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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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mir nicht. Schließlich drehte sie den Spieß um. In ihrer Gegenfrage hörte ich einen angespannten Unterton. »Und was ist mit euch? Wollt ihr Kinder haben?«
    »Ich denke schon«, sagte ich. Carols und meine Pläne liefen darauf hinaus, dass wir zunächst heiraten und anschließend zwei Komma fünf Kinder bekommen würden, denen wir in exotischen Gewässern Schwimmen und Schnorcheln beibringen würden. »Ich finde es seltsam, mit dir darüber zu reden.«
    »Ich weiß.«
    Ich musste heftig schlucken, ehe ich den Mut fand, weiterzusprechen. »Ich denke immer noch manchmal an unser Baby, Peep.«
    »Oh, Matt.« Ich konnte mir genau vorstellen, wie sie sich die Hand vor den Mund presste.
    Aus dem Hintergrund war Adams Stimme zu hören. »Elle, sag ihm, dass du beschäftigt bist, und komm wieder ins Bett.«
    »Oh Gott«, seufzte sie leise an mich gewandt. Ihm rief sie zu: »Ich bin gleich da. Nur noch eine Minute. Er heiratet.«
    »Heiratet? Heute? Mach schon, Elle, ich fühle mich einsam hier.«
    Scheiße!
    »Alles in Ordnung, Matt?«, fragte sie leise.
    Klar war alles in Ordnung, sofern Mordgelüste in Ordnung sind. »Hört sich an, als hättest du zu tun. Gute Nacht, Elle.«
    4. Juni 2003
    Lieber Matt,
    da hast Du aber einen schönen Aufruhr angezettelt! Adam ist mindestens so wütend auf mich wie ich auf ihn. Natürlich liegt es nicht allein an Dir, aber kaum hatte ich Adam von Deiner Hochzeit berichtet, als er mir einen Antrag machte.
    Wieder einmal. Mist.
    Hey, Kleine, warum heiraten wir nicht?
    Ich habe dieses »Hey, Kleine« unglaublich satt. Ich bin doch kein Kind mehr! Und ich will ihn nicht heiraten. Warum bin ich nicht schon längst weg? Wenn Adam in der Vergangenheit von Heirat sprach, habe ich ihn immer auf die Zeit nach dem Astronauten-Programm vertröstet. Dieses Mal aber antwortete er, dass wir uns jetzt verloben und gleich im Anschluss an die Mission heiraten könnten.
    Klar.
    Ich versuchte ihn hinzuhalten, indem ich ihm erklärte, ich hätte keine Zeit, eine Hochzeit vorzubereiten. Seine Antwort lautete, dass er sich um alles kümmern wolle.
    Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass ihm das Spaß machen würde! Kontrolle hier, Kontrolle da.
    Also hielt ich ihm entgegen, dass die Hochzeitsplanung Sache der Braut sei. Eine ziemlich ungeschickte Wortwahl, denn er musste annehmen, dass ich einverstanden wäre und besagte Braut sein wolle. Um unseren Vertrag zu besiegeln, förderte er tatsächlich einen Verlobungsring zutage. Einen Ring!
    Ich musste ablehnen. Aber wie erklärt man jemandem, mit dem man acht Jahre lang so gut wie alles geteilt hat, dass man nie von einer dauerhaften Beziehung ausgegangen war? Ich fürchte, ich wirke kalt wie eine Hundeschnauze. Adam hat fast vom ersten Augenblick an eine Ehe angestrebt. Ich versuchte, ihm zu erklären, dass ich noch nicht bereit bin, aber ehrlicherweise hätte ich sagen müssen, dass ich nie bereit sein würde. Adam lebt ausschließlich für seine Karriere und möchte keine Kinder. Ich hingegen liebe meinen Job zwar sehr, aber Kinder sind mir ebenfalls ungeheuer wichtig. Ich will eben alles.
    Als sich meine Regel im vergangenen Monat um zwei Tage verspätete, drehte Adam fast am Rad. Nicht dass ich zu diesem Zeitpunkt glücklich über eine Schwangerschaft gewesen wäre. Gerade hatte unsere Weltraummission grünes Licht bekommen, und ich hätte meinen Platz wieder zur Verfügung stellen müssen. Himmel, das wäre mir wirklich schwergefallen, aber in diesem Fall wäre mir keine Wahl geblieben. Gott sei Dank war es blinder Alarm. Aber was ich noch immer kaum fassen kann: Adam ließ sich kurzerhand eine Woche später sterilisieren. Schnipp, schnapp.
    Es gab auch noch andere Momente, die mir die Augen über meine wahren Gefühle öffneten. So ist mir gerade in diesem Zusammenhang zum Beispiel aufgefallen, wie wenig Respekt er mir entgegenbringt. Ehe er den Eingriff durchführen ließ, hat er mich nicht einmal gefragt, was ich davon halte. Er zog einfach los, ließ sich operieren und erwartete obendrein von mir, dass ich seine Blessuren pflegte. Na toll.
    Aber ich habe nichts gesagt. Was hätte ich auch sagen sollen? Dass ich mir ihn zum Vater meiner Kinder wünsche? Ganz bestimmt nicht. Es stimmt nämlich nicht. Er wäre ein schrecklicher Vater. Er mag keine Kinder – noch nicht einmal die der Nachbarn. Und heiraten will ich ihn auch nicht. Also sagte ich gar nichts.
    Zu Anfang lief es ganz gut mit uns. Wir verstanden uns auf den meisten Ebenen. Sollte das nicht

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