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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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gleich verkaufen. Du willst ja nie mehr mitfahren.«
    »Die Taifun?«
    »Herrgott, bist du ganz blöd? Das Motorrad!«
    Sie weinte heftiger, hielt sich mit beiden Händen und gesenktem Kopf am Beckenrand fest, das Wasser lief jetzt über.
    »Ich glaube, du hast genug Wasser«, sagte er.
    Sie drehte den Hahn ganz schnell zu und packte wieder den Beckenrand.
    »Also kann ich sie auch gleich verkaufen«, sagte er.
    »Aber ich kann doch nicht einfach… weggehen und ihn alleinlassen …«
    »Ja, wen kannst du eigentlich nicht alleinlassen?«
    »Wen …?«
    »Wir haben noch keinen Namen für den Kleinen. Er muss doch getauft werden. Und dann müssen meine Eltern jedenfalls kommen dürfen. Deine auch. Die wirken nicht gerade sonderlich interessiert.«
    »Die haben doch den Hof … und fünf Stunden mit dem Zug. Ich schreibe ihnen doch Karten und Briefe …«
    »Wie oft hast du das schon getan?«
    »Zweimal, glaube ich.«
    »Sicher nur einmal.«
    »Kann sein. Ich weiß es nicht mehr.«
    »Was meinst du denn, wie er heißen soll?«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Hör auf.«
    »Es stehen so viele Namen zur Auswahl, weißt du. Ketil und Ola und Sigmund und Harald und Kjell und Geir und …«
    »Warum bist du so?«
    Sie drehte sich um und sah ihn an. Ihr Gesicht war ein einziger Matsch aus Tränen und Haut, er stand auf und ging zu ihr. Ihre Augen waren so wenig blau, wie das überhaupt nur möglich sein konnte. Sie sahen aus wie das Waschwasser, in das er jetzt seine Kippe hielt, ehe er die Schranktür öffnete und die Kippe in den Mülleimer warf, ohne sie auch nur zu streifen, obwohl sie nur wenige Zentimeter von ihm entfernt war. Sie dachte sicher, er werde jetzt ins Wohnzimmer gehen und sie in Ruhe den Abwasch hinter sich bringen lassen, also setzte er sich wieder auf seinen alten Platz. Sie griff zur Spülbürste und hielt sie ins Wasser.
    »Halvor, vielleicht …«
    »So soll der Kleine heißen, meinst du?«, fragte er.
    »Ja?«
    »Dann wird das Klein-Halvor. So hab ich verdammt noch mal mein halbes Leben lang geheißen, das möchte ich ihm ersparen. Zwei Halvore hintereinander sind mehr als genug.«
    Sie wühlte jetzt im Spülwasser herum.
    »Dann weiß ich nicht«, sagte sie.
    »Das arme Kind.«
    »WIE MEINST DU DAS?«
    Sie fuhr zu ihm herum. Er schaute sie überrascht an. Woher um alles in der Welt nahm sie diese Energie?
    »Was meinst du mit das arme Kind ?«
    »Wenn seine Mutter nicht einmal weiß, welcher Name zu ihm passt«, sagte er.
    »Und was meinst du mit nicht einmal ?«
    »Reg dich ab. Ganz ruhig jetzt. Ich meine nur, was ich sage.
Und ich habe alles so unglaublich satt. Einfach so satt, zu dem Ganzen hier nach Hause zu kommen.«
    »Ich bin die ganze Zeit hier. Und du wolltest doch ein Kind!«
    »Ich wollte, dass du …. dass du vielleicht …«
    »Ja, was wolltest du?«, fragte sie.
    »Dass du erwachsen wirst.«
    Sie drehte sich wieder zum Spülbecken um, hielt sich daran fest, senkte den Kopf.
    »Genau«, sagte sie.
    »Wieso denn genau.«
    »Was ist mit dir?«, fragte sie.
    »Wie meinst du das?«
    »Wann wirst du denn erwachsen?«
    »Aber verdammt. Ich habe Arbeit. Ich versorge uns. Ich … Jetzt redest du nur Blödsinn.«
    »Geh jetzt fernsehen. Ich muss spülen.«
    »Nein. Ich fahre lieber eine Runde.«
    »Jetzt?«
    »Ja. Jetzt. Es ist Frühling. Alle sind mit ihren Motorrädern unterwegs.«
    Er fand den Schlüssel ganz hinten in der obersten Kommodenschublade in der Diele. Er hatte sie dieses Frühjahr noch nicht überprüft. Die Drähte waren nicht geschmiert, und er hatte weder Öl noch Zündkerzen gewechselt oder die Batterie aufgeladen. Das mit der Batterie war wohl die größte Unsicherheit, es war durchaus zweifelhaft, ob der Motor überhaupt anspringen würde. Andererseits war der Fahrradkeller, wo sie den ganzen Winter gestanden hatte, geheizt. Er hatte wohl vor dem Winter auch vergessen, Benzin nachzufüllen, aber ein kleiner Rest war sicher noch im Tank. Wenn nur alle Götter ihm beistanden, so dass er starten und von hier wegkommen könnte, dann würden ihm alle Möglichkeiten offenstehen.
    »Aber Halvor …«
    Sie hielt noch immer die Spülbürste in der Hand.
    »Die tropft«, sagte er.
    »Du darfst nicht … nicht …«
    »Ich will nur eine Runde fahren. Was ist das Problem, eigentlich?«
    »Eine Runde? Jetzt …«
    Er konnte ihren Anblick nicht ertragen, er zog eine Jacke an. Er wusste sofort, dass die zu dünn sein würde, aber er hatte keine Ahnung, wo seine lederne Motorradjacke

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