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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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mochte.
    »Ich schleiche mich nicht an, ich bin auf dem Nachhauseweg. Also?«
    »Was also?«
    »Ich habe dich gefragt, ob alles in Ordnung ist.« Sie musterte ihn mit einem sanften, besorgten Blick.
    »Ja, es geht mir gut«, erwiderte Ethan peinlich berührt.
    »Wirklich? Wenn ich gerade eine derart unerquickliche Begegnung mit meinem Bruder hinter mir hätte, würde es mir nicht gut gehen.« Und wieder sagte sie ihm auf den Kopf zu, was sie dachte.
    »Du hast doch gar keinen Bruder«, bemerkte er.
    Sie hob eine ihrer grazilen Schultern. »Ich wünschte, ich hätte einen. Vielleicht wäre ich dann nicht so einsam.«
    Sie sprach in der Gegenwart. Offenbar war der Prinzessin beim Freundschaftschließen in ihrer alten Heimatstadt nicht viel mehr Glück beschieden als ihm.
    »Was machst du eigentlich hier?«, wollte sie wissen und deutete mit einer ausladenden Geste auf die menschenleere Seitenstraße.
    »Ich wollte zu dir.«
    Faith riss überrascht die Augen auf. »Warum das denn?«
    »Ich wollte dir ein Angebot machen.«
    Sie musterte ihn streng. »Kannst du vergessen.«
    Er lachte. »Kein solches Angebot.«
    Prompt lief sie rot an vor Verlegenheit. Ihre ehrlichen Reaktionen waren noch etwas, das er an ihr mochte.
    »Was denn dann für eines?«, hakte sie sichtlich interessiert nach.
    »Ich würde es dir ja gleich verraten, aber mein Bruder hat gesagt, ich muss hier wegfahren.« Er zog seinen Schlüsselbund aus der Tasche. »Warum steigst du nicht ein und begleitest mich auf der Suche nach einem anderen Parkplatz?«
    Sie zögerte.
    »Ach, komm, Prinzessin«, stöhnte Ethan. »Müssen wir jedes Mal denselben Tanz aufführen, wenn ich dir eine Mitfahrgelegenheit anbiete?«
    Faith verdrehte die Augen und begab sich auf die Beifahrerseite. Sobald sie im Auto saßen, startete er den Motor und fuhr los.
    »Also, dürfte ich jetzt erfahren, was das für ein Angebot sein soll?«
    »Du willst doch einen Laden für Raumausstattung eröffnen, richtig?«
    Sie nickte.
    »Na ja, ich habe mir eine riesige Bude gekauft, aus der jemand ein Zuhause machen sollte.«
    Ihr blieb der Mund offen stehen. »Du bietest mir einen Job an?«
    »Genau.«
    »Ich soll mein ehemaliges Zuhause einrichten?«
    »Jetzt ist es mein Zuhause«, erinnerte er sie.
    »Aber es ist das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Es steckt voller Kindheitserinnerungen … an gute und an schlechte Zeiten«, sagte Faith, mehr zu sich selbst als zu ihm.
    Sie starrte aus dem Fenster, aber er spürte, dass er sie neugierig gemacht hatte. Sie zog, in Gedanken versunken, ihr kesses Näschen kraus.
    Schließlich atmtete sie tief durch. »Das ist ein tolles Angebot und eine fantastische Gelegenheit für mich … «, begann sie.
    »Das ist doch schon mal ein Anfang.«
    »Aber ich kann es leider unmöglich annehmen.«
    Ethan war sowohl überrascht als auch enttäuscht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihm einen Korb geben würde. »Warum denn nicht?«
    »Aus all den Gründen, die ich bereits aufgezählt habe. Es war einmal mein Zuhause, und das ist es inzwischen nicht mehr. In meiner Vorstellung wird es immer so aussehen wie damals, als ich dort gewohnt habe.«
    »Ich habe das Haus gesehen, bevor die Möbel veräußert wurden«, sagte er. »Das war kein Zuhause, sondern ein Mausoleum.«
    Sie wandte den Kopf zur Seite und starrte ihn an. »Schon möglich, aber es war mein Mausoleum, und ich möchte es so in Erinnerung behalten.«
    Diesen Punkt hatte er nicht in Betracht gezogen.
    Er hielt an einer roten Ampel, und noch ehe er sich dazu äußern konnte, öffnete sie überraschend die Tür, stieg aus und ließ ihn allein zurück.
    Großartig. Zwei Abfuhren an einem Tag.
    An diesem Abend ging Faith, statt sich über den Lärm von unten zu ärgern, selbst an den Ort des Geschehens, gemäß dem alten Sprichwort Wenn du deine Feinde nicht besiegen kannst, dann mach sie dir zum Freund . Heute war Karaoke angesagt, und sie wusste, dass Kate mit ein paar Freundinnen von früher kommen würde. Das war vielleicht eine gute Gelegenheit, den Grundstein für ihr gesellschaftliches Leben zu legen, ob es den Bewohnern von Serendipity nun passte oder nicht. Aprils freundliche Begrüßung hatte ihr Hoffnung gemacht und ihr den nötigen Mut gegeben, sich in die Bar zu wagen. Wie es aussah, war sie zu früh dran, denn Kate war noch nicht da. Sie setzte sich auf einen leeren Barhocker und bestellte ein Glas Chardonnay.
    Dann fiel ihr auf, dass das Carters Wahl gewesen wäre, also nahm sie

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