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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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erschöpft.
    Bist du das wirklich, Aud?
    Halvor würde nie auf die Idee kommen, so etwas zu sagen.
    Sie hörte ihn im Schlafzimmer husten, er war also wach. Sie stand auf, füllte den Kaffeekessel zur Hälfte mit Wasser und drehte die hintere Kochplatte an, die schneller heiß wurde als die andere, schnitt zwei Scheiben Graubrot ab und bestrich sie mit Margarine, fand im Kühlschrank ein Glas Marmelade, drehte den Deckel herunter und steckte einen Esslöffel hinein, stellte Brote und Marmelade auf den Küchentisch zu einer sauberen Kaffeetasse. Sie müsste spülen, da stand auch noch das schmutzige Geschirr vom Morgen. Sie hatte kein Wasser in den Kochtopf mit den Soßenresten gegeben, das tat sie jetzt. Sie spritzte gerade graues Zalo ins Wasser, als Halvor die Küche betrat.
    »Das Nickerchen hat gut getan«, sagte er.
    Sie lächelte ganz schnell. Er setzte sich an den Küchentisch.
    »Möchtest du keinen Kaffee? Hier steht ja nur eine Tasse.«
    »Nein, mir ist nicht so gut«, sagte sie. »Bin so weit gelaufen. Ich bin an der falschen Haltestelle ausgestiegen.«
    »Wie hast du das denn geschafft?«
    »War wohl in Gedanken versunken«, sagte sie.
    »Hm.«
    »Ich setze mich ins Wohnzimmer und stille ein bisschen.«
    »Ist er wach?«
    »Nein.«
    »Weckst du ihn zum Stillen?«
    »Ja, bei so kleinen Babys muss man das.«

    Sie ließ sich neben dem Kind auf das Sofa sinken, erschöpft von dem Gespräch, ihr war schwindlig.
    »Jetzt kocht der Kaffee!«, rief er.
    »Ach, den hatte ich vergessen. Ich komme schon. Da ist nur Wasser drin.«

    Sie maß mit dem gelben Plastiklöffel sechs Löffel Kaffee ab, schob den Kessel wieder auf die Platte und ließ das Wasser richtig durch die Decke aus schwimmenden Kaffeekörnern aufbrodeln, ehe sie mit einer Gabel umrührte, bis sich alles vermischt hatte. Dann zog sie den Kessel von der Platte, schaltete die Platte aus und gab einen Schuss eiskaltes Wasser aus dem Hahn dazu. Sie schob den Kessel wieder auf die ausgeschaltete Platte, die noch heiß war.
    »Du musst ihn noch zehn Minuten ziehen lassen«, sagte sie.
    »Ich kann das Teesieb nehmen, das geht schon«, meinte er. »Willst du wirklich keinen? Ich kann dir eine Tasse bringen, während du stillst.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Nicht nötig? Das ist doch keine große Arbeit, Aud. Willst du Kaffee, oder willst du nicht?«
    »Halvor …«
    »Okay. Von mir aus. Du musst ja nicht.«
    »Das ist es nicht. Ich bin nur so müde.«
    »Und wann hätte eine Tasse Kaffee nicht geholfen, wenn man müde ist? Es ist außerdem gemütlich, beim Nachmittagskaffee ein bisschen zu plaudern.«
    »Halvor …«
    »Schon gut, schon gut. Geh jetzt zu dem Kleinen.«

    Sie setzte sich wieder auf das Sofa, lehnte den Hinterkopf an die tapezierte Betonwand und spürte die Kälte in dem kleinen Punkt, wo der Kopf die Wand berührte. Sie legte die Hand auf die Decke, in die das Kind gewickelt war. Im Atemrhythmus des Kleinen wanderte ihre Hand fast unmerklich auf und ab. Aber er atmete und atmete und atmete jedenfalls, das musste doch gut sein.
    Sie wickelte ihn aus der Decke, er reagierte nicht. Sie legte ihn quer über ihre Knie, sein Kopf ruhte schräg auf ihrem Oberschenkel, während sie den Pullover hochstreifte und den BH auf der linken Seite nach unten zog. Sie legte ihn an die Brust. Mit noch immer geschlossenen Augen begann er, die Lippen zu bewegen, sie spitzten sich, aber sie waren ziemlich aufgesprungen, sah sie. Vaseline, sie müsste sie mit Vaseline einreiben, wenn sie ihn nachher fertig machte. Seine Lippen legten sich rund um ihre Brustwarze, versuchten, sich festzusaugen, sie half mit den Fingerspitzen nach, spitzte die Brustwarze und schob sie zwischen seine Lippen. Er saugte ein wenig, aber noch immer ohne die Augen zu öffnen. Die Brustwarze brannte, die Haut war die ganze Zeit rot und wund. Sie hatte im Krankenhaus gelernt, dass sie ein wenig Muttermilch auf der Haut verreiben sollte, wenn sie mit dem Stillen fertig war, das sei besser als jede Salbe. Aber es kam ja fast nie genug Milch zum Verreiben heraus.
    Nun merkte sie, dass die Milch kam, und er schluckte vorsichtig
einige Male, fast wäre sie vor Erleichterung eingeschlafen, und sie lehnte wieder den Hinterkopf an die Wand. Aber es war das Kind, das jetzt einschlief, plötzlich und schlaff, sie legte die Hand um seinen Kopf und presste ihn an ihre Brust. Konnte er denn nicht wieder wach werden? Sie hatte ja auch noch die rechte Brust, auch dort gab es ein wenig Milch.
    »Ich

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