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Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu

Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu

Titel: Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Weiner
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Wartezimmer bugsieren, dann ist es ein wichtiges Gefühl, dem Sie tatsächlich Vorrang geben sollten. Auch vor der Geliebten und dem Mann des Lebens. Wenn diese beiden Menschen wirklich dieses Prädikat verdienen, werden sie Verständnis haben.
    Sie wissen nun, dass Sie ein Team in sich tragen, das aus Erfahrungen, Weisheit und anderen Aspekten wie zum Beispiel Ihren Glaubenssätzen genährt wird. Aber: Das Team setzt sich bei jeder Frage neu zusammen! Manche Stimmen mögen sich öfter zu Wort melden, andere tauchen nur bei bestimmten Themen auf. Indem Sie in sich hineinhorchen, machen Sie sich mit den verschiedenen Wortführern vertraut. Und geht Ihnen einer zu sehr auf die Nerven … dann schicken Sie ihn doch in Urlaub! Meine Stimme der Ängstlichkeit trinkt schon seit ein paar Monaten Campari auf den Malediven. Wenn ich sie brauchen sollte, dann fliegt sie bestimmt zu mir zurück. Meldet sie sich und lähmt mich mit ihrer Angst, dann sage ich: »Hej, wie nett, du passt auch von den Malediven aus auf mich auf. Aber: Vergiss nicht, dass du noch Urlaub hast! Ich rufe dich, wenn ich dich brauche, versprochen!« Auch die Ängstlichkeit hat ihre Berechtigung, nur ist es besser, dass ich über ihr Stimmrecht mitentscheide, denn sonst mischt sie sich bei allen möglichen Themen ein, selbst da, wo ich sie gar nicht brauche.
    Das innere Team ist also hilfreich und weiß, was Ihnen guttut. Ist ihm ein Plan suspekt, dann hindert es Sie an der Umsetzung, indem es immer wieder neue Einwände hat. Manchmal ist das lästig, dann muss das Team »mitgenommen« werden, manchmal hat aber auch das Team recht, denn es hat eine gute Nase für all die Prozesse, die im Ablauf noch nicht stimmen.
    Nur wirklich ausgereifte Pläne können mit Energie umgesetzt werden.
    Kathy, eine Vertriebsexpertin, bekam den Job ihres Lebens angetragen. »Ich war eine von nur einer Handvoll Experten weltweit, auf die der Job wirklich passte.« Der Vertrag, mehrfach ausgehandelt, wurde dennoch immer wieder an neue Bedingungen angepasst, die Kathy im Nachhinein stellte. Das Unternehmen machte alles mit, so sehr wollte es Kathy für diesen Job. Eigentlich eine super Sache. Warum konnte Kathy keine wirkliche Freude empfinden, warum knallten die Champagnerkorken nicht?
    Schauen wir uns Kathys Männchen an.

    Wenn so viel dagegen spricht, dann ist es schlau, den super Job nicht gleich anzunehmen, sondern ihn erneut zu überdenken. Etwas passte eben noch nicht, sonst hätte sich ein Strahlen auf Kathys Gesicht gezeigt. Jedoch: Vieles, was sich warnend meldet, ist auch von hemmender Fantasie genährt. Befürchtungen, die bei genauerer Betrachtung und Nachhaken nicht der Wirklichkeit entsprechen. Sandra etwa, von der ich am Anfang des Kapitels berichtet habe, hatte eine solche Stimme in sich, die ihr vormachte, dass ihre Wunschmentorin sicher schon »vergeben« war und Sandra eine Abfuhr erhalten würde. Um das zu überprüfen gab es nur eines, Sandra musste sich erkundigen. Das tat sie auch, indem sie die Mentorin fragte. Und die antwortete ihr: »Ich habe noch eine Mentee, ja, das stimmt. Aber wo Raum für eine ist, ist auch Raum für zwei oder sogar drei.« Und Sandra war dabei!
    Kommen Sie also mit den Stimmen ins Gespräch. Verhandeln Sie, wenn es um Bedingungen geht. Spüren Sie Sorgen und Ängsten nach und überprüfen Sie, ob eine Stimme eventuell für einen anderen Menschen spricht, von dem weder Sie noch Ihre Stimmen wissen, was in ihm vorgeht. Das weiß nur einer: dieser Mensch selbst, also sprechen Sie ihn direkt darauf an. Und vertrauen Sie bei einer Absage darauf, dass Meinungen sich ändern können.
    Wenn Stimmen im Streit miteinander liegen, dann sind wir innerlich wie gelähmt. Wir können uns für nichts entscheiden, weil mindestens eine Stimme sofort Gegenargumente vorbringt. Erst wenn wir unsere Stimmen ernst nehmen und ihnen zuhören, wenn wir wahrnehmen, was uns die einzelnen Stimmen sagen wollen, können wir Ordnung in dieses Chaos bringen und aus der Kakofonie einen wohlklingenden Chor formen, der sich schließlich sogar nach unserem Taktstock richtet.

    Ihre Stimmen bestimmen Ihre Veränderung mit!
    Aus welchen Stimmen besteht Ihr Chor?
    Wählen Sie ein Thema, das Ihnen auf dem Herzen liegt und horchen Sie nun in sich hinein:
    ) Können Sie heraushören, wer sich in Ihnen zu Wort meldet?
    ) Ermutigt Sie jemand? Ja? Wie alt ist diese Stimme und wie könnte sie heißen?
    ) Stichelt jemand gegen eine Idee an? Was sagt die Stimme? Und wem

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