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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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gesucht.«
    Faith drehte sich um. Sie wirkte weder erschrocken noch sonderlich überrascht, sodass sich Ethan unwillkürlich fragte, ob sie seine Gegenwart die ganze Zeit über gespürt hatte. »Hi. Ich wollte nur mal eben einen Blick hier reinwerfen. Das war einmal mein Zimmer, wie du dir bestimmt bereits gedacht hast.«
    Er nickte. »Hab ich, ja. Ein rosa Zimmer, passend für eine Prinzessin.«
    Ein bekümmertes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ganz recht.«
    »Was gibt es denn da drin zu gucken?« Er deutete auf die Stelle im Inneren des begehbaren Kleiderschranks, die sie vorhin abgetastet hatte.
    »Ach, das findest du bestimmt total albern.« Sie senkte sichtlich verlegen den Kopf und ging zur Tür. »Lass uns unten anfangen.«
    Ethans Neugier war geweckt, und er war nicht bereit, sich mit ihrer ausweichenden Antwort zufriedenzugeben. »Erst musst du mir verraten, was du dir da angesehen hast.«
    Er wollte in ihre Geheimnisse eingeweiht werden, wollte wissen, wie sie tickte. Vielleicht würde er dann endlich verstehen, warum er sich derart zu ihr hingezogen fühlte. Warum er ihr Lachen liebte und es hasste, wenn sie traurig war, so wie jetzt. »Ich werde es schon nicht albern finden.«
    Faith seufzte gezwungen. »Also gut, du hast gefragt. Meine Mutter liebt Tapeten«, sagte sie mit einer weit ausholenden Handbewegung, dann drehte sie sich wieder zu der offenen Schranktür um.
    »Ja, das ist mir aufgefallen«, bemerkte er augenzwinkernd.
    »Kein Wunder.« Sie ließ ihr sanftes, sympathisches Lachen hören. »Mom ließ sogar die Innenseite meines Schranks mit einer Tapete ihrer Wahl auskleiden, dabei hätte ich mein Zimmer viel lieber selbst gestaltet, nach meinem Geschmack, in meinen Lieblingsfarben. Ich wollte ihm meinen Stempel aufdrücken.«
    »Du hattest also immer schon den Wunsch, Räume zu gestalten?«
    Sie nickte.
    Er beneidete sie darum, dass sie schon früh gewusst hatte, was sie wollte. Er war diesbezüglich stets völlig ratlos gewesen, hatte nie weiter als bis zum nächsten lustigen Streich gedacht, den er anstellen konnte. Abgesehen davon hatte er überhaupt nicht nachgedacht, bis er der Armee beigetreten war.
    »Eines Tages habe ich aus Wut damit angefangen, die Tapete hier drin abzuziehen«, fuhr sie fort, ohne zu ahnen, was ihm durch den Kopf ging. »Und da ich eine eher zahme Rebellin bin, habe ich mir natürlich eine Stelle ausgesucht, an der es meine Mutter nicht bemerken würde.«
    Sie sah ihn an und grinste.
    Ihre Blicke begegneten sich, und sie fingen an zu lachen, als hätte sie auf einen Insider-Witz angespielt, den nur sie beide kannten.
    »Mom hat es nie herausgefunden. Die Einzige, die diesen Raum außer mir je betreten hat, war Rosalita, und sie hat mich nie verraten. Und unter der Tapete kamen dann diese Markierungen hier zum Vorschein.« Sie strich noch einmal mit den Fingerspitzen über die Wand, so sanft und zärtlich, dass Ethan wünschte, ihre Hände würden stattdessen über seine Haut wandern, Zentimeter für Zentimeter.
    Er räusperte sich. »Was denn für Markierungen?«, fragte er in dem Versuch, sich abzulenken, ehe sein Körper eine eindeutige Reaktion zeigte.
    »Hier, siehst du?«
    Als er näher trat, hüllte ihn ihr süßer Duft ein, was ihn an letzte Nacht erinnerte, an den Kuss und ihre Arme, die sie ihm um den Hals geschlungen hatte, während sie sich genüsslich an seinen Lippen gütlich getan hatte. Herrje, das war gar nicht gut. Er musste sich auf das Gespräch konzentrieren, statt an Sex zu denken oder daran, wie sehr er sie begehrte.
    Ethan kniff die Augen zusammen, um die schmalen Bleistift- und Kugelschreiberstriche, die in einer geraden Linie übereinander an der Wand angebracht waren, genauer unter die Lupe zu nehmen.
    »Was ist das?« Er trat einen Schritt zurück, weil er dringend etwas Abstand brauchte.
    »Eine Art Messlatte!«, sagte sie und klang dabei genauso aufgeregt, wie sie es damals gewesen sein musste, als sie die Striche entdeckt hatte.
    »Hat deine Mom bei euch zu Hause nie Striche an die Wand gemalt, um zu messen, wie viel du gewachsen bist?«, fragte Faith.
    Er schüttelte den Kopf und schob die Hände in die hinteren Jeanstaschen. »Dazu hatte sie gar keine Gelegenheit. Ich war nie lange genug zu Hause. Ich war dauernd unterwegs, um Freunde zu treffen … oder Schwierigkeiten zu machen.« Bei der Erinnerung an sein Verhalten wurde seine Stimme leiser.
    Wie oft hatte er sich schon gewünscht, er könnte die Zeit zurückdrehen? Alles

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