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Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)

Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)

Titel: Ich will dich. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Taylor
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dem Ziel, tief in mich einzudringen. Ein kleiner Laut entschlüpfte mir und sofort räusperte ich mich.
    Larry blickte zu mir herüber. Ich konnte seinem Blick nicht ausweichen. Sonst tat ich es immer, wurde normalerweise puterrot. Doch heute wollte ich ihm Stand halten. Die Sonne kam langsam herum, so wie gestern, und blendete mich im Gesicht. Larry lächelte und betrachtete mich noch eine Weile. Dann stand er auf und zog die Gardine zu.
    Mir fielen nur wenige Beispiele ein. Zu dem Punkt »Zuhören signalisieren« fiel es mir am Leichtesten. Bei »Gemeinsamkeiten schaffen« hatte ich auf dem Zettel: »Das sehe ich genauso, das finde ich auch, ich bin ganz ihrer Meinung«. Kaum hatte ich zu »Wertschätzung geben« etwas notiert, nämlich: »Ich weiß, dass Sie wenig Zeit haben und ich weiß, dass Sie viel zu tun haben«, sollten wir auch schon aufhören und laut vergleichen. Ich meldete mich wie in der Schule. Doch mein sturer Lehrer nahm mich nicht dran. Als ich es schon aufgeben wollte und die Hand sinken ließ, nannte er meinen Namen. Gerade jetzt war ich nicht mehr richtig bei der Sache, dachte an Larry und seine strammen Schenkel, seinen Mund, wie er meine Knospen umschlossen hatte und seine Hände, wie sie meinen Körper liebkosten.
    »Äh, ›Wertschätzung geben‹, ja, Sekunde«, ich suchte auf meinem Zettel und las vor: »Ich weiß, dass Sie wenig Zeit haben und ich weiß, dass Sie viel zu fummeln haben.«
    Es wurde still, in den hinteren Reihen wurde wieder gegluckst. Ich fand das sehr kindisch. Was war denn los? Olivia stieß mich von der Seite an und flüsterte: »Lies den letzten Satz noch mal korrigiert, bitte.«
    »Wieso korrigiert?« Ich blickte auf meine Unterlagen und las: »Ich weiß, dass Sie viel zu f… äh, tun haben.« Die Röte schoss mir ins Gesicht. Erst jetzt hatte ich es verstanden und warf Larry einen schnellen Blick zu.
    Dieser schien sich nichts daraus zu machen und lächelte souverän. »Sehr schön, das sind zwei zutreffende Beispiele. Mary, haben Sie noch andere Sätze zu dieser Kategorie?«
    ***
    Ich kam kaum über diese Sätze hinweg und gestand es Olivia als wir vor unseren Hütten die restliche Abendsonne genossen. Diese klopfte mir verständnisvoll auf den Rücken. »Ach, Liebes, nun mach dir nicht so viel daraus. Es ist doch kein Weltuntergang.«
    »Aber es war mir so unendlich peinlich.«
    »Ich weiß. Und er weiß es auch. Du bist mit Sicherheit nicht die einzige, die von ihm träumt.«
    Ich wurde verlegen und schwieg.
    »Der Mann ist es gewohnt, dass ihm die Frauen hinterherlaufen. Kein Wunder, so wie er aussieht und seine nette, charmante, coole Art. Das lässt schon manch eine standhafte Frau dahinschmelzen.«
    »Magst du ihn auch?«, wagte ich mich vor.
    »Ich finde ihn toll, aber für den Typ würde ich jetzt nicht meine Hüllen fallen lassen. Etwas fehlt mir bei ihm.«
    »Was denn?«
    »Keine Ahnung. Ich denke, er würde mir auf die Dauer nicht reichen.«
    Ein Schwarm Vögel flog über den Fluss und verschwand zwischen den Tannen der Bergwelt.
    »Meinst du im Bett?«, hakte ich nach.
    »Nein, auch sonst. Hier zu leben, so zurückgezogen … Ich denke, ich brauche die Großstadt, die Menschen, die Kinos, den Trubel. Ich könnte nicht Tag ein, Tag aus in so einer Hütte hocken. Da fehlt mir auch mein Komfort.«
    »Verstehe.«
    »Du magst ihn wohl sehr, was?«
    »Nein, nein, ich finde ihn nur so ganz nett.«
    »Aha.«
    »Was meinst du mit Aha?«
    »Dass du ihn mehr magst, als du zugeben willst.«
    ***
    Diesmal war ich zum Abendessen pünktlich und ließ mich neben Olivia nieder. Es gab kalte Platten, Salat und Eis. Ich wartete gespannt auf Larry, doch er kam nicht. Als ich es nicht mehr aushalten konnte, fragte ich Olivia, ob er gestern Abend auch hier gewesen sei. Sie lächelte mich verschmitzt von der Seite an und fragte: »Vermisst du ihn?«
    »Nein, ich fragte mich nur, ob er abends normalerweise nicht hier ist.«
    »Aha, verstehe. Doch, er war gestern hier.«
    »Okay.«
    »Er kommt bestimmt noch.«
    »Das ist mir gar nicht wichtig, Olivia. Es war eine rein allgemein interessierte Frage.«
    »Na, gut.«
    Ich merkte, dass sie mir nicht glaubte, allerdings konnte ich nicht einschätzen, wie ehrlich sie mir gegenüber war. Hatte Olivia die Wahrheit gesagt, als sie meinte, bei Larry würde ihr noch etwas fehlen? Warum sollte eine so gut aussehende Frau bei so einem gut aussehenden Mann sich zurückziehen? Sie schien ihn auch zu mögen. Oder wollte sie mich nur testen?

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