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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Block entgegen. »Ich fühle mich geehrt.«
    »Aber nicht jetzt, wenn ich danebensitze, okay?« Er sah sie zum ersten Mal vor Verlegenheit erröten.
    »Kein Problem.« Er zögerte. »Danke für dein Vertrauen.« Damit zwinkerte er ihr zu, ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Zumindest war ihm jetzt klar, warum sie sich so aufführte. Er konnte es ihr nicht verdenken, und er machte sich auch nichts vor – sie würde sich nicht über Nacht ändern, aber zumindest fingen sie allmählich an, einander zu verstehen. Ein guter Anfang.
    Er setzte sich auf sein Bett, öffnete den Skizzenblock und sah sich mit … Drachenkämpfern konfrontiert. Zumindest glaubte er, dass es sich um Drachenkämpfer handelte. Aber selbst für sein ungeschultes Auge wirkten die Zeichnungen verdammt gut. Tess hatte Talent, und sie verdiente es, gefördert zu werden.
    Ethan warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass es noch nicht allzu spät war, also wählte er Kate Andrews Nummer, um sich über Zeichenlehrer und - kurse in Serendipity und Umgebung zu informieren. Sie nannte ihm den Namen eines Kollegen, der an einem College in einer Nachbarstadt arbeitete, sowie den des Direktors der Birchwood-Akademie, einer Privatschule mit Schwerpunkt Kunst.
    Sobald es ihm seine geschäftlichen Angelegenheiten morgen erlaubten, würde er weitere Erkundigungen einziehen. Und außerdem würde er seinen Privatdetektiv auf Leah Moss ansetzen. Wenn Ethan und Kelly vielleicht gemeinsam die Vormundschaft für Tess übernahmen, dann wollte er, dass rechtlich alles abgesichert war, damit sie von nun an für Tess die richtigen Entscheidungen treffen konnten.

Kapitel 15
    Als Faith am nächsten Morgen beim Haus auf dem Hügel eintraf, befand sich Ethan bereits auf dem Weg zum Flughafen. Zugegeben, sie hatte sich absichtlich Zeit gelassen, um ihm nicht zu begegnen. Sie fand die Vorstellung, in seinem Haus zu wohnen, auch so schon aufregend genug.
    Rosalita ließ sie herein, und Tess erwartete sie bereits im Wohnzimmer. Zu Faiths Überraschung hatte die Kleine eine auffällige Verwandlung durchgemacht: Sie hatte weniger Make-up aufgetragen, wenngleich ihre Augen noch immer viel zu dunkel geschminkt waren, und sie trug Jeans, ein schwarzes T-Shirt und Flip-Flops. Von ihrer Cargohose oder der Militärjacke war weit und breit nichts zu sehen. Interessant.
    »Guten Morgen!«, begrüßte Faith sie.
    »Hey.« Tess musterte sie argwöhnisch. »Wo ist dein Koffer? Hast du es dir anders überlegt?«
    Wie misstrauisch sie doch war! Faiths Herz zog sich schmerzhaft zusammen. »Rosalita hat meine Tasche schon nach oben gebracht.«
    Ein Anflug von Erleichterung huschte über Tess’ Gesicht. »Muss ich heute ins Jugendzentrum?«
    »Was würdest du denn sonst gern machen?«, erkundigte sich Faith. Sie hatte von Ethan diesbezüglich keine Anweisungen erhalten, also ging sie davon aus, dass die Entscheidung ihr überlassen blieb.
    Tess spähte zwischen den Wimpern zu ihr hoch. »Ich möchte irgendetwas mit dir machen«, murmelte sie, als wäre sie nicht sicher, wie Faith ihr Ansinnen aufnehmen würde.
    Faith lächelte ermutigend. »Soll mir recht sein. Allerdings muss ich heute Vormittag in meinen Laden; meine Mutter kommt nämlich dort vorbei. Danach können wir etwas zusammen unternehmen. Klingt das gut?«
    Tess zuckte die Achseln. »Ja. Das klingt okay.«
    »Bist du bereit zum Aufbruch?«, fragte Faith.
    Das Mädchen nickte.
    Ein paar Minuten später fuhren sie in Faiths Auto in die Stadt. »Es riecht noch ganz neu.« Tess zog die Nase kraus.
    »Es ist mein Baby«, sagte Faith stolz und tätschelte das Lenkrad.
    »Wie ist denn deine Mutter so?«, erkundigte sich Tess. So wissbegierig und redselig hatte Faith sie noch nie erlebt.
    Irgendetwas musste zwischen gestern Abend und heute früh geschehen sein. Doch Faith zügelte ihre Neugier, denn Tess blickte sie erwartungsvoll an.
    »Tja, meine Mutter … « Wie sollte man Lanie Harrington beschreiben? Es war wohl das Klügste, Tess auf die schwierige Frau vorzubereiten, die sie bald kennenlernen würde. »Sie ist verwöhnt und ziemlich egoistisch. Sie will alles, worauf sie ein Anrecht zu haben glaubt, und es ist ihr egal, was der Rest der Welt denkt.«
    Eigentlich hätte sie sich bei dieser wenig schmeichelhaften Beschreibung vor Verlegenheit winden müssen, aber dummerweise war es die reine Wahrheit.
    »Klingt wie meine Mom.«
    Faith zuckte zusammen, überrascht von Tess plötzlicher Gesprächigkeit. »Das war mir

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