Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten (German Edition)
mindestens einen Monat hier auszuhalten. Der »Tempel der Lust« genoss einen guten Ruf und es wurde auf Sicherheit Rücksicht genommen. Keine Frau sollte hier gegen ihren Willen etwas tun. Allerdings waren die Grenzen auch weit gesteckt. So war es nicht ungewöhnlich, von einem Kunden den Po versohlt zu bekommen. Da durfte man nicht zimperlich sein. Sämtliche Arten des Sexes, denen man sich nicht verweigern durfte, wurden vertraglich festgehalten. Ellen hatte alles unterschrieben.
Nach und nach kamen die Männer rein. Es waren nur so viele, wie auch Frauen vorhanden waren, sodass keiner leer ausging. Etwa zwei Meter Abstand lag zwischen der Männer- und der Frauenreihe. Wenn einem Mann ein Mädchen gefiel, dann durfte er auf sie zutreten und sie mitnehmen.
Ellen gegenüber stand ein großer, gut aussehender Mann, der ihr bereits letzte Woche aufgefallen war. Eingehend betrachtete er sie. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Würde er sich heute für sie entscheiden?
»Sieh nach unten!«, rief Reynolds und trat auf Ellen zu.
Sofort senkte sie den Blick. Es war verboten, die Kunden anzusehen, sie könnten beeinflusst werden. Einige Frauen wurden bereits mitgenommen, doch die meisten standen noch in der Reihe. Diese Männer schienen heute sehr wählerisch zu sein. Bitte, bitte, nimm mich, betete Ellen im Stillen und hoffte auf ihren Favoriten-Mann. Und er trat zu ihr. Ihr Herz machte einen Hüpfer und sie konnte nicht widerstehen, ihn erneut anzublicken. Seine Augen waren grün und sein Blick lag ruhig auf ihrem Gesicht. Warum nahm er sie nicht einfach mit? Auf einmal holte er tief Luft, formte seine Lippen zu einem O und blies langsam, aber kräftig all die Luft auf ihr dünnes, seidiges Tuch. Wie eine zweite Haut schmiegte es sich um ihren Körper. Es verursachte ihr eine Gänsehaut und ihre Nippel stellten sich auf. Hart stachen sie durch den Stoff. Seine Augen senkten sich auf ihren Körper und ihre steifen Nippel. Sofort umspielte ein Lächeln seine Mundwinkel und er sah sie mit halb geschlossenen Augen an. Dann trat er einen Schritt zurück.
Ellen brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, was er tat: Er wählte die Frau, die direkt neben Ellen stand, und ging mit ihr los. Mit offenem Mund starrte Ellen dem Paar hinterher. Was war hier gerade passiert? Ihr Herz klopfte langsam aus und sie hatte das Gefühl, dass es gleich stehenbleiben würde. Warum in Herrgotts Namen hatte er sie nicht gewählt?
»Na, musst wohl mit mir vorlieb nehmen!« Ein kleiner, draller Mann mit schiefen Zähnen stand vor ihr und griff nach ihrer Hand. Fast hätte Ellen ihm die Hand entrissen, besann sich aber auf ihren Job und ging widerstrebend mit ihm mit.
Im »Tempel der Lust« gab es verschiedene Räume. Bisher hatte Ellen immer Glück gehabt und war oft in der »Arena Vitalis« gelandet, wo sich viele Frauen gleichzeitig mit ihren Kunden im lauwarmen Wasser tummelten. Dort gab es drei große Becken mit türkisfarbenem Wasser, Säulen schmückten den Raum und viele gepolsterte Liegebänke. Dort konnten die Freier auch mit anderen Frauen spielen oder deren Spiel zusehen. Es war der beliebteste Erotikraum der Männer.
Doch der heutige Kunde steuerte auf das »Zimmer der Andacht« zu. Ein Grinsen überzog sein Gesicht. »Komm nur, Hübsche, hier drin wird es uns gefallen.«
Davon war Ellen nicht überzeugt. Zögerlich trat sie hinter ihm ein und blickte sich um. Hier war es schummrig beleuchtet mit einem rot-blauen Licht. In der Mitte stand ein quadratischer Klotz und viele Kissen lagen auf dem Boden drum herum. Auf der rechten Seite führte eine breite Treppe hoch zu einem dunkelroten Wandteppich, an dem ein Gestell befestigt war, das die Form eines X hatte. Handschellen baumelten daran.
Ellen war dieser Raum nicht geheuer. Was erwartete sie hier? Der kleine Mann deutete auf den Klotz in der Mitte. »Wenn wir schon im ›Zimmer der Andacht‹ sind, dann sollten wir die Zeit auch zum Beten nutzen.« Er lachte.
Ellen nicht.
»Komm her und beug dich über den Klotz, aber leg dieses blöde Tuch weg, das brauchen wir nicht.« Zögerlich kam Ellen seinem Wunsch nach. Da sie nicht wusste, was er hier mit ihr vorhatte, kam es ihr sehr schnell vor, dass er ihr Handschellen angelegt hatte. Jeweils ein Handgelenk war mit einer Fußfessel aneinandergeklickt. Nun lag sie mit dem Bauch auf dem Klotz und präsentierte sämtliche Öffnungen seinen gierigen Blicken. Obwohl der Klotz abgerundet war und mit einem Polsterstoff überzogen
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