gehüllt. Trotzdem sah meine Mutter besser aus als zu Dads Lebzeiten. Sie hatte sichtlich abgenommen, joggte regelmäßig und nahm an einem Yogakurs teil. Kleinstädterin oder nicht – sie behauptete sich grandios gegenüber meinen zukünftigen Schwiegereltern in ihrem Penthouse in der Park Avenue.
    Nach dem Abendessen setzten wir uns auf die Dachterrasse. Meine Mutter betrachtete die Lichter der Großstadt, hielt sich jedoch mit Klischees zurück. Stattdessen sagte sie etwas, dasden Wentworths völlig unangemessen erscheinen musste. »Elle würde es hier sicher nicht gefallen. Was meinst du, Matt?«
    Der Himmel zeigte das typische, sternenlose Großstadtgelb. Ich wusste sofort, was Mom meinte, weil ich genau das Gleiche seit meiner Ankunft in New York schon unendlich oft gedacht hatte.
    »Elle?«, fragte Elizabeth Wentworth.
    »Oh, tut mir leid«, entschuldigte sich meine Mutter. »Die Aussicht ist natürlich fantastisch. Elle ist eine langjährige Freundin der Familie und meine Patentochter, die ich wie ein eigenes Kind liebe. Sie arbeitet bei der NASA und ist als Astronautin vorgesehen. Würde sie hier in New York leben,

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