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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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könnte sie keine Sterne sehen. Aber die Sterne sind nun einmal ihr Ein und Alles.« Mom beobachtete mein Gesicht.
    Carol wusste, dass Elle und ich uns früher sehr nah gestanden hatten und immer noch häufig miteinander telefonierten. Carol wusste auch, dass Elle und ich während unserer Schulzeit einmal kurz miteinander liiert waren. Aber von Selina hatte ich ihr nichts erzählt. Und auch nicht davon, dass ich meine Gefühle für Elle im hintersten Winkel meines Herzens vergraben hatte. Mehr, als dass Elle und ich als Nachbarskinder aufgewachsen und immer noch eng befreundet waren, wusste Carol nicht.
    Bisher hatte ich es noch nicht übers Herz gebracht, Elle von meiner Verlobung zu erzählen. Meine Mutter wusste, dass ich es auf meine Weise tun wollte.
    Mom wandte sich an Carols Eltern. »Ich bin einigermaßen besorgt um Elle. Die NASA hat sie für eine der nächsten Weltraummissionen ausgesucht. Nächstes Frühjahr ist es so weit.«
    »Ich dachte, die Sache wäre abgeblasen worden«, sagte Carol.
    »Das war sie ursprünglich auch«, erwiderte meine Mutter. »Aber vor ein paar Wochen kam dann doch noch das Okay.«
    »Das wusste ich gar nicht.« Carol warf mir einen Blick zu. »Du etwa?«
    »Ich dachte, ich hätte es dir gesagt.« Ich lächelte meine künftige Ehefrau an, die dermaßen strahlte, dass sie jedes Sternbild in den Schatten gestellt hätte. Trotzdem konnte ich plötzlich nur noch an Elle denken. Nachdem Mom und ich an diesem Abend in meine Wohnung zurückgekehrt waren, lag ich auf dem Sofa und überlegte, wie Elle reagieren würde. Ich wählte ihre Nummer. Adam meldete sich mit gutturaler Stimme.
    »Hey, hier ist Matt. Könnte ich Elle bitte sprechen?«
    Er grunzte nur.
    Ich hörte sie flüstern: »Wer ist es?« Betttücher raschelten, dann kam ihre Stimme. »Matt? Ist etwas passiert?«
    »Nein, überhaupt nicht. Aber es gibt Neuigkeiten. Ich heirate.« Ich sprudelte alles hervor. Vielleicht war es so, als nähme man eine bittere Medizin mit einem einzigen Schluck ein – nur dass ich sie Elle ins Gesicht spuckte.
    »Oh mein Gott!«, entfuhr es ihr in einem Ton, der mehr Überraschung als Begeisterung ausdrückte. »Warte mal kurz.« Wieder hörte ich das Rascheln von Stoff, gefolgt vom Klicken einer leise geschlossenen Tür.
    »Elle? Bist du noch dran?«
    »Klar. Wen? Carol? Du heiratest sie?«
    »Genau.«
    »Wow. Das hätte ich nicht gedacht.«
    Ich platzte geradezu heraus, dass es mir ebenso erging. Als wäre es etwas, das mir einfach so passiert wäre, und als wäre ich nicht aktiv daran beteiligt. Dabei hatte ich mir in Wirklichkeit spontan gestattet, endlich wieder einmal glücklich zu sein. Mit Carol.
    »Ich hätte nie gedacht, dass es mit ihr etwas Ernstes ist«, meinte Elle. »Andererseits seid ihr schon eine geraume Zeit zusammen.«
    »Zwei Jahre«, sagte ich. Eine lange Pause entstand, ehe sie die nächste Frage stellte.
    »Wie hast du um sie angehalten? Bist du vor ihr auf die Knie gefallen?«
    »Nein. Das Ganze lief eher prosaisch ab.«
    Erneut schwiegen wir uns an. So lang, dass mir unbehaglich zumute wurde. »Aha«, entgegnete sie schließlich. »Prosaisch also. Gut, dann darf ich dir ja wohl jetzt gratulieren. Ich – also, ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    Plötzlich fiel mir unser Strandspaziergang vor vielen Jahren ein. Ich war Hand in Hand mit Elle am Meer entlanggewandert und hatte sie mit Worten gefragt, die mir bei Carol nicht in den Sinn gekommen waren. Und vor Elle war ich auch auf die Knie gefallen.
    »Und wann gedenkt Adam eure Beziehung zu legalisieren, Peep?«
    Sie kicherte. »Du hörst dich an wie mein Dad. Tatsächlich hat Adam mich längst gefragt, aber ich fühle mich irgendwie noch nicht bereit.«
    »Wieso? Mangels Kniefall?« Ich bemühte mich, meine Frage scherzhaft zu formulieren.
    Elle räusperte sich. »Nein, das ist es nicht. Ich habe andere Ziele. Und …«
    »Und was?« Ich hoffte wohl insgeheim, dass sie mir jetzt erklären würde, sie hasse ihn.
    »Ich wünsche mir Kinder«, flüsterte sie. »Wenn ich einmal verheiratet bin, möchte ich Kinder haben.«
    »Er etwa nicht?«
    Ich hörte einen Ton, von dem ich nicht sicher hätte sagenkönnen, ob es ihre Stimme oder nur eine Störung in der Leitung war. »Wie dem auch sei«, fuhr sie fort, »wozu soll man heiraten, wenn man keine Kinder haben will?«
    Sie hatte meine Frage zwar nicht beantwortet, aber ich hakte nicht nach. Die Vorstellung von Adam und Elle, die sich mit einem Kind beschäftigten, gefiel

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